Corona trifft Private Equity Fonds hart
HI+

Corona trifft Private Equity-Fonds hart

Leipzig. Covid-19 holt jetzt auch die Private Equity-Fonds ein. Besonders schwierig ist es für Unternehmen mit hohen Fremdfinanzierungen.

Eine Untersuchung der Unternehmensberatung Andersch FTI, Teil der international agierenden FTI-Gruppe, und dem Centers for Corporate Transactions and Private Equity der HHL Leipzig Graduate School of Management ergab, dass bei mehr als der Hälfte der befragten Private Equity-Unternehmen Liquiditätsengpässe im Portfolio auftraten und sie das langfristig negativ beeinflussen wird. Das Gros mit fast 70% der Befragten wird die Wertsteigerungspläne anpassen müssen.

Und auch staatliche Hilfe war gefragt. Knapp 40% der befragten Unternehmen griff darauf zurück. Die Massnahme Kurzarbeit nutzten mit 96% fast alle. Um die weiteren Krisen-Auswirkungen zu meistern, arbeiten nun das Fonds- und Unternehmens-Management enger zusammen.

Auch Private Equity muss enger mit seinen Partnern zusammenarbeiten. Foto: unsplash austin distel

Eingriffe in die Geschäftsführung?

Besonders im Fokus dabei ist vor allem das Thema Liquiditätserhaltung. Denn die Exit-Strategien werden häufig nicht aufgehen, so Private Equity-Experte Martin Schneider. Durch die geringeren Renditen deshalb sei davon auszugehen, dass in den nächsten Wochen und Monaten die Fonds-Manager häufiger in die Geschicke ihrer Geschäftsführungen eingreifen werden.

Zu den wichtigsten operativen Massnahmen zur Liquiditätssteigerung gehören, so die Studie, die Überprüfung von zukünftigen Investitionen, Budget-Kürzungen, Optimierung des Working Capitals und eine aktivere, rollierende Liquiditätsplanung. Einige dieser Massnahmen, so Schneider, seien allerdings ohnehin notwendig gewesen und konnten durch Covid-19 ohne grösseren Widerstand des Managements durchgeführt werden. Das dürfte sich – trotz recht verhaltenen Aussichten durch die Krise – für die Bewertungen positiv auswirken.

Hintergrund: Private Equity ist eine Art der Unternehmensfinanzierung, die in Europa – anders als in den USA und Grossbritannien – noch nicht sehr verbreitet ist. Vor allem institutionelle Investoren fördern aussichtsreiche Unternehmen finanziell. Haben sie eine gewisse Reife erreicht, werden sie verkauft oder an die Börse gebracht. Häufig betreuen die Geldgeber ihre Zielunternehmen auch über die finanzielle Unterstützung hinaus mit unternehmerischer Beratung.

PE-Fonds investieren in einzelne oder mehrere dieser jungen Zielunternehmen. Auch hier ist wegen Basel II die Bereitschaft von Unternehmen, fremde Investoren im Rahmen des private Equity in den Gesellschafterkreis aufzunehmen, deutlich angestiegen. / BB

{"host":"www.hospitalityinside.com","user-agent":"Mozilla/5.0 AppleWebKit/537.36 (KHTML, like Gecko; compatible; ClaudeBot/1.0; +claudebot@anthropic.com)","accept":"*/*","x-forwarded-for":"3.144.202.167","x-forwarded-host":"www.hospitalityinside.com","x-forwarded-port":"443","x-forwarded-proto":"https","x-forwarded-server":"d9311dca5b36","x-real-ip":"3.144.202.167","accept-encoding":"gzip"}REACT_APP_OVERWRITE_FRONTEND_HOST:hospitalityinside.com &&& REACT_APP_GRAPHQL_ENDPOINT:http://app/api/v1