Sustainability News Klimatote E Mobilität und viel Müll
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Sustainability News: Klimatote, E-Mobilität und viel Müll

Augsburg. Heute im Fokus: Klimatote / Jobchancen bzw. -risiken des Klimawandels / Genehmigungspflicht für Abriss / Handelsplattform für recycelte Kunststoffe / Ein- oder Mehrweg-Becher / Nespresso Kaffeekapseln auf Papierbasis / Lebensmittel retten per App / CO2-Angaben beeinflussen Essverhalten / Laden währender der Fahrt / Buchungsportal listet Ladesäulen / Öffentliche Ladesäulen in Hotels / Carsharing für Hotel-Gäste / Nachhaltigkeitsanleihe für die Hotellerie / Neue Nachhaltigkeitszertifizierung für die Branche / Umfrage nachhaltiges Reisen / Wissenschaftszentrum im Hotel.

Klimatote: Der durch unsere CO2-Emissionen verursachte Klimawandel kostet Menschenleben. Traditionelle CO2-Fussabdruckrechner und Nachhaltigkeitsindikatoren machen diese Realität jedoch schwer greifbar. Mit seinem Projekt "Kill-Score" (www.killscore.org) macht der Ökonom Jakob Thomä die Auswirkungen unseres Handelns sichtbar, indem er abstrakte Zahlen in zukünftige Klimatote übersetzt. Der "etwas andere" Fussabdruckrechner erlaubt Nutzern und Nutzerinnen, den Kill-Score von Ländern, Unternehmen, Finanzanlagen sowie dem individuellen persönlichen Kill-Score zu berechnen.

Wissenschaftliche Grundlage für die Berechnung: Bei der Umrechnung der CO2-Emissionen in Klimatote stützen sich die Rechner auf der Website auf aktuelle wissenschaftliche Studien: "The Mortality Cost of Carbon" von Daniel Bressler aus dem Jahr 2021 sowie "The Human Cost of Anthropogenic Global Warming: Semi-Quantitative Prediction and the 1,000-Tonne Rule" von Richard Parncutt aus dem Jahr 2019. "Die Ergebnisse dieser beiden Studien liefern zwei verschiedene Szenarien als Grundlage für die Berechnung des 'Kill-Scores'", erklärt Thomä. "Während beim optimistischeren Modell ein zukünftiger Klimatoter pro 4.434 Tonnen CO2-Emissionen anfällt, geht das pessimistische Szenario bereits von einem zukünftigen Klimatoten pro 1.000 Tonnen CO2-Emissionen aus - etwa so viel CO2 wie jeder Deutsche durchschnittlich im Laufe seines Lebens verursacht."

 Klimawandel und neue Systeme schaffen auch neue Arbeitsplätze, wie hier in der Windkraftanlagen-Industrie.Foto: adobe stock Dariya Angelova 

Klimawandel – Jobchance oder -risiko? Jeder vierte Arbeitsplatz – weltweit über 800 Millionen Arbeitsplätze – sind vom Klimawandel und der wirtschaftlichen Transformation zu Netto-Null-Emissionen betroffen. Das ist eines der Ergebnisse der im November 2022 veröffentlichten Deloitte-Studie "Work toward net zero". Es gibt aber auch Wachstumspotenzial für neue Jobs: "Durch eine aktive Gestaltung der Transformation könnte die Dekarbonisierung bis 2050 mehr als 300 Millionen zusätzliche Arbeitsplätze hervorbringen", betont Prof. Dr. Bernhard Lorentz, globaler Leiter für Sustainability & Climate Strategy bei Deloitte.

Mithilfe eines "Job Vulnerability Index" werden die am meisten betroffenen Arbeitsplätze und Regionen ermittelt. Aufgrund tiefgreifender Disruption emissionsstarker Branchen oder starker Anfälligkeit für Klimaschäden sind dies vor allem Jobs in der Landwirtschaft, in Energie und Bergbau, in der Schwerindustrie und im Verarbeitenden Gewerbe, im Transportgewerbe sowie im Bauwesen. Regional gesehen ist das Arbeitsplatzrisiko ist im asiatisch-pazifischen Raum und in Afrika am grössten – genauso wie das Potenzial für zusätzliche Arbeitsplätze.

