Köln. HRS will Hotels und reisefreudige Unternehmen noch stärker zusammenbringen – über seinen "Market Place". Die Bewerbung dieser neuen Plattform hat letzte Woche begonnen und soll vor allem Individual-Hotels helfen, vom Kuchen des Corporate Business der Grosskonzerne zu profitieren.
Die Idee zum "Market Place" entstand bei HRS aus der Markt-Beobachtung heraus, dass auf der einen Seite Ketten – und vor allem fusionierte – Ketten den Druck im Corporate Business erhöhen; auf der anderen Seite stehen auch grosse Unternehmen unter dem Druck, für ihre Firmen-Reisenden ein ausgewogenes Hotel-Portfolio zu bieten, in dem Privathotels immer häufiger gewünscht sind. Allerdings haben Travel Manager meist nicht die Zeit, in direkte Raten-Verhandlungen mitHotels oder kleinen Hotelgruppen zu treten. Hier setzt HRS an: Der Online Travel Agent will nun Privathotels und Unternehmen direkt und in deutlich strukturierterer Form als bisher zusammenbringen, wie ein Unternehmenssprecher erläuterte.
"Blind Bid" als Brücke
Wer am "Market Place" mitmischen möchte, muss als erstes Mitglied werden – für eine jährliche Pauschale von 500 Euro. Dafür erhält er exklusive Marktinformationen, etwa Benchmarks zu Preisen oder Kunden-Bedürfnissen. HRS erarbeitet so mit dem Hotel eine Grundlage für ein Angebot: Das Hotel prognostiziert ein Volumen von Room Nights und die Raten dazu, unabhängig von einer konkreten Ausschreibung. Mit diesem "blinden Angebot" tritt HRS aktiv an die Firmen heran und schlägt das Hotel für deren Hotel-Programm vor. So steigen dessen Chancen, von grossen Unternehmen aufgenommen zu werden. Umgekehrt können auch die Unternehmen Privat-Hotels vorschlagen.
Abgerechnet wird folgendermassen: Neben der jährlichen Pauschale von 500 Euro zahlt das Hotel noch eine erfolgsbasierte Gebühr. Bei bis zu 200 realisierten Room Night beträgt diese null Euro, bei 201 bis 500 Room Nights 250 Euro, bei 501-1000 Room Nights 1.250 Euro, bis 1.500 Room Nights 2.000 Euro und darüber 3.000 Euro.
Laut HRS sind letztes Jahr bereits 120 globale Konzerne Kunde für diesen Weg des Hoteleinkaufs geworden – mit einem ausgehandelten Übernachtungsvolumen von zwölf Millionen Room Nights. Bis Ende 2017 hofft man, 150 Konzerne eingebunden zu haben. Die strukturierte neue Plattform "Market Place" soll diese Zimmer-Vermittlung deutlich beschleunigen. Die Bewerbung des Marktplatzes hat im deutschsprachigen Raum begonnen und wir nun sehr schnell auf Grossbritannien und die USA ausgedehnt werden. / map