Italien Tourismus wächst schneller als nationale Wirtschaft
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Italien: Tourismus wächst schneller als nationale Wirtschaft

Venedig. Von Januar bis Dezember 2017 gaben internationale Besucher insgesamt 39,2 Milliarden Euro in Italien aus, was einem Anstieg von 7,7% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Gleichzeitig hatten italienische Touristen im Ausland Ausgaben von insgesamt 24,6 Milliarden Euro. Deshalb fiel die nationale Bilanz bei den Ausgaben für Tourismus-Aktivitäten mit 14,6 Milliarden Euro positiv aus.

Die Banca d'Italia gab ihre offiziellen Daten während der traditionellen Konferenz zu internationalen Tourismus-Trends bekannt, die zusammen mit der örtlichen Universität CISET Ca' Foscari in Venedig abgehalten wurde. Das Finanzinstitut hob ausserdem hervor, wie der Markt der einreisenden Touristen 2017 an Dynamik zunahm und die Ausgaben durch ausländische Besucher schneller wuchsen als in den drei Jahren zuvor, als sie im Durchschnitt um 3,3% stiegen. In allen Makro-Regionen Italiens fiel die Performance positiv aus, die Region um Rom herum bestätigte ihre führende Position, da sie insgesamt 6,743 Milliarden Euro Ausgaben von internationalen Touristen auf sich vereinen konnte. Selbst Venedig und Neapel erzielten merkliche Zuwächse, während Mailand und Florenz das Jahr mit negativen Trends abschlossen.

Hinsichtlich der Quellmärkte stiegen die Ausgaben sowohl durch EU-Länder als auch von Ländern ausserhalb der EU. Deutschland ist nach wie vor der wichtigste Quellmarkt für Italien und generiert 16,7% der gesamten Tourismus-Einnahmen. Aber Wachstumstrends wurden ausserdem auch von Frankreich, Grossbritannien und der Schweiz verzeichnet, während die Einnahmen durch US-Reisende leicht zurückgingen.

Auf der anderen Seite überstieg der Wert des nationalen Outbound-Markts zum ersten Mal das Niveau von vor der Krise. Destinationen, die am meisten von diesem Trend profitierten, waren die USA, Spanien und Deutschland, während die Ausgaben durch Italien in Frankreich, der Schweiz und in Grossbritannien um jeweils 0,9%, 2% und 8,4% zurückgingen.

Tourismus mit Einfluss auf das BIP

Laut der CISET hat das internationale Tourismus-Segment letztes Jahr beim italienischen BIP für 41,3 Milliarden Euro gesorgt, darunter auch direkte und indirekte Effekte, was einem Zuwachs von 6,5% im Vergleich zu 2016 entspricht. Der Trend liegt weit über dem nationalen BIP, das im selben Zeitraum lediglich um 1,5% stieg. Einnahmen, die durch internationale Touristen generiert wurden, konzentrierten sich hauptsächlich auf fünf Regionen: Lombardei, Latium, Venetien, Toskana und Kampanien, die 67% aller Ausgaben durch Touristen aus dem Ausland auf sich vereinen können. Doch dank der positiven Performance in der Region Kampanien sowie in Apulien und auf Sizilien erhöhen die südlichen Destinationen langsam ihren Anteil und erzielen inzwischen 13 % bei den gesamten internationalen Ausgaben.

Die CISET-Analyse konzentrierte sich auch auf einzelne Tourismus-Segmente: Insbesondere Kultur-Destinationen konnten 15,5 Milliarden Euro an Ausgaben durch ausländische Besucher auf sich verbuchen, während Sonne-und-Strand-Destinationen auf insgesamt 5,5 Milliarden Euro kamen. Die grünen bzw. ökologischen, aktiven bzw. Sport- und eno-gastronomischen Segmente erzielten ebenfalls eine positive Performance und überschritten zum ersten Mal die 1 Milliarden Euro-Schwelle bei den Einnahmen aus dem Ausland. Gebirgs-Destinationen hingegen erholten sich leicht und erzielten 1,4 Milliarde Euro nach zuletzt einem Zeitraum von zwei schwierigen Jahren.

Die Daten der Banca d'Italia besagen, dass sechs von zehn internationalen Touristen immer noch in Hotels und ähnlichen Unterkünften übernachten, während 10% der Besucher aus dem Ausland lieber Apartments mieten. Letzteres Segment wächst allerdings schneller als die traditionellen Hotel-Unterkünfte, da die Apartments um 16,7% und die Hotels nur 4,2% im Vergleich zum Vorjahr zulegen konnten. Die meisten internationalen Hotel-Gäste buchen bereits über das Internet und 58% von ihnen greifen wiederholt auf Online-Reiseanbieter oder andere Plattformen im Internet zurück. / Massimiliano Sarti

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