Gleichzeitig entstehen völlig neue Berufe für sich wandelnde oder ganz neue Branchen. Laut Deloitte-Analysen sind 80% der Qualifikationen, die kurz- bis mittelfristig für transformierte oder neue Jobs benötigt werden, bereits vorhanden. Statt vollständiger Umschulung würden die meisten Arbeitnehmer durch Fortbildung in ihrer derzeitigen Tätigkeit bleiben oder eine neue annehmen können. - Den Report finden Sie als anhängendes PDF unten.

Grüner Abriss? Die DUH will ein ökologisches Genehmigungsverfahren für Abbrucharbeiten.Foto: adobe stock CL media

Abriss nur noch mit Genehmigung? Die Deutsche Umwelthilfe fordert auf Basis eines am 12. Januar 2023 veröffentlichten Rechtsgutachtens die Bauministerien der Länder dazu auf, eine Genehmigungspflicht für Gebäudeabrisse in den Bauordnungen zu verankern. Damit will die DUH den klimaschädlichen Abriss von Gebäuden eindämmen und stattdessen die Bestandssanierung und den Umbau von Gebäuden fördern. Das neue Rechtsgutachten bestätigt, dass eine solche Pflicht umsetzbar ist und zeigt eine Möglichkeit auf, wie diese in den Muster-Bauordnungen und den Landes-Bauordnungen verankert werden kann. Zudem ist es laut Gutachten möglich, eine Analyse der Umwelt- und Klimawirkungen an eine Abrissgenehmigung zu knüpfen. Dabei müssen Abriss und Neubau mit den Optionen Sanierung und/oder Umbau ökobilanziell verglichen werden.

Remo Klinger, Rechtsanwalt und Hauptautor des Rechtsgutachtens: "… Der von uns vorgeschlagene Weg würde dazu führen, dass Eigentümerinnen und Eigentümer bei der Veränderung eines Gebäudes zunächst die ökologischen Effekte prüfen müssen, um dann die für Klima und Umwelt beste Entscheidung zu treffen." Weitere Informationen unter diesem Link.


Handelsplattform für recycelte Kunststoffe: Rebound Plastic Exchange, eine qualitätsgesicherte globale Handelsplattform für recycelte Kunststoffe, will den grenzüberschreitenden Handel erleichtern, um die Kreislaufwirtschaft weltweit zu erschliessen. "Wenn Aggregatoren nicht in der Lage sind, eine Nachfrage zu finden, um ihre Rohmaterialien aus Kunststoff zu verkaufen, spielt es eigentlich keine Rolle, wie viel Prozent des Plastikabfalls für das Recycling getrennt wird. Rebound Plastic verbindet Akteure der Wertschöpfungskette mit vertrauenswürdigen, qualitätsgesicherten Prozessen", so Maryam Al Mansoori, General Manager, Rebound Plastic Exchange.

Rebound Plastic Exchange verspricht Qualitätssicherung und Vertrauen, indem es die Mitglieder auf dem Markt überprüft und Börsennotierungen begutachtet und so der Branche dabei hilft, ihre Ziele zu erreichen und die Umwelt vor Plastik zu bewahren. Branchenvertreter, ob Käufer oder Verkäufer von recycelten Kunststoffen, können sich kostenlos an der Rebound Plastic Exchange registrieren und erhalten Zugang zu einem globalen Markt für qualitätsgesicherte Rohstoffe. Aktuell sind dort Akteure aus mehr als 21 Ländern vertreten.

