Weitere News von der Expo Real 2018
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Weitere News von der Expo Real 2018

München. Von der Expo Real 2018 gibt es weitere News. hospitalityInside.com sprach mit Hilton Hotels und IHG über die erweiterte Expansion mit neuen Marken, mit dem CEO von Scandic Hotels und dem arabischen Entwickler Nakheel.

Hilton Hotels eröffnet inzwischen jeden zweiten Monat ein Hotel in Deutschland. Deutschland bleibt im Fokus, weil "wirtschaftlich stabil", berichtete Ulrich Widmer, Managing Director Development Central Europe Hilton, an der Expo Real München. "Ich persönlich habe für die nächsten zehn Jahre noch grosse Zuversicht", fügt er mit Blick auf den Hotelmarkt hinzu. Trotzdem sollte man sich nicht zu Standort-Fehlern verleiten lassen, bleibt er vorsichtig: Hohe Baukosten und überhöhte Pachten könnten viele Träume zunichte machen.

Hampton by Hilton erhielt gerade ein neues Interior Design.Foto: Hilton Julian Marment Photography

Nachdem es 13 Häuser der Marke Hilton gibt, prescht die Kette jetzt mit zwei Marken schneller voran: mit Hampton by Hilton und mit Hilton Garden Inn. Von sechs geplanten Hampton in Deutschland für das laufende Jahr sind vier bereits offen, zwei weitere gehen dieses Jahr noch an den Start, so Widmer weiter. Insgesamt sind dann zehn offen und zwölf weitere befinden sich in der Pipeline. Hilton Garden Inn ist derzeit mit vier Häusern präsent und zwei befinden sich in der Pipeline.

Mit Aachen, Dortmund und Kaiserslautern betritt die US-Kette dieses Jahr erstmals auch B- und C-Standorte, wo sie aber auch mit Neubauten präsent sein will. "Dort sind die Grundstücke noch bezahlbar, Sie finden Mitarbeiter und die Raten sind nicht so viel niedriger", sagt Widmer.

Erreichen will man das weitere Wachstum durch weitere Multiple Development Agreements; feste Partner sind bis jetzt Foremost, Tristar, Primestar und Success. Die Laufzeit von Hiltons Franchise-Verträgen beträgt vier bis fünf Jahre. Ein Hampton hat Zimmer von durchschn. 21 qm / BGF 34 qm, bietet nur Frühstück, keinen Room Service und optional Meeting-Räume. Ein Garden Inn hat Zimmer von durchschn. 24 qm / BGF 41,4 qm, bietet Frühstück, Lunch und Dinner, limitierten Room Service und optional Meeting-Räume.

Die nächsten Hampton by Hilton Hotels entstehen in Kaiserlautern, in München City Centre East, Konstanz, in Stuttgart City Centre, Frankfurt-Niederrad, Regensburg und München Airport South. Die beiden Hilton Garden Inn eröffnen im Q2 2019 in Mannheim und im Q4 2020 an der Messe München.

Von den zehn Hilton-Marken, die bisher in Europa präsent sind, kamen sieben in den letzten Jahren auf den Markt. Als nächstes plant die Gruppe, Canopy by Hilton und die Curio Collection zu pushen. "Vor neun Jahren hatte Hilton in Europa etwas über 100 Häuser, heute sind es 483", vergleicht Widmer die Präsenz. Innerhalb Europas ist man in Grossbritannien und Deutschland gut vertreten, aber auch in Polen sieht man bereits alle Hilton-Marken auf 20 Häusern. Grössere Aufmerksamkeit widmet man auch Frankreich, wo das erste Doubletree by Hilton geöffnet hat, ebenso wie man mit einem ersten Haus in Serbien und Albanien Fuss gefasst hat.

"Wir haben viel Arbeit in die Klarheit der Marken gesteckt, das kostet Geld, schafft aber auch Vertrauen", begründet der langjährige Hilton-Manager die aktuelle zügige Expansion. Darüber hinaus betont er die fortlaufende Digitalisierung der Hotels, in die die Kette investiert und experimentiert. In den ersten deutschen acht Hotels kann man über eine neue App bereits die Zimmertür per digitalem Schlüssel öffnen mit dem bereits bestehenden Geschäftspartner GS Star GmbH. IHG möchte Avid Hotels zu einer ihrer grössten Marken in Deutschland machen. Der Vertrag zwischen IHG und GS Star wurde auf der Expo Real in München unterzeichnet und ist der erste wichtige Schritt in diese Richtung.

