Stay Kooook Apartment Konzept wird auch Hotel
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Stay Kooook: Apartment-Konzept wird auch Hotel

Bern. SV Hotel will im Extended-Stay-Bereich bevorzugt mit Stay Kooook wachsen. Steht das Deutschland-Debüt der Eigenmarke für 2023 noch aus, hat die Schweizer Gruppe jetzt in Bern ihr zweites Haus eröffnet – dieses Mal aber ohne Küchen und mit Zimmern statt Studios. Stay Kooook ist damit kein klassisches Apartment-Produkt mehr.

Lang vor der Eröffnung des ersten Hauses, dem Stay Kooook Bern-Wankdorf, holte die SV Group für ihr selbst erfundenes Trennwand-Schiebemodul "The Slide" gleich mehrere Design- und Hospitality-Preise. Je nach Nutzung lässt sich damit in den Studios der knappe Raum zwischen Küchen- und Bett-/Wohnbereich flexibel verändern und zugleich Stauraum schaffen.

Im neuen Stay Kooook Bern-City fehlt The Slide komplett und damit auch die Küche im Studio. Alle 85 Einheiten wurden hier als klassische Zimmer realisiert. Und anstelle der verschiebbaren Trennwand gibt es nun ein multifunktionales Bettmöbel mit Schreibtisch an der Bettkopf-Rückseite, eine Safe-Schublade unter dem Bett, Steckdosen am Bettrahmen, Stehleuchte und Netze zum Verstauen – viele Zimmerfunktionen auf kleinem Raum in einem leicht multiplizierbaren Möbel integriert.

Im Zimmerkonzept von Stay Kooook dreht sich alles um das Bettmodul mit Schreibtisch, Stehleuchte und Steckdosen.Foto: StayKooook Damian Poffet

An den Wänden können an Leisten Gegenstände aufgehängt werden, ansonsten wurde auf weiteren Stauraum verzichtet. Auch das Bad ist mit einem offenen Wasch- und Duschmodul aufgelöst worden.

Die Extended-Stay-Marke ist mit diesem gnadenlos raum-effizienten Zimmerkonzept nun an den Markt gegangen. Die Zimmer messen im Stay Kooook Bern-City 15 bis 25 qm. "Aber wir können das Konzept auf bis zu 10 qm realisieren", sagte Beat Kuhn, SV Hotel Managing Director, bei der Präsentation in Bern. Ein Stay Kooook nur mit Mini-Zimmern ist also denkbar.

Mehr Bestand,
mehr Short Stay

Den Schritt zum Zimmer-Produkt hatte Stay Kooook schon lange geplant. Die Eigenmarke von SV Hotel will mit der Option Studio ODER Zimmer nun deutlich schneller in zentralen Bestandslagen wachsen können, dies fokussiert weiter in der Schweiz und in Deutschland, aber auch mit der Perspektive Europa. Im Visier sind vermehrt Umbau- und Umnutzungs-Opportunitäten, auch frühere Retail-Flächen und deren Obergeschosse. Zudem sollen sowohl Gäste aus Extended Stay wie auch aus Short Stay erreicht werden.

Das Mitte Dezember 2022 eröffnete Haus in der Berner Innenstadt steht bereits für einiges, was jetzt offenbar möglich ist. Mit seiner Marke Stay Kooook hat SV Hotel hier den Zuschlag für das ehemalige Hotel Metropole erhalten. In dem historischen, teilweise denkmalgeschützten Eckgebäude, zentral in der Altstadt am Waisenplatz, war ein Kücheneinbau in den Zimmern aus baulichen Gründen aber nicht möglich. Deshalb dort das neue Zimmer-Konzept.

Serviced-Apartment-typisch bleibt dagegen der Zugang zum Stay Kooook ab dem ersten Obergeschoss, wohingegen der benachbarte italienische Gastronom die ehemalige Hotel-Lobby betreibt.