Novum Hotels will dem RECUP-System beitreten.Foto: Recup

Ein- oder Mehrweg-Becher?
Die bundesweite Initiative "It's Your Part", ein Verbund aus Unternehmen, Systemgastronomen, Vending-Spezialisten, Verbänden sowie Kommunen, möchte ein dauerhaftes flächendeckendes Sammelsystem für gebrauchte Einweg-Papierbecher zu etablieren. Das gemeinsame Kernziel ist es, einen wertvollen Rohstoff, die Papierfasern in Einweg-Bechern, wieder in den Recyclingkreislauf zurückzuführen. "Dank eines speziellen Upcycling-Verfahrens können wir heute bis zu 90% der Papierfasern in einem Einweg-Becher retten – bei jährlich deutschlandweit ca. 1,7 Milliarden verbrauchten Bechern, besteht ein enorm hohes Potential an wiederverwertbarem Rohstoff", erklärt Torsten Gröger, Prokurist bei der creart Neidhardt Werbe GmbH und einer der Gründer der Initiative. Nach Sammlung und Rückführung der gebrauchten Einweg-Becher, werden im weiteren Recyclingprozess die aus den Bechern wiedergewonnenen Papierfasern unter Zugabe von Altpapier zu einem hochwertigen grafischen Recyclingpapier verarbeitet.

Novum Hospitality startet Zusammenarbeit mit Recup, Deutschlands grösstem Mehrwegsystem für die Gastronomie. In über 100 Novum Hospitality-Hotels in Deutschland können sich Gäste beim Kauf von To-Go-Getränken und Take-away-Speisen bald für eine umweltfreundliche Alternative zu Einwegverpackungen entscheiden. RECUPs und Rebowls lassen sich zu einem Pfandbetrag von 1 Euro pro Becher oder Deckel bzw. 5 Euro pro Schale ausleihen und direkt im Hotel oder bei einer der deutschlandweit über 14.700 RECUP-Partner wieder zurückgeben, um das Pfand zurückzuerhalten. Das RECUP-Mehrwegnetz erweitert sich durch die Novum Hotels um über 100 Standorte mit grossem Einsparpotenzial von Einwegmüll.

Kaffeekapseln auf Papierbasis: Nespresso stellt ein neues Sortiment heimkompostierbarer Kaffeekapseln auf Papierbasis vor. Die Kapseln sind kompatibel mit vorhandenen Nespresso Original Maschinen und werden im Rahmen eines Pilotprojekts ab Frühjahr 2023 in Frankreich und der Schweiz eingeführt. Innerhalb eines Jahres wird das Angebot dann in mehreren anderen europäischen Märkten eingeführt werden. Zudem wurden vier neue Kaffeemischungen kreiert, die speziell entwickelt wurden, um mit den neuen Kapseln zu harmonieren. Die heimkompostierbaren Kaffeekapseln wurden von der internationalen Zertifizierungsstelle TÜV Austria zertifiziert. In einigen Ländern, u.a. in Frankreich, können diese Kapseln über die öffentliche Biotonne entsorgt werden. Nespresso wird sich in der Zukunft für die Zulassung der Kapseln im öffentlichen System zur Bewirtschaftung von Bioabfall einsetzen.

Vorangegangen sind drei Jahre gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsarbeit mit dem Nestlé Institute of Packaging Sciences. Huhtamaki, ein weltweiter Anbieter nachhaltiger Verpackungslösungen, war als Partner an der Entwicklung der neuen Kapsel auf Papierbasis beteiligt.


Lebensmittel retten per App: Achat Hotels bieten überschüssige Speisen lokal an. Die überwiegende Zahl der mehr als 30 Betriebe bringt Essen, das nicht für Hotel-Gäste benötigt wird, online unter die Leute. Mit der "Too Good To Go"-App kann jeder für einen geringen Betrag eine Box mit Essen aus den Hotel-Küchen bestellen. Die Box holt man dann direkt im jeweiligen Hotel ab. Auf diese Weise können die Achat Hotels angebotsorientiert Speisen anbieten – je nachdem, ob beispielsweise gerade eine Tagung oder ein Event in einem Haus stattfindet und so die Wahrscheinlichkeit für Überschüsse höher ist. "Mit einem präzisen, strategischen Einkauf von Lebensmitteln können wir zwar schon einen grossen Schritt hin zu mehr Nachhaltigkeit gehen", sagt Blanche von Bodman, Project Manager Nachhaltigkeit Achat Hotels, "doch einen gewissen Spielraum braucht ein attraktives Speisenangebot für Hotel-Gäste immer. Diesen nutzen wir mit der App von "Too Good To Go" jetzt optimal aus und tun damit aktiv etwas gegen Lebensmittelverschwendung." Wichtig bei der Einführung der App in den Achat Hotels war auch der lokale Bezug und damit möglichst kurze Wege mit geringem CO2-Fussabdruck für die neuen Gastronomie-Kunden.

