Sustainability Mix
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Sustainability Mix

Wiesbaden. Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt weltweit an Bedeutung. Hier ein Mix jüngerer Aktionen aus dem Tourismus: Deutsche Hypo mit Green Loan, Invesco-Check für Portfolio, Scandic mit Allergie-Standard, Iberostars Korallen-Lab, Relais & Châteaux für mehr Biodiversität, Kunststofffreie Hotel-Schlüsselkarte, SV Schweiz fokussiert auf Food, Thailand schliesst Nationalparks.

Deutsche Hypo mit Green Loan: Ende vergangenen Jahres hat die Bank bereits den zweiten Grünen Pfandbrief erfolgreich emittiert, jetzt baut die Deutsche Hypothekenbank ihre grüne Wertschöpfungskette mit der Einführung des "Green Loan" konsequent weiter aus. Bei der Vergabe eines "grünen Kredites" steht die Finanzierung moderner, zukunftsfähiger und energie-effizienter Objekte im Fokus. Die Green Loan-Fähigkeit der Finanzierung wird dabei anhand eines eigens entwickelten Scoring-Modells bewertet. Kriterien sind u.a. der Energieverbrauch, die Zertifizierungen, die Entfernung zum ÖPNV, die Bausubstanz und die Flächenversiegelung.
Darüber hinaus erfolgt eine Analyse der Mieterstruktur. Wird die Finanzierung als "Green Loan-fähig" bewertet, erfolgt eine entsprechende Incentivierung über die Margen-Gestaltung. Die Deutsche Hypo hat auch schon zuvor Green Buildings finanziert, mit der Green Loan-Initiative wird die Finanzierung energie-effizienter Gebäude jedoch erstmals in einem prozessualen Rahmen gefördert. Ziel der Massnahmen ist es, langfristig auch die Qualität des Portfolios im Hinblick auf Nachhaltigkeit noch weiter zu verbessern.

Invesco-Check für Portfolio: Der globale Immobilien-Investment-Manager Invesco Real Estate hat die erste Phase seiner BREEAM-In-Use-Zertifizierung für ein Portfolio von 37 Gewerbe- und Hotel-Immobilien abgeschlossen. Die Zertifizierung bestätigt die ökologische, soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit der Portfolio-Immobilien, welche von von Longevity Partners unter die Lupe genommen werden, einem auf Nachhaltigkeit und Energie spezialisierten Beratungsunternehmen.
Das Portfolio mit einem Anlagevermögen von ca. 5 Milliarden Euro ist diskretionär verwaltet, d.h. einzelne Massnahmen wie diese müssen nicht einzeln mit den Anlegern abgestimmt werden. "BREEAM-In-Use ist der adäquateste Benchmark für Bestandsimmobilien und stellt für unse eine gute Basis zur Optimierung der Immobilie dar", erläutert Adriaan Flück, Director Asset Management Hotel bei Invesco Real Estate. In einer zweiten Phase werden die Immobilien nun unter Aspekten des Asset Managements durchleuchtet. Der BREEAM-In-Use-Standard berücksichtigt nicht nur die Gebäude-Struktur, sondern auch die Gebäude-Dienstleistungen und das Gebäude-Management.

Scandic mit Allergie-Standard: Als weltweit erste Hotelgruppe führt die skandinavische Kette einen Standard für Allergiker-freundliche Zimmer ein. Das bedeutet, dass Gäste, die solche Zimmer buchen, mit Holzböden und duftfreien, hypoallergenen Toilettenartikeln rechnen können, die vom schwedischen Asthma- und Allergieverband genehmigt wurden. Die Zimmer sind ebenfalls nach strengen Reinigungsverfahren präpariert und befinden sich nicht auf Etagen, auf denen Haustiere untergebracht werden können. Der neue Standard wird Teil von Scandics 159 Punkte umfassenden Accessibility Standard sein. Mehr als 150 Millionen Menschen in Europa haben iregendeine Art von Allergie, sagt AllergyUK, die führende nationale Patienten-Organisation für Menschen, die mit allen Arten von Allergien leben.

Iberostars neues Korallen-Lab: Die Iberostar Group eröffnete am 8. Juni 2019 ein neues, landbasiertes Korallen-Labor im Herzen der Karibik. Die Einrichtung soll zukünftig das wertvolle Leben im Ozean schützen, das von den weltweit steigenden Temperaturen bedroht wird. SCTLD, eine Krankheit, die zum Gewebeverlust bei Steinkorallen führt, hat im Ozean bereits eine Spur mit ausgeblichenen Korallen-Knochen hinterlassen. Auf St. Maarten und aktuell in der Dominikanischen Republik trat sie plötzlich im März auf. Die Leiterin der Abteilung für Nachhaltigkeit bei Iberostar, Dr. Megan Morikawa, ist promovierte Meeresbiologin mit einer Spezialisierung auf Korallen-Restauration. Sie forcierte das Labor, auch in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern, der dominikanischen Regierung und verschiedenen NGOs. Das Korallenlabor wird zunächst 10 Spezies beherbergen — 180 einzelne Korallen.
Das Labor ist das jüngste Engagement im Rahmen der "Wave of Change Bewegung" von Iberostar zum Schutz der Meere: In allen 120 Iberostar Hotels sollen bis zum Jahr 2020 Kunststoff-Elemente ersetzt werden und eine Kreislauf-Wirtschaft erzielen. Dies umfasst z.B. Trinkhalme, Kaffeekapseln sowie die Uniformen der Mitarbeiter. In Kooperation mit WWF, FishWise und lokalen Fisch-Lieferanten werden bedrohte Fischarten aus den Speisekarten der Hotel-Restaurants verbannt. Ausserdem unterstützt die Gruppe die Verbesserung der Küsten-Qualität, einschliesslich der Aufforstung von Mangroven in der Dominikanischen Republik.

