Sichtbare Benefits Best Western kauft Worldhotels Jeder füllt eine Lücke des anderen
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Best Western kauft Worldhotels: Jeder füllt eine Lücke des anderen

Traumhafter Oman: Das Dunes Hotel in Muscat, ein Worldhotel und ein Beispiel für die Upscale und Luxushotels, die jetzt zu Best Western gehören.Foto: Worldhotels

Phoenix/Eschborn. Best Western Hotels & Resorts hat die globale Soft Brand Worldhotels übernommen und sich somit eine Upscale-/Luxus-Marke beschafft. Worldhotels profitiert von den kettenähnlichen Strukturen. Beide Seiten betrachten den Deal als grossen Benefit. Aktuell ändert sich noch nicht viel, Synergien sind aber ersichtlich. Best Western und Worldhotels-CEO Geoff Andrew äusserten sich gegenüber hospitalityInside.com.

Zum Best Western-Netzwerk gehören heute 4.200 Hotels in mehr als 100 Ländern weltweit, überwiegend im 3- bis 4 Sterne-Segment. Die Worldhotels Collection zählt aktuell rund 300 Hotels im gehobenen und Luxus-Segment. Unterteilt werden die Kategorien bei Worldhotels in "Distinctive", "Elite" und "Luxury".

"Es gibt enorme Synergien zwischen Best Western und Worldhotels. Durch die Bündelung unserer Kräfte in dieser neuen Partnerschaft werden wir Wettbewerbsvorteile für beide Unternehmen schaffen", zeigt sich David Kong, Präsident und CEO von Best Western Hotels & Resorts, überzeugt. "Ich habe grössten Respekt vor Worldhotels und glaube an ihr enormes Potenzial", betonte er in der ersten Unternehmensmitteilung am Montag. Die Übernahme von Worldhotels wurde in der vergangenen Woche abgeschlossen.

Best Western-CEO David Kong: Worldhotels ist das Ticket in die Upscale und Luxus-Welt. Foto: BW

Geoff Andrew, CEO von Worldhotels, der dem Unternehmen in dieser Funktion erhalten bleiben soll, erklärte: "Durch das etablierte Führungsteam und die Präsenz in jedem Markt hebt uns Best Western auf ein neues Niveau, das zweifellos dazu beitragen wird, die Marke Worldhotels in den Schlüsselmärkten auszubauen".

Bekannter und skalierbar

Und das scheint auch bitter nötig. Ursprünglich war Worldhotels vor über 40 Jahren von Steigenberger Hotels als Steigenberger Reservation Service, später SRS Worldhotels, gegründet worden. 2004 stieg Steigenberger als Hauptanteilseigner aus, seither wechselte Worldhotels mehrfach den Eigentümer. Zuletzt, im Februar 2017, kaufte Associated Luxury Hotels aus Orlando, Florida, die Kooperation. Zum Imperium dieses MICE-Giganten zählte bereits Associated Luxury Hotels International, eine seit 30 Jahren führende globale Sales-Organisation für nordamerikanische Meetings und Incentives. Man sah gegenseitige Synergien.

Doch auch unter diesem Dach wie in den Jahren zuvor war Worldhotels weiter geschrumpft. 2005 hatte Worldhotels noch 525 Mitglieder, vor dem letzten Verkauf waren es im Jahr 2016 nur noch 350 gewesen.

Die Liaison mit dem MICE-Profi währte also gerade mal ein Jahr – nicht sehr lange, aber Zeit genug, um offenbar festzustellen, dass das "MICE Business einfach andere Lösungen sucht und andere Wege gehen muss als eine Kooperation, die viele Segmente befriedigen muss", resümierte Geoff Andrew im Gespräch mit hospitalityInside.com am Mittwochmorgen. Durch das Branchen-Netzwerk habe sich der Kontakt mit Best Western ergeben: "Das war einfach eine gute Chance für uns, weil es einfach auch passt", fügte Andrew hinzu, "Worldhotels ist in den letzten Jahren durch viele Veränderungen gegangen". Er fühlt sich jedenfalls wohl mit dem neuen Partner an der Seite. "Best Western gibt uns eine grössere Marken-Bekanntheit und eine Skalierbarkeit, die wir bisher nicht hatten". Die Marke Worldhotels soll unter dem neuen Eigentümer als eigenständige Marke erhalten bleiben.