CO2-Angaben beeinflussen Essverhalten: Ein Feldexperiment der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Humbold-Universität Berlin und der Aalto Universität zeigt, dass die CO2-Kennzeichnung von Lebensmitteln Menschen dazu bewegt, nachhaltiger zu essen. Werden CO2-Angaben in Ampelfarben visualisiert oder als Umweltkosten präsentiert, ist der Effekt am grössten. Durchgeführt wurde das zehntägige Feldexperiment in einer der grössten Mensen des Studentenwerks München, der Mensa Leopoldstrasse. Im Versuchszeitraum wurden mehr als 8.000 Mensabesucher über die Menü-Displays nicht nur die üblichen Informationen, wie die Preise der jeweiligen Gerichte oder ihre Hauptzutaten, angezeigt, sondern auch, wie hoch der CO2-Fussabdruck ist. Die Darstellung der CO2-Angaben wurde während des Experiments einmal pro Tag geändert, um zu testen, welche Darstellungsweisen das Verbraucherverhalten am stärksten beeinflussen.

"Unser Experiment macht deutlich, dass Informationen zum CO2-Fussabdruck zu einer Verhaltensänderung bei Konsumenten führen können. Diese Erkenntnis kann Politik und Wirtschaft dabei helfen, geeignete Massnahmen für eine nachhaltigere Zukunft zu ergreifen", sagt Thorsten Sellhorn, Professor für Rechnungslegung und Wirtschaftsprüfung an der LMU. - Weitere Informationen zur Studie finden Sie hier

Ab Mitte 2025 können Autofahrer die induktive Ladetechnikauf einer Autobahn in Nordbayern testen.Foto: Electreon

Laden während der Fahrt: Im Rahmen eines Projekts der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg entsteht die erste Teststrecke für induktives Laden von Elektrofahrzeugen auf einer deutschen Autobahn. Das 7,5 Millionen Euro teure E|MPOWER-Projekt begann im Juli 2022 und umfasst die Integration von Electreons drahtloser Electric Road System-Technologie auf einem 1 km langen Abschnitt einer Autobahn in Nordbayern. Ab Mitte 2025 können Autofahrer auf einer Autobahn in Nordbayern die induktive Ladetechnologie ausprobieren – wobei die kurze Teststrecke natürlich nicht ausreicht, das E-Auto komplett aufzuladen.

ERS ist eine induktive Ladetechnologie, die direkt in die Fahrbahn integriert ist und die berührungslose Übertragung von Energie auf fahrende und stehende Fahrzeuge ermöglicht. Spulen im Strassenbelag erzeugen ein Magnetfeld. Fährt oder parkt ein Auto auf der Strasse, induziert dieses Magnetfeld eine Spannung in der im Fahrzeug verbauten Gegenspule. Das Besondere an der induktiven Ladetechnologie: Sie kann unsichtbar in Verkehrsflächen integriert werden. So können – anders als bei elektrifizierten Strassen mit Oberleitungen – sowohl Nutzfahrzeuge als auch Pkw über sie geladen werden.

Nach dem erfolgreichen Bau einer ersten induktiven Lösung für den Nahverkehr in Karlsruhe im Jahr 2021 wird in diesem nächsten Projekt die Technologie in grösserem Massstab präsentiert und neue Bautechniken eingesetzt, um die Baukosten und -dauer zu senken. Ziel ist es, die ERS-Technologie in die Serienreife bringen.

