Das Fragezeichen ist gross

Das Fragezeichen ist gross

6. ITB Hospitality Day: Privathotels ohne Nachfolger - Ketten als Konkurrenz

Mittelständische Hotels - das Rückgrat der Branche in Westeuropa. Aber die Nachfolger fehlen.

Berlin. Es betrifft vor allem Westeuropa: Zehntausende von Hotelbetrieben suchen einen Nachfolger. Erfolgreichen Betrieben droht deswegen das "Aus für das Hotel Mama“. Oder doch nicht? Das Fragezeichen hinter dem Titel der Talkrunde auf dem "ITB Hospitality Day" in Berlin stellt einen missglückten Übergang in Frage. Die Diskutanten jedoch geben sich keiner Illusion hin: Kettenhotels streben Sekundär- und Tertiär-Destinationen an, vor allem mit Franchise-Marken im preisbewussten Segment. Deutsche und Schweizer Hoteliers stellen sich dem Thema. Die Hotelkonferenz der ITB Berlin findet in diesem Jahr zum 6. Mal statt; erneut ist hospitalityInside.com Medienpartner des Events und wird auch danach an dieser Stelle über die Diskussion berichten.

Guglielmo Brentel.

Die Frage "Aus für das Hotel Mama?“ ist brisant. Hinter ihr stecken demographische Veränderungen, die sich in jede Branche auswirken. In der mittelständisch geprägten Hotellerie Europas leben viele Gast-Beziehungen aber von der familiären Bindung; deshalb haben internationale Ketten es beispielsweise schwer, im deutschsprachigen Raum einen Fuss in die Ferienhotellerie zu setzen. Diese vielfach einzigartige Position einzelner Betriebe beginnt nun fragil zu werden durch die Nachfolge-Problematik.

Was kann man also dagegen tun? Organisierte Hotel-Kooperationen wie die Ringhotels Deutschland, in denen sich 3- und 4 Sterne-Hoteliers zusammen finden, engagieren sich zunehmend auch in diesem Feld für ihre Mitglieder - fernab von allen Marketing-Dienstleistungen, die sie normalerweise erbringen. Susanne Weiss, geschäftsführender Vorstand von Ringhotels, kennt zwei weitere Punkte, die die Nachfolge massiv erschweren: die zunehmende Landflucht junger Leute und die mangelnde Zweitverwendbarkeit abgewohnter Hotelimmobilien.

Marcus Smola.

Ein Drittel der Schweizer Hotels ist unrentabel

In der Schweiz hat Guglielmo Brentel, Präsident des schweizerischen Branchenverbands hotelleriesuisse, letztes Jahr für Aufruhr gesorgt, als er öffentlich die allzu konservativen und renovierungs-unwilligen Schweizer 3 Sterne-Betriebe kritisierte. "Rund ein Drittel der 5.500 Schweizer Hotels gelten als unrentabel," sagte er damals im Gespräch mit hospitalityInside.


Neben der eigenen Unsicherheit über den Fortbestand des Betriebs haben viele Hoteliers zudem Sorge, dass ihnen die Ketten buchstäblich immer mehr zu Leibe rücken. Sind nun Hotelgruppen mit Marken von internationaler Zugkraft Fluch oder Segen? Marcus Smola, Geschäftsführer Best Western Hotels Deutschland, kann das differenzierter beurteilen; sein Unternehmen lebt davon, mittelständische Hoteliers zu finden, die sich globale Marken aufs Dach setzen lassen und von deren Vermarktungssystem profitieren möchten.

Als eine der wenigen Consulting-Gesellschaften mit Erfahrungen in der Nachfolge-Beratung kann Prof. Stephan Gerhard von der Treugast Solutions Group die Chancen bzw. Alternativen für Betriebe ohne Nachfolger erläutern. Steffen Weidemann vom IHF Institut in Frankfurt, ein respektierter Marken-Experte, Hotelier und Ex-Berater, wird die Talkrunde leiten.

" Aus für das Hotel Mama? Nachfolge-Probleme und Franchise-Marken machen Privat-Hotels die Zukunft schwer" - diskutiert wird am Donnerstag, 10. März 2011, von 14:30 bis 15:30 Uhr in Halle 7.1b, Raum London. Das gesamte Programm finden Sie unter diesem Link. / kn

 

4.2.2011 Perspektive für Osteuropa? 6. ITB Hospitality Day diskutiert den Status Quo "blühender Landschaften"

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