Frankfurt/London. Premier Inn Deutschland ergreift die Chance in der Krise: Die Hotelgruppe wird von Centro Hotels aus Hamburg bis zu 15 Häuser übernehmen und damit auf insgesamt 68 Hotels im Land wachsen, von denen bis zum Ende des Jahres 29 geöffnet und 39 in der Pipeline sind. Gerüchte gibt es zu einer weiteren Betreiber-Gruppe aus Hamburg.
Premier Inns Muttergesellschaft Whitbread deutet diesen nächsten Expansionsschritt bei der Verkündigung seiner Ergebnisse zum 3. Quartal 2020 mit. Wie hospitalityInside.com auf Nachfrage bei Premier Inn erfuhr, steht der Deal noch unter dem Vorbehalt der wettbewerbsrechtlichen Genehmigung durch das Bundeskartellamt sowie weiterer Bedingungen.
Die Transaktion beinhaltet die Übertragung der Pachtverträge vom derzeitigen Betreiber auf Premier Inn. Von den 15 Centro-Hotels werden 8 Häuser in Betrieb sein und 7 Häuser in Entwicklung. Premier Inn wird die Hotels voraussichtlich ab Anfang Dezember 2020 vorübergehend unter den alten Marken betreiben, wenn alle Bedingungen erfüllt sind, heisst es. Es ist anzunehmen – aber nicht bestätigt –, dass dazu auch Verhandlungen über die Pacht-Konditionen zählen.
50 Millionen Euro-Deal
Die Hotels wurden nach Premier Inn-Kriterien ausgewählt und fügen sich nahtlos ins bestehende Hotelportfolio ein, so eine Sprecherin von Premier Inn. Sie gehören zu allen drei Marken Centro, Ninetynine und Fourside. Alle Hotels befinden sich an prominenten Standorten in Städten der Kategorien 1 und 2. Centro betreibt laut eigener Webseite www.centro-hotels.de derzeit 41 Hotels in 19 Städten.
Die Gesamt-Investition für den Deal wird sich voraussichtlich auf 40 bis 50 Millionen Euro belaufen, hauptsächlich aufgrund der Investitionen, die für die Renovierung und das Rebranding der Hotels erforderlich sind. Die Inbetriebnahme der Hotels unter der Marke Premier Inn wird für das erste Halbjahr 2021 erwartet. In der Übergangszeit werden die geöffneten Hotels unter ihrem bestehenden Brand weiter betrieben.
Wie Mark Anderson, Managing Director, Property & Premier Inn International Whitbread Group, erst am 2. Oktober im Interview mit hospitalityInside.com erläuterte, will man das unternehmenseigene Cash-Polster von rund zwei Milliarden Pfund in der Krise nutzen, um die Expansion kräftig voranzutreiben – vor allem im erklärten Wachstumsmarkt Deutschland. Die Gruppe hat derzeit 53 Hotels im Portfolio, 21 sind bis Ende des Jahres eröffnet, 32 in der Pipeline.
Novum ebenfalls in Verhandlungen?
Unabhängig von dieser News mehren sich in der Branche Gerüchte, dass es Verhandlungen zwischen der Novum Hotel Group mit Sitz in Hamburg und dem ägyptischen Investor Hamed El Chiaty gibt. Der langjährige Eigentümer der Deutsche Hospitality möchte offenbar das Geld aus dem Verkauf der Steigenberger-Hotelgruppe an das chinesische Unternehmen Huazhu anlegen. Novum-CEO David Etmenan reagierte auf die Anfrage von hospitalityInside.com nicht. / map