DTV stellt Nationale Tourismusstrategie vor
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DTV stellt Nationale Tourismusstrategie vor

Frankfurt (29.11.2019). Bereits vor eineinhalb Jahren stellte der Deutsche Tourismusverband Forderungen für die geplante Tourismusstrategie der Bundesregierung. Nun hat der Verband einen umfassenden Massnahmen-Katalog veröffentlicht. Es gibt Kritik.

Lange hatte sich auf Bundesebene nicht viel getan bezüglich einer Tourismusstrategie. Zuletzt erschienen Tourismuspolitische Leitlinien am 19. Dezember 2008. Die Nationalen Tourismusstrategie, die im Koalitionsvertrag vom 12. März 2018 vereinbart wurde, sollte daher einen Wendepunkt markieren – doch dieser rückt nur langsam näher: Am 30. April dieses Jahres legte die Bundesregierung Eckpunkte fest, die als Orientierungsrahmen für die künftige Strategie dienen sollten; über ein halbes Jahr später liegt nun ein Massnahmen-Katalog für die Nationale Tourismusstrategie vor.

Mit der Tourismusstrategie soll die Lebensqualität aller Menschen – sowohl Besucher als auch Einheimischer – verbessert werden.Foto: Maridav Fotolia

Im Mittelpunkt stehen dabei neun Handlungsfelder von der besseren Koordination zwischen den Bundesressorts sowie Bund und Ländern über die Tourismusförderung aus einem Guss hin zu Zukunftsthemen wie Mobilität, Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Zu allen Handlungsfeldern hat der DTV auch bereits konkrete Massnahmen erarbeitet. DTV-Geschäftsführer Norbert Kunz erklärt: "Es muss jetzt endlich schnell gehen. Die Themen liegen seit langem auf dem Tisch, die Probleme sind bekannt". Nach zwei Jahren grosse Koalition müsse die Erarbeitung der Nationalen Tourismusstrategie nun entschlossen in Angriff genommen werden. "Wir fordern die Bundesregierung auf, jetzt unverzüglich den Dialog-Prozess zu starten und die Nationale Tourismusstrategie bis spätestens April 2020 vorzulegen", konkretisiert Kunz.

Zu einseitig gedacht

Bereits im Vorfeld wurde jedoch Kritik an der geplanten Strategie laut. Die Allianz Selbstständiger Reiseunternehmen bemängelte etwa, dass sich die Empfehlungen zu sehr auf den nationalen Tourismus sowie den Incoming-Tourismus konzentrieren. "Nur die anstehende Evaluierung der Pauschalreise-Richtlinien und Emissions-Reduktionen in der Kreuzfahrtbranche bilden den wirtschaftlich so bedeutenden Outgoing-Sektor ab", konkretisiert Jochen Szech, asr-Präsident.

Daran hat sich auch im Massnahmen-Katalog nicht viel geändert. Das Handlungsfeld "Erreichbarkeit touristischer Ziele verbessern – touristische Mobilität stärken" empfiehlt nun zusätzlich lediglich eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Fernbustickets analog zum Fernverkehr. Flugreisen finden gar keine Beachtung.

Eine ähnlich einseitige Betrachtung der Probleme liegt auch vor, wenn es darum geht, gleichwertige Lebensverhältnisse zu schaffen. Neben der Förderung strukturschwacher Regionen behandelt das Handlungsfeld auch die Pflege der touristischen Infrastrukturen sowie die Förderung von Kleinst-Unternehmen des Gastgewerbes in ländlichen Regionen. Der zunehmende Overtourism in den Grossstädten und die dadurch sinkende Lebensqualität der Bewohner hingegen spielen im Massnahmen-Katalog keine Rolle. Damit also bspw. das in den Eckpunkten genannte Ziel, mit Qualitätstourismus zur Lebensqualität aller Menschen – Besucher sowie Einheimischer – beizutragen, erfüllt wird, muss bei den Massnahmen noch nachgebessert werden.

Der konkrete Massnahmen-Katalog sowie eine Kurzfassung sind online verfügbar. / NZ

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