Schweiz Corona Fälle nehmen allmählich ab
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Schweiz: Corona-Fälle nehmen allmählich ab

Genf. Es gibt Anzeichen dafür, dass die Ende Oktober in der Schweiz eingeführten verstärkten Lockdown-Massnahmen zu greifen beginnen. Das Land startet mit einer leichten Entspannung in die Weihnachtszeit.

Seit Ende Oktober erreichte die Zahl der täglich neuen Fälle mit rund 10.000 Anfang November ihren Höchststand, hat sich nun mehr als halbiert und ist auf unter 5.000 gesunken. In der Woche vom 9. bis 15. November sank die Zahl der bestätigten Corona-Fälle im Land von 51.380 aus der Vorwoche knapp auf unter 40.000, was einem Rückgang von 23% entspricht. Dieser Rückgang der Fälle wurde in fast allen Kantonen und auch in Liechtenstein beobachtet.

Die Zahl der neuen stationären Krankenhaus-Einweisungen aufgrund von Corona belief sich jedoch auf etwas mehr als 1.000 und blieb damit konstant im Vergleich zur Vorwoche. Die Zahl der Intensiv-Patienten stieg jedoch gegenüber der Vorwoche um 21% auf 494. Auch die Zahl der coronabedingten Todesfälle nahm in der vergangenen Woche zu und stieg von 489 auf 537 - ein Anstieg um 10%.

Insgesamt wurden in der vergangenen Woche 176.754 Tests durchgeführt, was einem Rückgang von 15% gegenüber der Vorwoche entspricht. Der Anteil der Tests, die positiv ausfielen, lag letzte Woche bei 24% und damit etwas niedriger als die in der Vorwoche verzeichnete Zahl von 26,5%. In allen Schweizer Kantonen lag der Anteil der positiven Tests in der vergangenen Woche bei über 17%. Was die Nachverfolgung betrifft, so befanden sich am 17. November 27.718 Personen in Isolation, weil sie sich mit dem Virus infiziert hatten, 31.661 befanden sich auf ärztliche Anordnung in Quarantäne und 912 waren in Quarantäne, weil sie aus Ländern zurückgekehrt waren, die als gefährdet eingestuft wurden.

Tatsächlich ist die Schweiz im Vergleich zum übrigen Europa mit über 35.000 Fällen pro Million per 22. November ziemlich hart vom Virus betroffen, was schlimmer ist als Frankreich, Spanien, Italien, Grossbritannien und natürlich der Ausreisser Deutschland mit nur 11.400 Fällen pro Million. Bei den Todesfällen hat die Schweiz mit 495 Fällen pro Million Einwohner jedoch viel besser abgeschnitten und liegt damit unter dem Wert der meisten west- und mitteleuropäischen Länder, mit Ausnahme von Deutschland und Österreich, die 176 bzw. 235 Millionen Fälle verzeichneten.

Foto: unsplash nigel tadyanehondo

Schweizer Lockdown relativ leicht

Trotz einer relativ hohen Zahl von Fällen waren die Lockdown-Massnahmen in der Schweiz weniger streng als im übrigen Europa, mit Ausnahme Schwedens, das sogar das Tragen von Masken abgelehnt hat. Seit das Corona-Virus im vergangenen März erstmals als Gefahr erkannt wurde, konnten sich die Schweizerinnen und Schweizer stets frei im Land bewegen, und alle Hotels durften geöffnet bleiben. Im Vergleich dazu müssen die Franzosen derzeit in einem Umkreis von einem Kilometer um ihren Wohnort bleiben, es sei denn, sie können nachweisen, dass sie einen triftigen Grund dafür haben, weiter zu reisen.

Schweizer Antwort vom 29. Oktober

Als Reaktion auf die rapide steigende Zahl von Fällen und Hospitalisierunggen hat der Bund am 29. Oktober landesweit eine Reihe von Massnahmen ergriffen, darunter die folgenden: Masken müssen auf allen öffentlichen Plätzen sowie auf öffentlichen Plätzen im Freien, auf Strassen mit dichtem Fussgänger-Aufkommen, an Arbeitsplätzen und in allen Schulen getragen werden; alle Diskotheken müssen schliessen; in Restaurants und Bars sind maximal vier Personen pro Tisch erlaubt; Bars und Restaurants müssen bis 23 Uhr schliessen; der Besuch von Veranstaltungen ist auf 50 Personen und private Treffen auf zehn Personen beschränkt; und alle Hochschulen wurden aufgefordert, zum Fernunterricht überzugehen.