Bei den Gästen dominieren im Moment tatsächlich klassische Städtereisende und Geschäftsreisende für Short- und Midstay-Aufenthalte, dies auch durch die Nähe zum Bundeshaus und den Banken. In Bern-Wankdorf mit ausschliesslich Studios bilden Long Stay-Gäste die Hälfte der Gäste mit 28 Tagen und mehr ab.

Der Gemeinschaftsbereich bleibt festes Element jedes Hauses. Das Konzept "Backyard" wie in Bern-Wankdorf wurde aber nun um das Konzept "The Flat" ergänzt. Dieses befindet sich im ersten Obergeschoss auf der ehemaligen Beletage des früheren Hotels. "Bei The Flat setzen wir noch einmal mehr auf ein Gefühl wie in einer Wohnung mit stärker abgetrennten Bereichen zum Kochen, Wohnen, Spielen oder Arbeiten", erklärt Beat Kuhn.

Das Trennmodul The Slide ist der preisgekrönte USP in den Stay Kooook-Studios - und spielt im neuen Zimmerkonzept keine Rolle mehr. Foto: StayKooook Cathrine Stukhard

Cedric Maderer, seit etwa einem Jahr Product Manager für Stay Kooook, ergänzt: "Wir sind überrascht, wie gut das erweiterte Community-Konzept auch von den Short Stay-Gästen angenommen wird." Das neue Frühstücksangebot dürfte hierfür ein wichtiger Hebel sein. Den ganzen Tag über stehen Brot, Obst, Aufstriche, Kaffee und Wasser den Hausgästen frei zur Verfügung. Auf dem Dach gibt es darüber hinaus Relax- und Event-Möglichkeiten.

Studios dominieren weiter

Zwei Häuser sind nun am Markt, beide in Bern und beide, die das Spektrum der künftigen Möglichkeiten mit der Marke abstecken. Dabei könnte SV Hotel im Extended-Stay-Bereich auch mit Residence Inn als Franchisenehmer weiterwachsen. Vor über zehn Jahren hatten die Schweizer die Marriott-Marke als Europa-Version eingeführt, mit der Eröffnung eines Dual-Marken-Objekts am Münchner Ostbahnhof.

Aber Stay Kooook steht aktuell stärker im Fokus, zu viel Zeit und Geld wurde in die Eigenentwicklung investiert. Im Moment arbeitet das Team auch an einem Prototyp für bessere Arbeitslösungen in den Zimmern und Studios. "Wir wollen dem Thema Remote Work einen noch grösseren Stellenwert verleihen", so Beat Kuhn.

Die Pipeline sieht für 2023 nun endlich den Start in Deutschland vor. Nach Bau-Verzögerungen wird wahrscheinlich im Sommer das Stay Kooook in Nürnberg mit 84 Einheiten eröffnen und im Herbst das bislang grösste Haus in Leipzig als Neubau mit 134 Einheiten. Ausserdem ist Hamburg für 2025 angekündigt sowie je ein Standort in München und Genf.

Bis auf Leipzig, wo es 70 Zimmer geben wird, sind alle mit Studios und so auch mit The Slide und Küchen vorgesehen. "Wir planen auch künftig mehrheitlich mit Studios. Stay Kooook ist weiterhin ein Produkt, das in erster Linie für Extended-Stay- und Long Stay-Aufenthalte geschaffen wurde", betont Beat Kuhn und ergänzt: "Wir sind nach wie vor kein klassisches Hotel und setzen auf den Mix der Privatsphäre im eigenen Zimmer mit den Gemeinschaftsbereichen bei einem insgesamt selbstbestimmten Reisen." Aber: Mit Blick auf das Wachstum sei man auch "von der Frage geleitet, wie viele Küchen tatsächlich an einem Standort benötigt werden".

Für das Serviced-Apartment-Segment ist das derzeit eine der zentralen Fragen und gemeinschaftlich Kochbereiche auf Etagen und anderswo werden vermehrt ausgetestet. Dazu trägt auch der Short Stay-Trend im Segment bei. Hotel oder Serviced Apartment – das "Beste" aus beiden Welten wird gerade wieder neu verhandelt. / Sylvie Konzack

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