Im Rahmen des MDA werden innerhalb der nächsten drei Jahre Verträge für die Avid Hotels Häuser unterzeichnet, die innerhalb der kommenden fünf Jahre eröffnet werden. Der erste Avid Hotelneubau soll bis 2020 eröffnet werden. Deutschland ist ein Schlüsselmarkt der IHG mit insgesamt 122 Hotels, die bereits geöffnet sind oder sich in der Entwicklungs-Pipeline befinden. Die Marke Avid Hotels konzentriert sich u.a. auf die drei Bereiche gesunder Schlaf, kostenloses Frühstück und neueste Technik.

 

Deira Island bietet künftig familienfreundliche und erschwingliche Ferien in Dubai.Foto: Nakheel

Nakheel, einer der grössten Developer aus Dubai, hisste zum zweiten Mal seine Flagge an der Expo Real. Aus gutem Grund: Das Unternehmen ist auf der Suche nach Joint Venture-Partnern aus Europa, mit denen man neue Projekte und massgeschneiderte Angebote aufbauen kann, aktuell bevorzugt auf Palm Jumeirah wie auch auf den neu zu entwickelnden Deira Island. Nakheel bietet generell Investment-Gelegenheiten in Wohnungen, Shopping Malls oder Hotels.

Vor allem für Deira Island sucht Nakheel Hotelgruppen mit Konzepten, die es in Dubai bisher noch gar nicht oder nur in geringem Ausmass gibt, berichtet Thorsten Ries, seit 2013 Managing Director Hospitality & Leisure bei Nakheel. Er selbst hat eine Hotel-Karriere bei Ritz-Carlton, Four Seasons und Marriott hinter sich.

Deira Island ist der neue Name für eine reduzierte Version der zuvor geplanten Palm Deira – künstlich geschaffenen Inseln vor Dubais Küste auf der Höhe des Flughafens zwischen Dubai und dem Nachbaremirat Sharjah. Das Projekt lag jetzt seit 2008 auf Eis, die bis dahin entstandenen aufgeschütteten Inseln drohten völlig zu versanden. Inzwischen hat Nakheel das Projekt reaktiviert, aber nur noch zu einem Viertel der ursprünglich angedachten Grösse. Erste Hotels und Wohnhäuser sollen laut Nakheel nun im Jahr 2020 fertiggestellt sein, pünktlich zur Expo 2020, die nicht nur betuchte Touristen anlocken will.

So berichtet auch Thorsten Ries, dass auf Deira Island erstmals Allinclusive-Familien-Resorts im 4 Sterne-Segment geschaffen werden. Dazu hat man die spanischen RIU Hotel für ein 800 Zimmer-Projekt gewinnen können, ebenso wie die thailändischen Centara für ein 600 Zimmer-Projekt. Diese beiden Betreiber sollen Deira Island in Europa und Asien publik machen und die Botschaft überbringen, dass es in Dubai auch Strand- und Badespass zu erschwinglichen Preisen gibt. Bislang hatte und hat innerhalb der Stadt nur Jumeirah Hotels dieses Privileg, allerdings auf 5 Sterne-Niveau.

"Wir möchten Hotel-Betreiber gewinnen, die in Dubai auch investieren möchten", betont Thorsten Ries, "wir möchten mehr Marken aus Europa". Das Development-Prinzip von Nakheel basiert auf den Säulen "Wasser oder Mall" – das sei ein krisensicheres Konzept, gibt er zu verstehen.Auf Deira Island werden 16 Gebäude mit Wohnungen, zwei Hotels und zwei Komplexe mit Service-Einrichtungen auf einem Gelände von 15,3 Quadratkilometern entstehen – so gross wie 118 Fussballfelder. Das Zentrum bildet die Deira Mall, die von 20 Türmen und einem Jachthafen umgeben sein wird. Insgesamt sollen 250.000 Menschen hier wohnen und 80.000 Jobs geschaffen werden.