Ähnlich wie in Deutschland ist die Reaktion der Schweiz auf das Corona-Virus je nach Mitglied des Bundesstaates sehr unterschiedlich. Im Allgemeinen haben die französischsprachigen Kantone, Waadt, Wallis, Freiburg, Neuenburg und Jura sowie der Kanton Tessin, wie schon in der ersten Welle, restriktivere Massnahmen als Reaktion auf die zweite Virus-Welle ergriffen, die diese Regionen erneut härter getroffen hat als den deutschsprachigen Teil der Schweiz.

Während Restaurants und Bars im schweizerdeutschen Gebiet und im Tessin geöffnet bleiben können, wurden sie in den französischsprachigen Kantonen geschlossen, wo Versammlungen von mehr als 5 Personen auf öffentlichen Plätzen verboten sind. Innerhalb des französischsprachigen Teils gibt es Unterschiede. So sind beispielsweise nicht unbedingt notwendige Einzelhandelsgeschäfte im Kanton Genf, der die strengsten Beschränkungen aufweist, geschlossen, nicht aber im Kanton Waadt, Freiburg, Jura, Wallis oder Neuenburg. Während die Prostitution weder in Genf noch im Kanton Jura praktiziert werden darf, kann sie im Kanton Waadt ausgeübt werden.

Wie am Mittwoch, 25. November, bekanntgegeben wurde, dürfen Restaurants und Bars am 10. Dezember in fünf der französischsprachigen Kantone wieder öffnen, darunter auch im französischsprachigen Genf, Waadt, Freiburg, Neuenburg und Jura. Selbstverständlich werden alle Betriebe verpflichtet sein, die Richtlinien des Bundes in Bezug auf Social Distancing und die Öffnungszeiten wie oben beschrieben einzuhalten. Darüber hinaus kündigte Genf auch an, dass Geschäfte, die nicht lebensnotwendige Artikel verkaufen, am Samstag, 28. November, wieder öffnen können. Ansonsten hat der Kanton Waadt seine Beschränkungen vorübergehend gelockert, so dass zwischen 18. Dezember und 3. Januar Familientreffen mit max. 10 Personen stattfinden können. In der Zwischenzeit wird der Kanton Wallis seine derzeitigen Corona-bezogenen Restriktionen bis mindestens 13. Dezember beibehalten, so der für Bildung und Wirtschaft zuständige Kanton-Senator Christophe Darbellay.

Und Skifahren in diesem Winter?

Einige der 339 Skigebiete in der Schweiz sind bereits geöffnet und weitere sollen demnächst eröffnet werden. Alle Skigebiete sind verpflichtet, sich an die national und kantonal vorgeschriebenen Regeln zu halten. Einige Skiorte haben jedoch ihre eigenen, strengeren Massnahmen eingeführt.

Der Schweizer Skiliftverband hat eine Reihe von Massnahmen zur Bekämpfung von Corona eingeführt. Masken sind nicht nur in geschlossenen Räumen wie Bergbahnen und Seilbahnen, sondern auch auf Freiluft-Sesselbahnen und Schleppliften sowie in Warteschlangen vorgeschrieben, auf den Pisten sind Masken jedoch nicht obligatorisch. Zudem sollen die Warteschlangen so organisiert werden, dass sie geordnet und ohne grössere Ansammlungen funktionieren. Ausserdem werden in allen Anlagen Gel-Desinfektionsmittel zur Verfügung stehen, um die Hygiene der Hände zu gewährleisten, und die Polizei wird in den Abfahrtsbereichen der Lifte patrouillieren, um sicherzustellen, dass sich alle an die Anti-Corona-Massnahmen halten. Ansonsten ermutigt die SSLA die Menschen, ihre Skipässe vorzeitig online zu kaufen, um zu vermeiden, dass sich Menschengruppen an den Ticket-Fenstern bilden. Es gibt keine Begrenzungen für die Anzahl der Passagiere in den Seilbahnen, aber die Fenster müssen geöffnet bleiben.

Einzelne Skigebiete sind in dieser Hinsicht jedoch strenger. Andermatt-Sedrun z.B. hat die Zahl der Personen im Skigebiet Gemsstock begrenzt und für die Seilbahnen sind Reservierungen notwendig. / Macy Marvel

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