Relais & Châteaux für mehr Biodiversität. Die Kooperation nutzte den "Tag des Meeres" der Vereinten Nationen am 8. Juni 2019, um die Öffentlichkeit für die Überfischung gefährdeter Fischarten zu sensibilisieren. Unter dem Motto "Fish Unknown" boten weltweit 212 Relais & Châteaux-Köche aus 44 Ländern in Zusammenarbeit mit Ethic Ocean weniger bekannte, aber reichlich vorhandene Fischarten in ihren Restaurants an.
Ausserdem engagierte sich die Vereinigung weltweit an diversen Veranstaltungen: Am 6. Juni beispielsweise organisierten die Intergovernmental Oceanographic Commission, Ethic Ocean und Relais & Châteaux eine internationale Konferenz am Sitz der UNESCO in Paris unter dem Titel "Ozean, Wissenschaft, Umwelt und Akteure des Wandels: Kochen und Erhalt des Ozeans – Zeugnisse von weiblichen Chefköchen."
Die Ozeane sind zu 31% überfischt, 60% sogar vollständig leergefischt. Dabei wird Fisch grösstenteils in Restaurants konsumiert: So kommen in den USA beispielsweise 55% der Fische in Restaurants auf den Teller. In Grossbritannien beträgt der Anteil 45%, 30% sind es in Frankreich. Folglich haben Entscheidungen der Küchenchefs einen erheblichen Einfluss auf den Erhalt der marinen Biodiversität.

Kunststofffreie Hotel-Schlüsselkarte: Made by Oomph hat eine kunststofffreie Hotel-Schlüsselkarte auf den Markt gebracht, die vollständig aus Holzfasern besteht und eine ähnliche Leistung wie Kunststoff aufweist. Die FSC-zertifizierte Pulpe-Papier-Schlüsselkarte funktioniert bei führenden Türschloss-Herstellern, die kontaktlose RFID- und Magnetstreifen-Technologie verwenden. Im Rahmen seiner laufenden Recycling-Bemühungen stellte das Unternehmen auch eine Original-Schlüsselkarte aus 60% recyceltem Kunststoff her.

SV Schweiz fokussiert auf Food: Das Schweizer Gastronomie- und Hotelmanagement-Unternehmen hat am 9. Mai 2019 ihren jüngsten Nachhaltigkeitsbericht publiziert. Es gehört zur schweizerischen SV Group mit den drei Geschäftsfeldern Gemeinschafts-Gastronomie, öffentliche Gastronomie und Hotel.
Der Nachhaltigkeitsbericht für das Jahr 2018 zeigt in Beispielen, wie sich Konzepte umstellen und Kosten reduzieren lassen. So beträgt der Anteil an Fleisch aus tierfreundlicher Haltung heute 55%, was SV Schweiz zur führenden Anbieterin in diesem Bereich in der Gastronomie-Branche macht. Neben Milch-/Eier-Produkten und den Rüebli stammt auch Quinoa seit 2018 aus Schweizer Produktion. Zudem sind die Bananen neu Bio- und Fairtrade-zertifiziert und auch der Tofu ist zu 100% Bio Suisse. Das hauseigene Take-away-Angebot Andiamo, das 2017 lanciert worden ist, gibt es auch im Glas zu kaufen. Zudem machen bereits 100 SV Restaurants beim nationalen Recircle-Programm mit, das auf wiederverwendbare Kunststoffbehälter und -Becher setzt.
Im Zuge der Massnahmen konnte SV Schweiz den Food Waste in den vergangenen Jahren konstant reduzieren und zwar von 64 Gramm pro Hauptmahlzeit im Jahr 2006 auf 36 Gramm im Jahr 2018. Das ist eine Reduktion von 40%. Der Durchschnittswert in der Gastronomie liegt bei 124 Gramm pro Hauptmahlzeit. Die CO2-Emissionen pro Hauptmahlzeit konnte seit 2013 um insgesamt 13% reduziert werden.
Bereits 2013 hatte SV Schweiz mit dem WWF das Klimaschutz-Programm One Two We für eine klimafreundliche Mitarbeiter-Gastronomie lanciert. 2016 schloss SV Schweiz eine strategische Partnerschaft mit dem Schweizer Tierschutz STS.

Thailand schliesst Nationalparks: Das Ministerium für Nationalparks, Wildtiere und Pflanzenschutz hat, wie Matt Productions berichtet, am 16. Mai 2019 die vorübergehende Schliessung einiger Nationalparks mitgeteilt – zur Sicherheit der Touristen während der Regenzeit und damit sich das Ökosystem in den kommenden Monaten erholen kann. Im vergangenen Jahr war die philippinische Insel Boracy wegen Overtourism von der Regierung für sechs Monaten geschlossen worden. / red 

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