Sustainability News
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Augsburg. Heute im Fokus: Treibhausgas-Emissionen durch Plastikindustrie / Verschmutzung der Küsten durch Abwässer / Digitaler Ökosystem-Atlas Deutschland / Circular Economy immer beliebter / neue Verpackung für Lebensmittel / Upcycling von Bechern zu Büchern / Europäischer Emissionshandel / CO2-Auszahlung von Elektroautos / Green Compass für Geschäftsreisen / Ökologischer Fussabdruck von Berufskleidung / Nachhaltigkeit von KI / CO2-neutrales Smartphone / Net-Zero-Methodik für Hotels / Zukunftslabor für nachhaltigen Tourismus / Bettdecken aus Meeresmüll / Grünes Essen im Hotel / Hotel-Restaurant mit vertikalem Garten.

Forschung

Der grösste Teil der globalen Treibhausgas-Emissionen durch die Plastikindustrie entsteht in der Plastikproduktion – Recycling und Verbrennen von Kunststoffen machen dagegen nur einen sehr geringen Anteil aus. Das ergab eine Studie von Forschenden der ETH Zürich, die kürzlich im Fachjournal "Nature Sustainability" erschienen ist und die Treibhausgas-Emissionen der Plastikproduktion nach Ursachen, Regionen und Sektoren aufschlüsselt.

Der Studie zufolge sind die Treibhausgas-Emissionen aus der Plastikproduktion in der EU in den letzten Jahren zwar gesunken – was aber nur daran liegt, dass mit der Plastikproduktion auch die damit verbundenen Emissionen in Entwicklungs- und Schwellenländern ausgelagert werden. Damit verschlechtert sich in diesen Ländern auch die Ökobilanz. Zwei Drittel der Emissionen, die bei der Produktion von in der EU genutztem Plastik entstehen, werden in anderen Teilen der Welt ausgestossen – vor allem in China und im Nahen Osten. Diese gehen also nicht in europäische Emissionsstatistiken ein. Ein ähnliches Bild ergibt sich laut der Studie in den USA, Australien und Kanada.

Um den ökologischen Fussabdruck der weltweiten Plastikproduktion zu verringern, müssen vor allem erneuerbare Energien in Plastikexport-Ländern ausgebaut werden, raten die Autorinnen und Autoren der Studie. Eine konsequente CO2-Bepreisung, die sowohl die Produzenten als auch die Konsumenten von Gütern betrifft, könnte dabei helfen: Damit würden CO2-intensive Plastikimporte teurer. Das wiederum würde Anreize für Unternehmen setzen, in sauberere Herstellungsprozesse in der ganzen Lieferkette zu investieren, argumentieren die Forschenden. Alternative Materialien wie Bioplastik halten sie dagegen kaum für eine Lösung, da diese häufig eine noch schlechtere Umweltbilanz haben als herkömmliches Plastik aus Erdgas oder Erdöl.

Die Verschmutzung der Küstenmeere durch menschliche Abwässer wird erstmals auf einer digitalen Weltkarte dargestellt, die zeigt, wo Keime und Stickstoffe besonders stark auftreten, berichtet FAIReconomics in seinem Newsletter und verweist dabei auf einen Artikel des Online-Wissensmagazins scinexx.de. Lediglich 25 Einzugsgebiete schwemmen fast die Hälfte des weltweiten Abwasser-Stickstoffs ins Meer. Die Hotspots liegen in Indien, China und Korea. Aber auch im Mittelmeer gibt es einige Schwerpunkte, wie die Forscher herausfanden. Der hochauflösende, digitale Weltatlas, der auch kleinräumige Unterschiede in der Belastung der Küstengewässer zeigt, ist unter diesem Link frei zugänglich.