Aufladen und bleiben: B&B und NH Hotels werden bald auch Ladestationen auf ihren Parkplätzen in grosser Zahl anbieten.Foto: adobe stock Petair

Buchungsportal listet Ladesäulen: Das neue Buchungsportal SleeperCharger listet mehr als 60.000 Hotels in ganz Europa mit garantierten Lademöglichkeiten in einem Umkreis von 250 Metern. 10.000 dieser Unterkünfte haben die Lademöglichkeit sogar direkt vor Ort am Haus. Auf vielen anderen Buchungsplattformen können Urlauber das Kästchen "Laden in der Unterkunft" zwar anwählen – doch diese Informationen basieren ausschliesslich auf den Angaben des Eigentümers der jeweiligen Unterkunft und sind nicht immer vertrauenswürdig oder aktuell. SleeperCharger ist deshalb eine Partnerschaft mit der Expedia Group eingegangen, um E-Reisenden Tausende Businesshotels, Ferienresorts sowie Boutique-Unterkünfte mit geprüften Lademöglichkeiten für Elektroautos in der Nähe oder sogar direkt vor Ort anzubieten.

Die übersichtlich und klar strukturierte Seite listet dabei u.a. Gästebewertungen, Ausstattungsmerkmale sowie Entfernungen zu den nächsten Lademöglichkeiten auf und ermöglicht zudem eine sofortige Buchungsfunktion. Die beiden Gründer Andrew Morten und Victor van Tol sind keine Neulinge in Sachen Reiseunternehmen: Andrew Morten ist Inhaber der Reiseunternehmen TravelEssence und Little America; Victor van Tol ist Gründer von SnappCar, einer der grössten europäischen Carsharing-Plattformen.


Öffentliche Ladesäulen in Hotels: Deutschland braucht mehr Ladeinfrastruktur für Elektro-Autos. Die Hotelgruppen B&B und NH Hotels bieten öffentlich zugängliche Ladestationen auf hoteleigenen Parkplätzen. Bereits im November 2022 verkündeten  B&B Hotels Germany und die heinemann Gruppe ihre Partnerschaft innerhalb eines Charging-as-a-Service-Modells.

Die Partner werden an den bundesweit über 150 B&B Hotels künftig über 1.500 öffentlich zugängliche Ladepunkte bereitstellen. Auch kommende Neueröffnungen sollen mit Ladesäulen ausgerüstet werden. Heinemann wird die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge errichten und unter der Marke ChargeOne als Charge Point Operator für die nächsten 15 Jahre betreiben. Das Ladenetz wird den Gästen der B&B Hotels und jedem anderen Halter eines Elektrofahrzeuges zugänglich sein. Bereits zur kommenden Sommerreisezeit soll das Netz weitestgehend stehen.

"Mit Charging-as-a-Service von ChargeOne können Unternehmen ihren Mitarbeitern und Kunden den Einstieg in die Elektromobilität erleichtern und einen Beitrag zur Verkehrswende in Deutschland leisten – ohne eigene Investitionen und Risiken. ChargeOne kümmert sich um alles – von Genehmigungsverfahren und Montage über den laufenden Service bis zur Abrechnung", sagt Robert Klug, Vorstand der heinemann Group SE. Für eine einfache Abrechnung des geladenen Stroms stehen unterschiedlichste Optionen zur Verfügung: über die ChargeOne App, Kreditkarte oder Ladekarte.

Die NH Hotel Group und der Energieversorger Vattenfall arbeiten deutschlandweit beim Aufbau von Ladestationen für Elektrofahrzeuge zusammen. Eine entsprechende Vereinbarung wurde am 23.1.2023 in Berlin unterzeichnet. Gut 50 Hotelstandorte sind für die Errichtung von öffentlich zugänglicher Schnellladeinfrastruktur mit 180 KW-Ladesäulen vorgesehen. Versorgt werden die Ladesäulen ausschliesslich mit Strom aus erneuerbaren Quellen. Zudem sind jeweils vier bis acht AC-Ladepunkte für das längere Laden über Nacht für Hotelgäste geplant. Auch Dritte können diese frei zugänglich nutzen. Die AC-Ladepunkte und Schnelladesäulen werden von Vattenfall betrieben.


