USA Mega CEO Gehälter aber die Kontrolle zermürbt
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USA: Mega-CEO-Gehälter, aber die Kontrolle zermürbt

Atlanta. Die höchstbezahlten Hotel-CEOs in den USA leiteten letztes Jahr auch die grössten Unternehmen. Dem aktuellen CEO Payment-Ranking aus den USA zufolge erhielten sieben CEOs im der Hotel-Branche 2019 ein Grundgehalt von einer Million Dollar oder mehr. Doch immer mehr CEOs und Unternehmen wollen raus aus diesem öffentlichen Rampenlicht.

In seinem jährlichen Bericht über die Vergütung von CEOs im US-Lodging-Sektor teilt der CEO der Aethos Consulting Group, Keith Kefgen, die offensichtlichen Erkenntnisse aus seiner jüngsten Bewertung. "Es ist ein Jahr vergangen, in dem die Hotelbranche eine solide, aber unspektakuläre Leistung zeigte", so Kefgen. "Aber was wir aus den Ergebnissen des letzten Jahres in der Hotelbranche gelernt haben, ist, dass 'die grossen Unternehmen ihre kleineren Brüder übertroffen haben, während die REITs am Rande standen'.

Mit Hilfe des Pay-for-Performance-Modells von Aethos, das wichtige Finanzkennzahlen wie Markt-Kapitalisierung, Aktienzuwachs, EBITDA-Wachstum und direkte Gesamtvergütung analysiert, beobachtete Kefgen, dass wie in den vergangenen Jahren die höchstbezahlten CEOs der Branche die grössten Unternehmen leiteten.

Spitzenverdiener: Chris Nassetta.Photo: Hilton

Die zehn grössten CEOs verdienten jeweils mehr als 8 Millionen Dollar als Gesamtvergütung, wobei Bob Iger mit 65 Millionen Dollar die Liste anführt. Frank Del Rio bei NCL verdiente fast 22 Millionen Dollar und Glenn Fogel bei Booking.com verdiente etwas mehr als 20 Millionen Dollar. Obwohl ihre Vergütungspakete beträchtlich waren, hatten diese CEOs einen Aethos Value Index von über 80. Der diesjährige CEO mit der besten Leistung nach diesem Modell war Adam Portnoy von der RMR Group mit einem AVI von 205.

Kefgen hob andere Indikatoren hervor:

Strategie und Ausführung waren die besten Prädiktoren der Performance. Unternehmen, die schlecht performten, wurden bestraft. Greg Mount war einer der leistungsstärksten CEOs im Jahr 2018, aber 2019 war nicht so freundlich zu ihm. Im Gegensatz dazu hatten RMR und Ashford Strategie-Änderungen parat, die allen Beine machten. "Wir sagen voraus, dass 2020 ein weiteres Jahr in den Schützengräben sein wird, da die Investoren die Wirtschaft und die Präsidentschaftswahlen sehr genau beobachten".

In den öffentlichen Märkten kommt es auf die Grösse an. Die mit dem Betrieb eines öffentlichen Unternehmens verbundenen Kosten sind erheblich und begünstigen die grösseren Akteure. "Die Markt-Kapitalisierung der untersuchten CEO-Gruppe reichte von Walt Disneys kolossalen 256 Milliarden Dollar bis hin zu den ultrakleinen 13 Millionen Dollar von InnSuites". Der Vergleich von CEOs aus zwei sehr unterschiedlichen Unternehmen mag schwierig erscheinen, aber das ist es, was das Aethos-Modell zu erreichen versucht. "Es zeigt, dass Bob Iger bei Disney im Allgemeinen seinen Gehaltsscheck von 65 Millionen Dollar verdiente, während James Wirth bei InnSuites seinen Gehaltsscheck von 130.000 Dollar kaum verdiente." Letztendlich wollen die Investoren die Aktien-Performance und keine zurückhaltenden Gehälter.

Sieben Hospitality-CEOs erhielten ein Grundgehalt von mindestens 1 Million Dollar. Bob Iger führte die Liste mit einem Gehalt von fast 2,9 Millionen Dollar an, gefolgt von Frank Del Rio mit 1,75 Millionen Dollar. Viele derselben CEOs erhielten hohe Boni, wobei Iger einen Bonus von 18 Millionen Dollar mit nach Hause nahm, gefolgt von Mark Hoplamazian von Hyatt mit 8,6 Millionen Dollar. Das durchschnittliche Gehalt der Gruppe betrug 850.000 Dollar, während der durchschnittliche Bonus 2,4 Millionen Dollar betrug. Beachten Sie das dreifache Multiple.