Der neue digitale Ökosystem-Atlas des Statistischen Bundesamtes macht die räumliche Verteilung der Ökosysteme in Deutschland sichtbar gemacht. "Der Ökosystematlas basiert auf der lückenlosen Flächenbilanzierung aller Ökosysteme. Diese wurde erstmals bundesweit vollständig durchgeführt", so Dr. Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamtes. "Durch die Kombination von Geodaten ist es möglich, für jede noch so kleine Fläche einen Ökosystemtyp zu bestimmen. So werden zum Beispiel Ökosysteme wie Auenwälder und Moore, die für die Kohlenstoffspeicherung und damit Klimaregulierung besonders wichtig sind, flächenscharf erfasst."

Nutzer können sich für jede Gemeinde beziehungsweise jeden Gemeindeverband detaillierte Flächenangaben zu insgesamt 74 verschiedenen Ökosystem-Klassen anzeigen lassen. Dadurch werden regionale Unterschiede sichtbar. Auch die Veränderung der Ökosysteme im Vergleich von 2015 zu 2018 wird dargestellt. Einzelne thematische Karten zu Siedlungsflächen, Agrarland, Wäldern, Offenland und Gewässern zeigen zudem bundesweit die Vielfalt der Ökosysteme: So sind beispielsweise Feldhecken am weitesten im Norden Deutschlands verbreitet, während Mischwälder vor allem im Süden des Landes vorkommen.

Die Flächenbilanz ist der erste Schritt zum Aufbau eines umfassenden Berichtssystems der Ökosystem-Gesamtrechnungen. In einem nächsten Schritt wird 2022 zunächst der Zustand der Ökosysteme anhand von ausgewählten Variablen und Indikatoren bilanziert. Anschliessend erfolgt die Berechnung der Leistungen, die Ökosysteme für die Gesellschaft zur Verfügung stellen, wie beispielsweise Erosions- oder Überflutungsschutz. Alle Ökosystem-Bilanzen sollen in Zukunft als Zeitreihen in regelmässigen Intervallen fortgeführt werden. Diese verlässliche Datengrundlage über den Nutzen der Ökosysteme für den Menschen ermöglicht Entscheidungsträgern in Politik und Gesellschaft, die Leistungen der Umwelt adäquat zu berücksichtigen.

Die Corona-Pandemie steigert das Bewusstsein für Nachhaltigkeit, so das Ergebnis einer aktuellen Studie zur Circular Economy, die das Wuppertal Instituts im Auftrag der Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz sowie eBay Kleinanzeigen durchgeführt hat. Die Mehrheit der Befragten gibt an, infolge der Pandemie zumindest teilweise bewusster nachhaltig zu handeln.
Jede zweite Person kann sich vorstellen, der Umwelt zuliebe häufiger zu gebrauchten Artikeln zu greifen, als bisher. Vier von zehn Befragten kaufen bereits mindestens zweimal im Jahr Secondhand. Am häufigsten kaufen 30- bis 39-Jährige gebraucht: 61% der Befragten in diesem Alter haben in den letzten zwölf Monaten mindestens einmal etwas aus zweiter Hand gekauft – ein Drittel in dieser Altersgruppe sogar mehrfach.

Nach der Möglichkeit beim Kauf zu sparen, spielt der Schutz der Umwelt die grösste Rolle für die Befragten: 42% schätzen es, dass sie mit dem Gebrauchtkauf den unnötigen Verbrauch von Ressourcen vermeiden können. Mehr als ein Drittel schätzt die Möglichkeit, dadurch Produkte kaufen zu können, die sie sich neu nicht leisten könnten. 32% geben an, dass sie auf diese Weise Artikel erwerben können, die im Handel nicht mehr erhältlich sind.

Noch beliebter als der Kauf gebrauchter Produkte ist der Verkauf: Sieben von zehn Befragten verkaufen mindestens zweimal im Jahr ungenutzte Produkte. Auch für sie spielt der Umweltschutz eine zentrale Rolle: Rund die Hälfte der Befragten – und damit mehr als im Vorjahr – gibt an, mit dem Verkauf eines gebrauchten Produktes etwas Gutes für die Umwelt tun zu können. Den Verkauf betrachten im Vergleich zum Vorjahr weniger Befragte als zusätzliche Einnahmequelle.

