Paris. In Frankreich sind unabhängige Hotels über die Übernahme von Availpro durch AccorHotels verärgert. Availpro ist in Europa führend in der Breitstellung von digitalen Diensten für über 6.500 unabhängige Hotels. Die Vereinigung fürchtet nun den Missbrauch vertraulicher Daten unabhängiger Wettbewerber durch die Kette und bat die Regierung um Klarstellung.
Da Availpro innerhalb der nächsten Tage sich der Galaxie von AccorHotels anschliesst, hat die französische Vereinigung unabhängiger Hotels und Restaurants sofort ihre Bedenken geäussert, dass die Gruppe Zugang erhalten könnte zu "strategischen und vertraulichen Informationen, die ihr Wettbewerbsvorteile" verschaffen könnte. Der Verband brachte die Angelegenheit sofort vor die französische Regierung und bat die Wettbewerbshüter, die Übernahme zu beobachten und für Garantien zu sorgen, dass die Hoteliers dadurch keinen Schaden erleiden.
In seinem Statement bat Didier Chenet, Präsident der GNI, die Behörden, von AccorHotels "vollständige Transparenz" zu fordern und die Garantie, dass die Gruppe die strategischen Daten von Availpros Kunden weder ansehen oder nutzen wird. "Availpro ist darauf spezialisiert, digitale Lösungen zu bieten, um unabhängigen Hotels mit ihrer Vertriebs-Strategie über die Nutzung grosser Kanäle und Direktverkäufe zu unterstützen. In Frankreich kontrolliert das Unternehmen 30 bis 40 Prozent der Marktanteile und besitzt wichtige und vertrauliche Informationen über seine Kunden wie Verfügbarkeiten, alle Preise, die auf allen Vertriebskanälen angeboten wurden, die Preisstrategien vergangener Jahre und Werbestrategien des laufenden Jahres. Es ist äusserst gefährlich und eine direkte Bedrohung für den fairen Wettbewerb, wenn diese ganzen Daten AccorHotels in die Hände fallen."
AccorHotels beruhigt
Um die Lage zu beruhigen, schickte AccorHotels einen Brief an die Kunden von Availpro und versicherte, "dass wir, um jegliche Verwirrung zu vermeiden und die lange und vertrauensvolle Geschäftsbeziehung fortzusetzen, die vollständige Integrität Ihrer Daten mithilfe einer äusserst strengen Vertraulichkeits-Bestimmung schützen werden."
Was als Zeichen der Treue gewertet werden kann, ist den Vertretern von GNI definitiv nicht genug, die "ernsthafte und nachweisbare Garantien" von AccorHotels verlangen.
Um dies zu erreichen, wenden sie sich and die Regierung, damit diese dafür sorgt, dass die Hotel-Gruppe dies auch "rechtlich" respektiert. "Im Augenblick stehen unabhängige Hoteliers vor einer schwierigen Entscheidung. Sie können weiterhin die Dienstleistungen von Availpro in Anspruch nehmen und das Risiko eingehen, strategische Informationen mit AccorHotels, einem direkten Konkurrenten, zu teilen oder sie sehen sich nach einem neuen Anbieter für Lösungen um, was in einem hochkonzentrierten Markt schwieriger ist denn je", so Didier Chenet abschliessend. Der Präsident der Vereinigung nimmt es Steven Daines, CEO New Businesses bei AccorHotels nicht ab, wenn dieser sagt: "AccorHotels kann sich jetzt mehr denn je als Hoteliers präsentieren, der Hoteliers dient." / SD