Laut Nakheel haben allein in den letzten zwölf Monaten 360 Investoren aus Europa rund 174 Millionen Euro in Nakheel Properties investiert.

CEO Even Frydenberg.

Scandic Hotels will ausserhalb Skandinaviens expandieren, vor allem in Deutschland und Polen. Weitere potenzielle Expansionsziele sind Benelux und die baltischen Länder. Das kündigte CEO Even Frydenberg gegenüber hospitalityInside.com an der Expo Real an. Der gebürtige Norweger, der Ende Juli 2017 Nachfolger von Frank Fiskers wurde, kommt von Starwood Hotels und war zuletzt COO für Marriott Europa.

Durch zwei Fusionen – 70 Rica Hotels aus Norwegen und 42 Restel aus Finnland – verdoppelte Scandic in den letzten fünf Jahren seine Grösse. Heute zählt die Gruppe 271 Hotels mit 50.000 Zimmern und in der Pipeline befinden sich 14 unterschriebene Projekte mit 5.000 Zimmern. 265 Häuser befinden sich in nordischen Ländern: etwa 80 jeweils in Norwegen und Schweden, 70 in Finnland, 25 in Dänemark und vier in Deutschland.

"Alles muss skalierbar sein", so der CEO, dem 170.000 Mitarbeiter unterstehen. Expansion bedeutet für ihn deshalb nicht, ein Hotel in jeder europäischen Hauptstadt zu haben, sondern mit den einzelnen Hotels die perfekten Rahmenbedingungen auszuarbeiten. Scandic Hotels laufen zu 95% unter Pacht-Verträgen und nur 4% sind Management- oder Franchise-Verträge. Ein Viertel der Pacht-Verträge sind Fix-Pacht-Verträge, etwa 30% variabel mit einer geringen Fix-Komponente und dem Rest aus völlig variablen Pacht-Verträgen, erläutert Feydenberg. Daran will er auch nichts ändern: "Das ist ein gutes Portfolio mit einer guten Partnerschaft zu den Eigentümern, weil das Modell in der Krise viele Vorteile bietet". Zehn Investoren/Investment-Unternehmen besitzen etwa die Hälfte der Hotels im Portfolio, und allein deren Vorschläge sorgen bereits für eine fortlaufende Expansion.

Ab 2019 will Freydenberg die Gruppe um 5% pro Jahr wachsen lassen, zur Hälfte über bestehende Hotels bzw. über Neubauten. Gerne aber auch durch Übernahmen, fügt er hinzu. Die Pipeline 2019 ist bereits zu 4% gefüllt. Bezogen auf das favorisierte primäre Expansionsziel Deutschland betonte Frydenberg, dass der aktuelle Hype ihn nicht abschrecke. Deutschland sei ein fragmentierter Markt, verfüge aber mit 70% Geschäft aus dem nationalen Markt über eine sehr gute Basis. "Wir werden aber keine verrückten Pachten unterzeichnen", sagt er.

Die bisherigen vier Scandic Hotels in Deutschland "tragen sehr positiv zu unserer Performance bei. Wir mögen den deutschen Markt, er kennt unsere Marken. Viele Deutsche reisen nach Skandinavien, weil sie den Lifestyle dort mögen". In Frankfurt wird bis 2021 ein zweites Scandic Hotel am Hafenpark entstehen, nahe der EZB: 500 Zimmer mit Meeting- und Konferenzen-Flächen. Entwickler ist B&L. Polen – zwei Hotels in Breslau und Danzig halten die Scandic-Fahne hoch – sei nicht ganz so attraktiv wie Deutschland, weil die Gehälter in Land zu hoch und die Preise zu niedrig sind, relativierte er.

Zur Distribution berichtet Freydenberg: 60 Prozent der Buchungen kommen durch Kanäle, die Scandic kontrolliere. 17 % über OTA, 20 Prozent über die eigene Website. Ziel ist ein 5prozentiges Umsatz-Wachstum pro Jahr. / map, sst

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