Langfristige Incentive-Pläne machten mit etwa 60% der CEO-Gesamtvergütung in der Hotelbranche einen erheblichen Teil des Gesamtgehalts aus. Die meisten LTIPs wurden in Form von restriktiven Aktien-Zuteilungen und in geringerem Umfang in Form von Aktien-Optionen durchgeführt. Die grösste Aktien-Zuteilung ging an Iger mit einem Zuteilungswert von knapp über 43 Millionen Dollar, gefolgt von Chris Nassetta von Hilton mit 16 Millionen Dollar. 29 der 35 CEOs auf der Liste hatten LTIP-Zuteilungen im Wert von mehreren Millionen Dollar. Wir sehen weiterhin mehr LTIP-Zuteilungen im Performance-Kleid, da die Aktionäre wollen, dass die Kennzahlen vor der Zuteilung erreicht werden.

Diskussion über Einkommensgleichheit


Interessanterweise "diskutierte ich das Thema Einkommensgleichheit bei der Veröffentlichung des Berichts 2018, und es scheint, dass ein Disney-Erbe für Aufsehen in der Diskussion gesorgt hat", fuhr Kefgen fort. "Abigail Disney verurteilte Bob Igers Bezahlung, weil er die 'Vermögensungleichheit vertieft' habe, und machte im Jahr 2018 65,6 Millionen Dollar – das 1,424-fache des Median-Gehalts eines Disney-Mitarbeiters. "Sie nannte sein Gehalt zwar "verrückt", aber ich glaube, dass die Themen getrennt, aber emotional miteinander verbunden sind. Es ist nicht einfach, die Arbeit eines jeden Mitarbeiters mit einem Dollar zu bewerten. Ist ein Schauspieler 45 Millionen Dollar pro Film wert; ist jemand 350 Millionen Dollar wert, wenn er einen Baseball wirft oder einen Basketball eintaucht? Ist ein Soldat der Armee nur 20.000 Dollar pro Jahr wert?", fragte Kefgen.

"In einem System der freien Marktwirtschaft, glaube ich, bekommt man das, was jemand bereit ist zu zahlen", erklärt Kefgen. "Es kommt auf Angebot und Nachfrage an. Frau Disney kann ihr Erbe verschenken, das sie offensichtlich nicht verdient hat, aber das ist ihre Wahl. In der Zwischenzeit werden Hotel-CEOs danach bewertet, wie gut sie ihre Strategie umsetzen."

Trend: Mehr CEOs drängen in die Privat-Wirtschaft

"Ich sage auch voraus, dass mehr Unternehmen privatisiert werden, da Investoren und CEOs aus dem öffentlichen Rampenlicht herauskommen wollen", fügte Keith Kefgen hinzu. Auf Nachfrage von hospitalityInside.com präzisiert er diese Randbemerkung, die auf einen schon länger schwelenden Trend hinweisen soll: Bislang galten Aktionen-Optionen zum Aufpolieren des Gehaltes als sehr sexy, doch die permanenten Kontrollen durch die Börse machen mürbe. Zudem wird das Börsen-Umfeld immer sensibler, weil es häufig auch um öffentliche Gelder geht, so Kefgen. Zudem sorgt das Internet für wachsende Transparenz. Und: Social Media tragen dazu bei, "Schamgefühle" öffentlich zu kreieren und auch anzutreiben.

Damit setzt der Gegentrend ein: Immer mehr CEOs bevorzugen Führungsfunktionen in Private Equity-Unternehmen oder bei Hedge Fonds, hat Kefgen beobachtet. Privat geführte Unternehmen gehen in der Regel erst später als börsengetriebene Anleger in den Exit; Private sparen so jede Menge Verwaltungskosten, Gebühren und können schneller und leichter Personal-Entscheidungen balancieren.

Dafür sieht Kefgen derzeit – in einer erneuten Gegenbewegung – immer häufiger kleinere Unternehmen auf dem Weg an die Börse, ebenso grosse Technologie-Unternehmen.

Sie finden das aktuelle CEO Payment Ranking 2019 für die USA unter diesem Link. / kn

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