Smarte Assistenten als das persönliche Reisebüro
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Smarte Assistenten als das persönliche Reisebüro

Zürich. Für den Reisenden werden smarte Assistenten zum persönlichen Reisebüro, Navigator, Übersetzer oder Tour-Guide und übernehmen jegliche administrativen Aufgaben wie Ticketkäufe oder Checkin. Sie werden besser über seine Interessen Bescheid wissen und seine Vorlieben genauer kennen als fremde Auskunftspersonen das je können werden, so eine aktuelle Studie.

Das Internet und die Smartphones haben den Tourismussektor auf den Kopf gestellt. Aber wie wird es weitergehen? Smarte Assistenten dürften den Tourismus in den kommenden zehn Jahren mindestens so prägen, wie es Smartphones in den vergangenen zehn Jahren getan haben. Dies zeigt die neue Studie des Gottlieb Duttweiler Institute "Unterwegs mit smarten Assistenten", die im Auftrag der Konferenz der regionalen Tourismusdirektoren der Schweiz verfasst wurde. Sie untersucht die Entwicklung des Reisens bis 2030 und offeriert eine Navigationshilfe für den Schweizer Tourismus. Unter smarten Assistenten werden dabei digitale Pendants verstanden, die die normale Sprache verstehen und Menschen genau wie ein Berater oder Coach unterstützen. Eine Basis dafür ist künstliche Intelligenz.

Da solche Assistenten nicht nur für die Reise selbst benutzt würden, sondern in verschiedensten Lebenslagen, wissen sie über die Interessen und Vorlieben des Nutzers Bescheid. Für den Kunden werden sie dadurch zum persönlichen Reisebüro, Navigator, Übersetzer, Tour-Guide etc. und übernehmen jegliche administrativen Aufgaben wie Ticketkäufe oder Checkin. Für Service-Anbieter bedeutet Digitaliserung, dass Services personalisiert und viel besser evaluiert werden können.

Service-Provider müssen aber eine ganze Fülle von Informationen maschinen-lesbar machen, so dass der digitale Assistent die touristische Umgebung registrieren kann – die Speisekarte, die Auslastung von Hotelzimmern, Restauranttische und Parkplätze oder die Wartezeiten bei einer Bergbahn. DMCs können Providern helfen, ihre Informationen digital sichtbar zu machen.

Mit Open Data vieles leichter

Es scheint plausibel, dass die nützlichsten Assistenten diejenige sind, welche alles über ihre Nutzer wissen und die sämtliche Daten über sie und viele andere kombinieren. Aber wenn ein Assistent von möglichst vielen Menschen in sämtlichen Lebensbereichen Daten sammelt, ist das natürlich aus der Perspektive von Datenschutz und Privatsphäre problematisch.

Bei der Digitalisierung der eigenen Region muss zunächst entschieden werden, welche lokalen Faktoren in Daten gewandelt werden sollen. Diese Daten müssen generiert oder gekauft werden. Mindestens so wichtig wie das Beschaffen der Daten ist das Zusammenführen dieser. Dabei geht es nicht nur um das Definieren von Standards, sondern diese auch möglichst breit zu implementieren, damit es sich für Programmierer von Apps oder smarten Assistenten lohnt, diese Standards zu nutzen.

Die Daten können schlussendlich auf drei Arten verwendet werden. Sie können als wertvolle Ressource betrachtet, nur über eigene Kanäle, also Websites und Apps, verwertet werden. Die zweite Möglichkeit ist, die gleichen Daten über Third Party-Plattformen wie Booking.com vertrieben werden. Die dritte ist, man stellt die Daten als Open Data allen zur Verfügung.

Mit Blick auf smarte Assistenten erscheint den Verfassern der Studie der Open-Data-Ansatz am vielversprechendsten, da der Markt für smarte Assistenten noch nicht unter den wenigen grossen Playern aufgeteilt wurde. Noch ist offen, wer sich durchsetzen wird, und offene Daten erlauben es, der Monopol-Falle zu entgehen.

Der Einsatz von Open Data macht die Destination sichtbar für alle Maschinen. Somit haben auch dezentrale Assistenten eher eine Chance. Offene Daten erlauben aber auch heute schon das einfache Erstellen spezieller Anwendungen, etwa einer App für Menschen mit Gehbehinderung.

Im föderalistischen System der Schweiz ist es nicht einfach, eine flächendeckende Lösung durchzusetzen. Wichtig ist zu verstehen, dass man sich bei offenen Daten auf eine gemeinsame Sprache und auf gemeinsame Standards festlegen muss, und nicht auf eine gemeinsame End-Lösung wie eine gemeinsame Webseite oder App. Tut man das nicht, dann setzt sicherlich ein anderer einen Standard – halt dann, wenn man selbst nichts mit der Sache zu tun hat; es könnte dann vermutlich ein Unternehmen aus dem Silicon Valley sein.

Der Report "Unterwegs mit smarten Assistenten" ist in Deutsch, Französisch und Englisch gratis im GDI-Webshop unter diesem Link erhältlich. / red

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