Art Invest kauft die Ghotel Gruppe
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Art-Invest kauft die Ghotel-Gruppe

München/Köln. Die Konsolidierung geht weiter: In der dritten Januar-Woche des neuen Jahres kaufte der Investor und Projekt-Entwickler Art-Invest aus Köln die GHOTEL hotel & living Gruppe mit 17 Business-Hotels. "Jetzt sind wir eine voll integrierte Gruppe", begründet Art-Invest-Geschäftsführer und Head of Hotels, Dr. Peter Ebertz, den finalen Schritt in das operative Geschäft.

Unterschrieben wurde der Vertrag gestern, das Closing findet erst am Ende des ersten Quartals 2020 statt. Ghotel gehörte seit 2006 zum Portfolio des Münchner private Equity-Unternehmens Aurelius, das in seiner Pressemitteilung den Kaufpreis auf 63 Millionen Euro bezifferte – und in Klammern den Begriff "Enterprise Value" hinzufügte. Peter Ebertz wollte auf Nachfrage von hospitalityInside.com diese Summe nicht kommentieren. Der Deal sei komplex, im Verkaufsvertrag stünden andere Zahlen und "wir haben einen marktüblichen EBITDA bezahlt", hielt er sich zurück. Fest steht: Die Cashflows fliessen erst im März.

Verkäufer ist die börsennotierte Aurelius Equity Opportunities SE & Co. KGaA. Nachdem das Unternehmen die Häuser 2006 von der Deutschen Post erworben hatte, erfolgte schrittweise der Turnaround in eine Hotelgruppe. Nach knapp 15 Jahren Eigentümerschaft berichtet Aurelius in seiner Pressemitteilung, dass man aus dieser Transaktion einen positiven Ergebnis-Effekt von fast 50 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2020 verbuchen werde; das macht einen Schnitt von 3,3 Millionen Euro im Jahr. Über den Zeitraum des Investments in die Ghotel Gruppe werde Aurelius damit einen liquiditätswirksamen Gesamterlös von rund 73 Millionen Euro erzielen. Dabei wurden über diesen Zeitraum Eigenmittel von knapp 7 Millionen Euro in das Wachstum der Gruppe investiert.

Foto: Ghotel

Präsent in grösseren Städten

Aurelius gab der Gruppe ein Profil als moderne Hotelkette für Geschäftskunden im 3-bis 4-Sterne-Bereich. "Hierzu gehörte die Verbesserung der Online-Buchbarkeit über Hotel-Reservierungssysteme sowie die intensivere Vermarktung über klassische Vertriebskanäle wie Reiseveranstalter, Reisebüros und Fachmessen. Nach dem Rebranding wurden umfassende Investitionen in Renovierung und Modernisierung der einzelnen Standorte getätigt. Der Komfort wurde über Massnahmen wie die Erweiterung der Rezeptionszeiten, die Einrichtung von WLan, die Bereitstellung kostenfreier Parkplätze, die Verbesserung der Frühstücksqualität und die Implementierung verlässlicher Qualitätsstandards innerhalb der Hotelkette erhöht", listet die Private Equity-Firma auf.

Ghotel ist heute durchweg in grösseren Städten vertreten, u.a. in Düsseldorf, Essen, Hannover, Kiel, Würzburg und München. Durch Neueröffnungen und kleinere Akquisitionen, z.B. von Häusern aus den Portfolios von Arcadia oder Nestor Hotels, wuchs die Gruppe weiter. "Allein in den vergangenen drei Jahren konnte der Umsatz dadurch auf aktuell rund 60 Millionen Euro mehr als verdoppelt werden", sagte Aurelius. Der Investor verleibte sich aber nicht nur Häuser mit Betriebsnachfolge-Problemen ein und packte sie unter die Eigenmarke Ghotel hotel & living, sondern sicherte sich auch IHG und Accor als langfristige Franchisegeber. Derzeit befinden sich noch sechs Hotels im Bau laut Aurelius, welche alle sukzessive bis 2023 eröffnen sollen.

Für Art-Invest der Sprung in die Operation

Dr. Peter Ebertz, Art-Invest, begründet den Kauf von Ghotel so: "Mit der Akquisition der Ghotel-Gruppe stärken wir unsere Position als Hotelbetreiber und vollenden die Entwicklung zu einem integrierten Hotel-Investment-Konzern mit den Geschäftsbereichen Development, Investment und Operation. Die Ghotel-Gruppe bietet mit ihrem professionellen Management und ihrem flexiblen Betreiber-Ansatz perfekte Voraussetzungen, um in einem dynamischen Markt eigenständig weiter wachsen zu können." 

Damit hat sich der Kölner Spross der Zech-Gruppe aus Bremen über Nacht also eine funktionierende Hotel-Operation gekauft. Ebertz lobt die amtierende Geschäftsführung als super-professionelle und sehr flexible, aktive Geschäftsleute. Sie werden laut Ebertz im Amt bleiben. Angefreundet hat sich Art-Invest mit Ghotel über die Entwicklung des ibis Budget/ibis Style-Komplexes in Bayreuth.

Die Ghotel-Häuser werden als nächstes natürlich einem Check unterzogen und auf ihrePositionierung etc. hin überprüft. Ebertz hält es auch für denkbar, künftig Ghotel-Immobilien zu kaufen. Er ist für alles offen. Gleichzeitig laufen die übrigen Art-Invest-Aktivitäten weiter: So werden sich zu den bestehenden 24 Hotel-Projekten des Unternehmens in Kürze drei weitere Moxy Hotels hinzugesellen.

Mit diesem Deal wird Art-Invest in der Tat noch flexibler und vermutlich auch schneller in der Umsetzung von Hotel-Projekten. "Wir sind jetzt voll integriert!", wiederholt Peter Ebertz, "nur so kann man noch Geld in der Hotellerie verdienen!" / map

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