Der Studie zufolge gibt es in neun von zehn Haushalten in Deutschland Produkte, die nicht genutzt werden. Der Wert dieser Produkte beträgt durchschnittlich 1.297 Euro. Damit liegen hierzulande rechnerisch insgesamt rund 52,6 Milliarden Euro in den Haushalten ungenutzt herum.

Wie das News-Portal Watson berichtet, hat ein Team aus Forschenden der Nanyang Technological University in Singapur und der Harvard T.H. Chan School of Public Health in den USA ein neuartiges Verpackungsmaterial für Lebensmittel entwickelt. Die Verpackung aus Maisprotein, Stärke und Bio-Kunststoffen ist wasserdicht, biologisch abbaubar und kann zudem die Haltbarkeit von frischen Lebensmitteln verlängern. Ausserdem soll die Verpackung für den Menschen schädliche Mikroben abtöten. Dazu wird dem Material bei der Herstellung eine antimikrobielle Substanz zugesetzt, die auf Feuchtigkeit und bestimmte Enzyme reagiert. So könnte die Lebensmittelsicherheit gesteigert und Lebensmittelverschwendung reduziert werden.

McDonalds startet ein Pilotprojekt zur Förderung geschlossener Wertstoff-Kreisläufe: Gemeinsam mit Zulieferbetrieben wurde ein eigenes Recyclingsystem entwickelt, um Papierbecher zu bedruckbaren Papierbögen aufzubereiten. Diese werden nun für die in den Happy Meals enthaltenen Büchern genutzt. Die in Deutschland vom 13. Januar bis 16. Februar erhältlichen Kinderbücher bestehen zu 40% aus dem recycelten Bechermaterial von Getränken und Softeis und zu 60% aus Frischfaserpapier aus zertifizierter Forstwirtschaft und beschäftigen sich auch inhaltlich mit Themen rund um die Umwelt und die Natur. Mit einer ergänzenden interaktiven Web-App wird den Kindern das Thema Recycling nähergebracht. Bereits seit 2019 werden die benutzen Papierbecher aus den Restaurants zu Hygienepapier oder Rigipsplatten weiterverarbeitet.

Energie & Emissionen

Wie das Umweltbundesamt berichtet, hat der Europäische Emissionshandel dem Bund im Jahr 2021 Auktionserlöse in Höhe von 5,3 Milliarden Euro generiert. Die Einnahmen sind damit doppelt so hoch wie im Jahr 2020. Zusätzlich wurden durch den Zertifikate-Verkauf beim neuen nationalen Emissionshandelssystem, das seit 2021 die Sektoren Wärme und Verkehr umfasst, rund 7,2 Milliarden Euro eingenommen. Die Gesamteinnahmen aus beiden Systemen belaufen sich damit für 2021 auf rund 12,5 Milliarden Euro und fliessen in den Energie- und Klimafonds. Sie eröffnen so neue Spielräume zur staatlichen Unterstützung von Klimaschutz-Massnahmen und werden ausserdem genutzt, um anteilig die Stromkosten in Deutschland zu stabilisieren.

Der Ladelösungsanbieter The Mobility House übernimmt ab sofort die Abwicklung und Auszahlung der Treibhausgasminderungsquoten, kurz THG-Quoten. Mindestens 250 Euro pro Fahrzeug können sich Besitzer von privaten und geschäftlichen Elektroautos sowie Elektroflottenbetreiber vom Unternehmen auszahlen lassen. Erzielt The Mobility House beim Verkauf der THG-Quote, deren Preis durch den dynamischen Markt festgelegt wird, einen höheren Erlös, so wird auch an alle Kunden am Ende des Jahres ein zusätzlicher Betrag ausgezahlt. Die Auszahlung ist dabei nicht nur einmalig, sondern ab 2022 Jahr für Jahr aufs Neue möglich. Zusätzlich können die CO2-Auszahlungen auch unmittelbar genutzt werden: Beim Kauf einer Wallbox oder mobilen Ladestation im Webshop von The Mobility House bekommen Kunden einen zusätzlichen Rabatt von 50 Euro und erhalten so nach der Prüfung der THG-Quote eine Auszahlung in Höhe von insgesamt 300 Euro.

