Programmiert Die digitale Immobilie
HI+

Programmiert: Die digitale Immobilie

Stuttgart. 63 Studenten haben die "digitale Immobilie" durchdekliniert und den gesamten Prozess, von der Grundstückssuche bis zum Cashflow, vom Standort bis zum Markt, als Wertschöpfungskette nahtlos programmiert. Das Projekt wurde am Montag in Stuttgart vorgestellt.

Es waren die vielen Proptechs mit ihren sich permanent wiederholenden Insel-Lösungen, die Prof. Dr. oec. Hanspeter Gondring anstachelten, über eine Gesamtlösung nachzudenken – die komplett digitalisierte Immobilie. An der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Stuttgart machten sich dann 63 Studenten im 6. Semester an die Arbeit und zerlegten in acht Monaten die gesamten Prozesse der Immobilien-Wirtschaft in ihre einzelnen Atome. Prof. Gondring, der die Studienrichtungen BWL Immobilienwirtschaft und Finanzdienstleistung leitet, erläutert das Projekt in seinen Kern-Schritten.

Die Basis der jetzt fertiggestellten digital vernetzten Wertschöpfungskette bilden zwei Datenbanken: zum einen eine Objekt-Datenbank, die u.a. alle Daten des Gebäudes erfasst, die Gebäude-Technik genauso wie Miet- und Facility Management-Verträge, die Performance-Daten des Mieters/Betreiber bis zu den Cashflows – bis hin zu verdichteten Kennzahlen, die in eine Wirtschaftlichkeits- und Risiko-Analyse münden. Zum anderen entstand eine Datenbank mit Daten zum Standort, zur Standort-Qualität und zum Markt(umfeld). Im ersten Ansatz decken diese beiden Datenbanken die Bedürfnisse der Asset-Klassen Wohnen und Büro ab. Der Transfer zu anderen Asset-Klassen wie Hotels liegt damit aber schon nah.

Algorithmen selbst programmiert

Die Informatik-Studierenden und Betriebswirte aus dem Wirtschaftsinformatik-Studium zerlegten also die Grundprozesse der immobilien-wirtschaftlichen Wertschöpfung sowie die wichtigsten Management-Tools in ihre Datenstruktur und vernetzten sie intelligent. Sie bauten die dazu notwendige digitale Architektur auf und entwickelten Algorithmen für die beiden Datenbanken.

Die Datenbanken enthalten viele Details: Dank "Web Harvesting" etwa bündeln Internet-Roboter z.B. alle möglichen Infos zum Standort und durchforsten sogar Social Media, um per semantischer Analyse menschliche Meinungen zum Standort zu bewerten – und die KI errechnet daraus z.B. den "Standort-Faktor". Der User kann später dann über intuitive grafische Oberflächen auch Details zur Lage und Infrastruktur erhalten, z.B. was alles im Radius von x Kilometern an Kitas oder Ärzten zu finden ist.

Der Reality Check für diese Projektarbeit zur digitalisierten Immobilie steht noch aus, doch die Ansätze hören sich vielversprechend an. Prof. Gondring und sein Kollege Prof. Dr. Holzweissig haben sich am Montag nun erstmals den Fragen von 160 Gästen aus der Wirtschaft gestellt. Auch hospitalityInside.com wird sich das Projekt noch genauer anschauen. / map

{"host":"www.hospitalityinside.com","user-agent":"Mozilla/5.0 AppleWebKit/537.36 (KHTML, like Gecko; compatible; ClaudeBot/1.0; +claudebot@anthropic.com)","accept":"*/*","x-forwarded-for":"18.191.46.36","x-forwarded-host":"www.hospitalityinside.com","x-forwarded-port":"443","x-forwarded-proto":"https","x-forwarded-server":"d9311dca5b36","x-real-ip":"18.191.46.36","accept-encoding":"gzip"}REACT_APP_OVERWRITE_FRONTEND_HOST:hospitalityinside.com &&& REACT_APP_GRAPHQL_ENDPOINT:http://app/api/v1