Carsharing für Hotelgäste: Der Anbieter von stationsunabhängigem Carsharing, Share Now, und 25hours Hotels starten eine Partnerschaft in Österreich und Deutschland. Gäste der 25hours Hotels in Wien, Berlin, Hamburg und München können ab sofort auf die geteilte Mobilität von Share Now zurückgreifen. Dadurch wird das Angebot, das Reisenden bereits seit September 2021 im Rheinland und Frankfurt zur Verfügung steht, um weitere vier Städte erweitert.

Durch die Partnerschaft profitieren Hotelgäste von einer nachhaltigen und zeitgleich bequemen Mobilitätslösung, denn alle Hotels liegen in dem Geschäftsgebiet von SHARE NOW. Dadurch sind die geteilten Autos innerhalb weniger Minuten erreichbar, das Parken in dem jeweiligen Geschäftsgebiet ist kostenfrei und die Tank- bzw. Ladekosten sind ebenfalls enthalten. Die Fahrzeuge können spontan für Minuten, Stunden oder bis zu 30 Tage über die SHARE NOW App gebucht werden. Für eine schnelle Verfügbarkeit können Gäste eine Vorausbuchung tätigen, damit das Auto zum gewünschten Zeitpunkt bereitsteht.

Ausserdem sind die 25hours Hotels Teil des Treueprogramms von Share Now. Carsharing-Nutzer erhalten automatisch bei jeder Miete Punkte und können je nach Level verschiedene Rewards freischalten. So erhalten Nutzer mit Blue und Silver Status 15% Rabatt bei 25hours Hotelbuchungen, Gold- und Diamond-Nutzer profitieren von 20% Ermässigung.


Nachhaltigkeitsanleihe für die Hotellerie: CapitaLand Ascott Trust hat sich mit der International Finance Corporation zusammengetan, um die weltweit erste, an Nachhaltigkeit gebundene Anleihe der IFC im Gastgewerbe-Sektor aufzulegen. Die IFC, ein Mitglied der Weltbankgruppe und die grösste globale Entwicklungsinstitution, die sich auf den Privatsektor in Schwellenländern konzentriert, ist der alleinige Zeichner der 16,5 Milliarden JPY schweren, an Nachhaltigkeit gebundenen Anleihe. Diese wird im Rahmen des CLAS-Multicurrency-Debt-Issuance-Programms im Wert von 2 Mrd. S$ mit einem festen Kupon von 1,05% p.a. begeben und halbjährlich nachträglich ausgezahlt. Die siebenjährige Anleihe wird im November 2029 fällig.

Der Erlös aus der Anleihe wird zur Refinanzierung der bestehenden Kredite von CLAS und zur weiteren Dekarbonisierung von drei der CLAS-Residenzen in Südostasien verwendet, nämlich dem Ascott Jakarta in Indonesien sowie dem Ascott Makati und dem Somerset Millennium Makati auf den Philippinen. Es wird erwartet, dass die drei Residenzen ihren Stromverbrauch bis zum 31. Dezember 2028 um 40,5% senken werden. Die Projekte müssen ausserdem innerhalb desselben Zeitrahmens die IFC-Zertifizierung "Excellence in Design for Greater Efficiencies" erhalten.


Neue Nachhaltigkeitszertifizierung: B&B Hotels hat Socotec, einen unabhängigen Zertifizierungsanbieter, mit der ersten Nachhaltigkeitszertifizierung – zugeschnitten auf die speziellen Anforderungen des Gastgewerbes – beauftragt. Diese Zertifizierung umfasst sowohl die Anerkennung durch den Global Sustainable Tourism Council als auch die Integration der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen.

Dafür nahmen im Jahr 2022 unabhängige Nachhaltigkeitsexperten unter der Leitung von Socotec den Hauptsitz von B&B sowie 87 Hotels in Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien unter die Lupe. Bewertet wurden 125 Kriterien in den fünf Kategorien nachhaltiges Management, Governance, Soziales, Kultur und Umwelt: Von der Nachhaltigkeitsstrategie über Massnahmen zur Erhaltung der biologischen Vielfalt, der Ökosysteme und Landschaften über die lokalen Arbeitsplätze, das Engagement der Mitarbeiter bis hin zur Präsentation der lokalen Kultur und des lokalen Erbes.