Um sich die THG-Quote auszahlen lassen zu können, müssen sich Elektroautobesitzer lediglich mit Namen und E-Mail-Adresse auf der Webseite von The Mobility House registrieren, ihre Kontodaten angeben und ein Foto oder Scan des Fahrzeugscheins hochladen. Alles Weitere übernimmt das Unternehmen. Die THG-Quote gilt bis mindestens 2030.

Technologie

American Express Global Business Travel, hat mit dem Green Compass ein Tool entwickelt, das Unternehmen den Weg zeigt, durch Geschäftsreisen verursachte CO2-Emissionen zu reduzieren. Dieses umfasst ein intuitiv bedienbares Dashboard, das Travel Managern einen detaillierten Überblick über die Faktoren bietet, die geschäftsreisebedingte Emissionen in die Höhe treiben, und ihnen dabei hilft, die besten Massnahmen zur Dekarbonisierung des Reiseprogramms zu finden.

Neues digitales Tool berechnet Klimaauswirkungen von Berufsbekleidung. Fristads hat es jetzt einfacher gemacht, sich des ökologischen Fussabdrucks seiner Arbeitskleidung bewusst zu werden, indem es den Green Calculator eingeführt hat – ein digitales Tool, das den Unterschied berechnet, den die nachhaltige Wahl der Arbeitskleidung machen kann, basierend auf realen Daten.

Seit 2019 hat der Bekleidungshersteller mehrere Fristads Green Kollektionen auf den Markt gebracht, bei denen jedes Kleidungsstück mit einer Umweltproduktdeklaration versehen ist, die die gesamten Umweltauswirkungen des Kleidungsstücks aufzeigt, von der Konstruktion und dem Material bis hin zu Abfall und Transport.

Der Green Calculator sammelt Daten für alle Kleidungsstücke mit einer EPD an einem Ort, zusammen mit vergleichbaren Produkten aus dem übrigen Fristads-Sortiment. Auf Basis der Auswahl der Berufskleidung, die ein Kunde verwenden oder kaufen möchten, sowie der Anzahl der Mitarbeiter des Unternehmens, berechnet der Green Calculator schnell die Umweltauswirkungen der Kleidungsstücke und vor allem, um wie viel der CO2- und Wasserverbrauch durch die Wahl von Produkten aus der Fristads Green-Kollektion reduziert werden kann.
Hier geht es zum Green Calculator.

Wie nachhaltig ist Künstliche Intelligenz? Erstmals hat ein Forschungsteam von AlgorithmWatch, dem Institut für ökologische Wirtschaftsforschung und dem Distributed Artificial Intelligence Laboratory der Technischen Universität Berlin mit Förderung durch das Bundesumweltministerium diese Frage umfassend untersucht und nun ein Kriterien- und Indikatorenset für nachhaltige KI entwickelt, berichtet das Online-Magazin FAIReconomics. Die Forschenden haben analysiert, welche Nachhaltigkeitseffekte entlang des Lebenszyklus der KI auftreten – vom Datenmodell und Systemdesign, über die Modellentwicklung und -nutzung bis hin zur Entsorgung der Hardware. Über 50 Indikatoren beschreiben, wie sich Kriterien wie Transparenz, Selbstbestimmung, inklusives Design und kulturelle Sensibilität, aber auch Ressourcenverbräuche, Treibhausgas-Emissionen oder die Verteilungswirkungen in Zielmärkten der KI-Anwendungen erfassen lassen. "Nun geht es darum, konkrete Instrumente zu entwickeln, um in der Praxis zu zeigen, wie KI-Systeme nachhaltiger werden können", sagt Anne Mollen, Projektmanagerin von AlgorithmWatch.