Worldhotels kann auch Business, hier ein Hotel in Stockholm.Foto: Worldhotels

Neue Standorte und grössere Hotels

Das Unternehmen Worldhotels wird als solches weitergeführt, unterstreichen Best Western wie Worldhotels. Die eigene Webseite, GDS Codes und Marketing – alles bleibt wie es ist, so Andrews. Das Worldhotels-Headquarter befindet sich am Flughafen Frankfurt, nur wenige Kilometer von der Best Western Europa-Zentrale in Eschborn entfernt; trotzdem sei von einer Zusammenlegung der Büros überhaupt keine Rede.

Da beide Unternehmen unabhängig voneinander parallel geführt würden, sind die Worldhotels-Hoteliers in der Region – anders als die Best Western-Hoteliers – auch keine Aktionäre bei Best Western Central Europa. Andrew hängt seit der Verlautbarung des Deals nur noch am Telefon, um mit Worldhotels-Mitgliedern und Hotel-Eigentümern zu sprechen. Anders als beim Verkauf an ALH vor einem Jahr habe es bei dem Verkauf an Best Western keine Verpflichtung gegeben, die Mitglieder vorab um Zustimmung zu bitten oder zu informieren.

Auch Best Western wird in den nächsten drei bis sechs Monaten die Betriebe besuchen, erklärt Anke Cimbal, Pressesprecherin von Best Western Hotels Central Europe. Danach würden Angebote entwickelt und der Gruppe unterbreitet werden. In die Region Central Europe fallen rund 70 Worldhotels. "Worldhotels erschliesst uns Standorte, an denen wir bisher nicht vertreten waren", so Cimbal. Vor allem aber steuert Worldhotels einen grossen Schwung an Upper Upscale Hotels bei, ebenso deutlich grössere Hotels: Im Schnitt sind diese – je nach Region – 150 bis 200 Zimmer gross, so Andrews.

Loyalty Programm als erstes im Fokus

Worldhotels-CEO Geoff Andrew freut sich über einen Deal, der für beide Seiten überraschend Sinn zu machen scheint.Foto: Worldhotels

"Best Western gewinnt mit uns das Top-Segment dazu, dass der Gruppe noch fehlte", so Andrew. "Das ist auch gut für uns. Wir profitieren von der kettenähnlichen Struktur von Best Western, vor allem beim Loyalty-Programm". Dieses hat laut Best Western 40 Millionen Mitglieder, das von Worldhotels beziffert Andrew auf "einige hunderttausend". Er ist sich sicher: Worldhotels wird allein dadurch einen grossen Umsatz-Schub erhalten und wird auch im Einkauf von der Grösse Best Westerns profitieren.

Der erste detaillierte Blick wird den Loyalty-Programmen beider Gruppen gelten. Eine Fusion der Programme ist laut Best Western aktuell nicht geplant, jedoch die Umbenennung in "Worldhotels Rewards" – analog zu "Best Western Rewards". Aber das erst frühestens im Sommer 2019. "Es ist auch noch keine Entscheidung getroffen, ob und wann die Hotels auf der Best Western-Homepage platziert werden", so Cimbal.

"In den kommenden Monaten liegt unser Fokus darauf, das Potenzial von Worldhotels freizusetzen, indem wir die Umsätze für die Hotels von Worldhotels verbessern und gleichzeitig die unabhängige Identität der Hotels bewahren", fasst es Best Western-CEO David Kong zusammen. "Wir sind überzeugt, dass unsere Plattform die Marke Worldhotels stärken und viele weitere unabhängige, qualitativ hochwertige Hotels gewinnen wird". / sst, map

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