Arbeitgeber reagieren im Schneckentempo
HI+

Arbeitgeber reagieren im Schneckentempo

Berlin. 58% der Job-Kandidaten haben schon einmal einen Bewerbungsprozess abgebrochen, obwohl sie die Stelle eigentlich interessiert hat. Diese Zahl aus einer Studie zeigt: Arbeitgeber liefern im Schneckentempo und verlieren so unter Umständen engagierte Mitarbeiter.

Für den aktuellen Bewerbungsreport des Unternehmens softgarden.de aus Berlin haben 6.589 Bewerber an einer Online-Umfrage teilgenommen. Mit der softgarden App speziell für Fach- und Führungskräfte kann jeder Bewerbungen sichten, Kandidaten bewerten und gemeinsam im Messenger abstimmen. Das beschleunigt Bewerbungsprozesse enorm.

Seit über fünf Jahren führt softgarden regelmässig Studien und Umfragen zum Blick der Kandidaten auf das Bewerbungsgeschehen durch. Die jüngsten Umfrage-Ergebnisse zeigen als erstes auf, wie eng der Arbeitsmarkt geworden ist. 55,8% der Bewerber müssen heute nur noch zwischen einer und fünf Bewerbungen verschicken, um einen Job zu ergattern.

Vor fünf Jahren waren 22% der Befragten der Meinung, für die Eingabe von Daten in ein Online-Bewerbungsformular müssten maximal 10 Minuten reichen. Aktuell sind es 45,1%. 2014 erwarteten 57% der Bewerber, dass Arbeitgeber innerhalb von zwei Wochen oder schneller eine Einladung zum Vorstellungsgespräch verschicken. 2019 sind es 71,3 %.

Eiltempo erwartet,
Schneckentempo geliefert

Viele Arbeitgeber halten mit diesen Tempo-Erwartungen nicht Schritt: Der Anteil der Arbeitgeber, die aktuell mehr als vier Wochen brauchen, um eine Bewerbung zu beantworten, ist mit 27,6% immer noch hoch. In ihren Kommentaren berichten Bewerber zudem über Reaktionszeiten von mehreren Monaten oder mehr: "Die Einladung zu einem Bewerbungsgespräch erfolgte sechs Monate nach Bewerbung. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits eine andere Stelle", berichtet ein Umfrage-Teilnehmer.

Der bevorzugte Bewerbungsweg stellt für 48,9% die am PC erstellte eMail mit Anhängen dar, 43,4% bevorzugen die Online-Formular-Bewerbung. Die eMail-Bewerbung hat viele Fans, weil sie in deren Augen eine persönlichere Darstellung ermöglicht und leicht reproduzierbar ist. Online-Formulare gelten ihren Verfechtern als verlässlich und einfacher, da sie die Bewerbung vorstrukturieren und dadurch einfacher machen.

Für die mobile Bewerbung können sich aktuell nur 4,3% der Bewerber erwärmen. Das liegt den Kommentaren zufolge am schlechten Ruf der mobilen Bewerbung ebenso wie an unzulänglichen Angeboten auf Seiten der Arbeitgeber.

Einfluss auf das Firmen-Image

Der Bewerbungsreport bestätigt den Zusammenhang zwischen Recruiting-Prozessen sowie Arbeitgeber- und Unternehmensmarken. "Was ich im Bewerbungsprozess erlebe, beeinflusst meine Sicht auf Arbeitgeber", diesem Statement stimmen aktuell 84,5% der Kandidaten zu. Bei der Unternehmensmarke sind es 67,1%. In über 500 Kommentaren berichten Bewerber davon, wie Bewerbungsverfahren ihre Sicht auf Unternehmen verändern. "Wenn Unternehmen schlecht mit den Bewerbern umgehen, heisst das für mich, dass sie auch schlecht mit ihren Mitarbeitern umgehen, was zu unglücklichen Mitarbeitern führt und dann zu weniger guten Produkten", schreibt ein Teilnehmer.

Der Bewerbungsreport steht unter www.softgarden.de/studien zum kostenlosen Download zur Verfügung. In der Studie gibt es zehn Tipps, mit denen Arbeitgeber ihre Performance im Recruiting verbessern können. / red

{"host":"www.hospitalityinside.com","user-agent":"Mozilla/5.0 AppleWebKit/537.36 (KHTML, like Gecko; compatible; ClaudeBot/1.0; +claudebot@anthropic.com)","accept":"*/*","x-forwarded-for":"3.16.147.124","x-forwarded-host":"www.hospitalityinside.com","x-forwarded-port":"443","x-forwarded-proto":"https","x-forwarded-server":"d9311dca5b36","x-real-ip":"3.16.147.124","accept-encoding":"gzip"}REACT_APP_OVERWRITE_FRONTEND_HOST:hospitalityinside.com &&& REACT_APP_GRAPHQL_ENDPOINT:http://app/api/v1