Die Studie "Nachhaltigkeitskriterien für Künstliche Intelligenz" ist Teil des Projekts "SustAIn – Nachhaltigkeitsindex für Künstliche Intelligenz", das in der Förderinitiative KI-Leuchttürme vom Bundesumweltministerium gefördert wird.
Download der Nachhaltigkeitskriterien hier.

Wie W&V berichtet, gibt es nach dem niederländischen Öko-Handy Fairphone jetzt auch ein CO2-neutrales Smartphone aus Deutschland. Das "Rephone" von Mobilcom-Debitel "wird mit 100% Ökostrom in Deutschland produziert. Das Gerät verwendet für die abnehmbare Rückseite 100% Recyclat aus Nürnberg und spart damit Energie und Ressourcen bei Produktion und Logistik. Die Verpackung erfolgt vollständig ohne Plastik. Und das spätere Recycling der Altgeräte ist ebenso zertifiziert wie das Umwelt- und Qualitätsmanagement. Ebenso wie beim Fairphone soll ein modularer und verschraubter Aufbau des Handys dafür sorgen, dass sich einzelne Komponenten einfach und schnell reparieren lassen, so dass weniger Elektroschrott entsteht. Weil Mobilcom-Debitel zumindest vorerst nicht auf Komponenten aus Asien verzichten kann, kompensiert es das dort entstehende CO2 in Zusammenarbeit mit "Meo Carbon Solutions" durch verschiedene Massnahmen."

Hotels & Tourismus

Eine Gruppe globaler Organisationen aus dem Gastgewerbe und der Reise- und Tourismusbranche hat eine neue Methodik veröffentlicht, die Hotels bei der Erreichung eines Netto-Null-Ziels unterstützen soll.

Die Net-Zero-Methodik für Hotels bietet detaillierte Anleitungen dazu, wie Hotels die technischen Aspekte von Net Zero angehen können, z.B. was in Scope 1, 2 und 3 Emissionen enthalten sein sollte, welche Meilensteine in den Jahren 2025, 2030 und 2040 erreicht werden sollten und wie die Dekarbonisierung durch erneuerbare Energien angegangen werden kann. Die Methodik bietet auch eine Anleitung zur Anpassung an Rahmenwerke wie die Science Based Targets Initiative, Race to Zero und die Erklärung von Glasgow.

Die Methodik wurde von Greenview, einem globalen Beratungsunternehmen für nachhaltiges Gastgewerbe, in Zusammenarbeit mit Tourism Declares a Climate Emergency, Pacific Asia Travel Association, Sustainable Hospitality Alliance und World Travel & Tourism Council entwickelt. Sie wurde in Zusammenarbeit mit Branchenexperten, einschliesslich einer Beratungsgruppe von über 20 Hotelunternehmen, und nach einer umfassenden Konsultation von Interessengruppen entwickelt.
Die Net-Zero-Methodik für Hotels kann zusammen mit einer Zusammenfassung und einem praktischen Leitfaden für den Einstieg von der Greenview-Website heruntergeladen werden.

Die TUI Group, die TUI Care Foundation und die Regierung der südlichen Ägäis starten das Zukunftslabor für nachhaltigen Tourismus, "Co-Lab Rhodos". Ziel ist es, Rhodos zu einem internationalen Leuchtturm für die nachhaltige Entwicklung von Urlaubsgebieten zu entwickeln und somit Vorbilder und Blaupausen für andere Destinationen zu schaffen.