Eine Vollzeit-Task Force bei B&B machte es sich zur Aufgabe, bestehende CSR-Initiativen zu prüfen und die Lücke zwischen dem aktuellen Status und den CSR-Zertifizierungsanforderungen zu analysieren. Zudem befragten sie 70.000 Personen verschiedener Stakeholder in vier Ländern und berechneten unter anderem den CO2-Fussabdruck. Nach mehr als 120 Audit-Tagen ist B&B in Deutschland neben Frankreich, Italien und Spanien nun für drei Jahre nach dem neuen Nachhaltigkeitsmanagementsystem zertifiziert.

Die Zertifizierung ist ein kontinuierlicher Prozess. Jedes Jahr werden fortan Prüfungen in 100 zufällig ausgewählten Hotels durchgeführt und die CSR-Strategie sowie die Aktionspläne von B&B überprüft. Alle neu eröffneten Hotels der Gruppe werden an die CSR-Zertifizierungsanforderungen angepasst, die Fortschritte bewertet und transparent kommuniziert. Die Nachhaltigkeitszertifizierung steht allen Akteuren des Gastgewerbes zur Verfügung.


Umfrage Nachhaltiges Reisen: Zu teuer und zu kompliziert… unter diesem Image leidet nachhaltiges Reisen in Deutschland auch weiterhin. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Bayerischen Zentrums für Tourismus, durchgeführt von GfK im September 2022 unter mehr als 2.000 Frauen und Männern in Deutschland, zum Verständnis von Nachhaltigkeit und nachhaltigem Reisen sowie dem Alltagshandeln in Bezug auf Nachhaltigkeit.

Ein Fünftel der Befragten empfindet nachhaltige Reisen als teuer, bemängelt fehlende Informationen und verbindet mit nachhaltigen Reisen einen hohen Planungsaufwand oder möchte sich im Urlaub über Nachhaltigkeit keine Gedanken machen. Auf Nachhaltigkeitssiegel wird insbesondere beim Konsum vor Ort geachtet. Fast 40% der Personen, die zwischen 2019 und 2022 verreist sind, haben bei ihrer Reise auf Nachhaltigkeitssiegel und Zertifikate geachtet – unter Familien mit Kindern sind es fast 50% und unter Personen, die beim alltäglichen Einkauf immer oder häufig auf Nachhaltigkeit achten, sind es 57%. Insbesondere beim Konsum vor Ort spielen Nachhaltigkeitssiegel und Zertifikate eine Rolle. Bei der Frage nach bekannten Siegeln sind entsprechend die am häufigsten genannten das Fairtrade-Siegel, gefolgt vom Bio-Siegel und dem Blauen Engel.

Besonders interessant vor dem Hintergrund aktueller Diskussionen um den Ausbau erneuerbarer Energien: 53% der Befragten stören sich in einer Urlaubsregion weder an Solarparks noch an Windrädern. Weitere Ergebnisse hier.

Hotel als Drehscheibe des Umwelt-Lernens am Meer: das Six Senses Laamu.Foto: Six Senses

Wissenschaftszentrum im Hotel: Am 1. März 2023 wird im Six Senses Laamu das Sea Hub of Environmental Learning, ein Zentrum für Wissenschaft, Meeresschutz und Bildung, eingeweiht. SHELL umfasst eine Gesamtfläche von 553 qm und wird die Maldives Underwater Initiative beherbergen, eine Meeresschutz-Organisation, die sich aus Meeresbiologen des Six Senses Laamu und Partner-NGOs wie The Manta Trust, Blue Marine Foundation und das Olive Ridley Project zusammensetzt.

Ausserdem soll das Zentrum, das über einen Ausstellungsraum, Büros, ein Labor, ein Kino und einen Kinderbereich verfügt, als Lernzentrum für die Gäste fungieren. Technologien für virtuelle Realität sowie Kunst rund um den Naturschutz runden die Räumlichkeiten ab. / red

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