Das Co-Lab wird dazu mit der Tourismusindustrie vor Ort und internationalen Partnern nach konkreten Lösungen suchen und diese auf Rhodos entwickeln und umsetzen. Zudem wird ein Think Tank auf Rhodos eingerichtet, der internationale Experten zusammenbringt und die Nachhaltigkeitstransformation des Tourismussektors stärkt und weiterentwickelt.

Die Initiatoren haben die Bereiche identifiziert, in denen sie in den nächsten fünf Jahren mit Partnern zusammenarbeiten wollen. Dabei setzen die Projektpartner auf nachhaltiges Wachstum für Rhodos, das Ressourcen schont und gleichzeitig die Teilhabe der Menschen vor Ort fördert, zum Beispiel durch neue Jobchancen. Der Schutz von Biodiversität und Umwelt soll noch stärker zum integralen Bestandteil des Destinationsmanagements werden. Aus- und Weiterbildungsangebote werden die Teilhabechancen für die vor Ort lebenden Menschen stärken. Von der Förderung des kulturellen Erbes profitiert die Gesellschaft auf der Insel wie der Tourismus gleichermassen. Der ökologische Fussabdruck des Tourismus auf der Insel soll durch neue Konzepte für das Energie-, Wasser- oder Müllmanagement massiv verringert werden. Zudem wird das Co-Lab moderne Mobilitätskonzepte auf der Insel vorantreiben.

Im Koncept Hotel Neue Horizonte in Tübingen werden in einem Pilotprojekt jetzt auch Bettwaren aus recyceltem marinem Plastik verwendet. Diese werden in einem Upcycling-Verfahren von der Fränkischen Bettwarenfabrik aus marinen Kunststoffen der Seaqual Initiative hergestellt. Die Bettwäsche des Hotels besteht schon seit längerem aus Bio-Baumwolle, die nach den Standards der Better Cotton Initiative produziert wurde.

Die Hotelgruppe The Lux Collective launcht ihr Keen on Green-Konzept in allen Häusern. Alle Keen on Green-Gerichte sind vegetarisch, vegan und stammen aus der Region. Das Konzept umfasst neben den klassischen Gerichten auch Kindermenüs. Alle Gerichte entsprechen den folgenden Richtlinien: Wo immer möglich wird auf Braten und Frittieren verzichtet und stattdessen auf Garmethoden wie Dämpfen, Backen, Grillen oder langsames Garen bei niedriger Temperatur gesetzt. Wenn möglich werden Zutaten auch in rohem Zustand eingesetzt. Es werden weniger gesättigte Öle verwendet und diese stattdessen durch gesündere Alternativen wie natives Olivenöl extra, Kokosnussöl und Hanföl ersetzt. Auf raffinierte Öle und nicht nachhaltige Zutaten wird ganz verzichtet. Ausserdem werden die Zutaten lokal bezogen, um den CO2-Fussabdruck zu reduzieren.

Farm to table im Best Western Hotel Haarhuis in Arnheim, Niederlande. Foto: BWH Hotel Group Central Europe 

Das Hotel Haarhuis in Arnheim bietet in seinem neuen Restaurant LOCALS Produkte aus dem eigenen Gewächshaus, ergänzt durch lokal eingekaufte Produkte.

Bei den Gerichten von Spitzenkoch Niven Kunz spielt das Gemüse die Hauptrolle. Es gibt auch Fleisch und Fisch, aber im Gegensatz zur klassischen Komposition eines Gerichts werden Letztere um den Hauptbestandteil Gemüse herum eingebaut. Dafür hat das Restaurant eigene vertikale Gärten eingerichtet. Diese sind etwa drei Meter hoch und bestehen aus fünf bis sechs Regalen. Energie, Licht und Wasser werden so gesteuert, dass die Pflänzchen ohne äussere Einflüsse möglichst effizient und nachhaltig wachsen. Denn die Pflanzen wachsen ausschliesslich auf Wasser und verbrauchen keinen Boden. In den Regalen können alle Arten von Kräutern, Salaten, Tomaten, Paprika und Gemüse angebaut werden.

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