Spanien wappnet sich für internationale Touristen ab Juli
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Spanien wappnet sich für internationale Touristen ab Juli

Madrid. Spanien macht Fortschritte bei der Deeskalation der Coronavirus-Massnahmen. Laut offiziellem Plan der Regierung werden alle Provinzen im Land inzwischen der Phase 1 oder 2 zugeordnet. Ministerpräsident Pedro Sánchez sagte bereits vor zwei Wochen, dass es "dieses Jahr eine Tourismus-Saison geben wird". Internationale Touristen sind ab 1. Juli willkommen.

Sánchez hat die spanischen Landsleute dazu ermutigt, ihren Urlaub zu planen, und international auch Touristen, ins Land zu kommen. Später kündigte Reyes Maroto, Ministerin für Industrie, Handel und Tourismus, in einem Radio-Interview an, dass die Regierung die verpflichtende Quarantäne ab 1. Juli für internationale Touristen aufheben wird. Auch der Ausnahmezustand des Landes wird beendet, so dass ein Sommerurlaub in Spanien geplant werden kann. "Wir müssen eine durchgängige Mobilität in Spanien gewährleisten."

In Phase 1 und 2 durften sich die Menschen nur innerhalb ihrer Provinzen bewegen. Hotels in Phase 1 müssen Einschränkungen in Gemeinschafts-Flächen und im Restaurant-Service hinnehmen. Pools, Spas, Kinder-Bereiche und ähnliches bleiben geschlossen. In Phase 2 können Hotels ihre Gemeinschafts-Bereiche wieder öffnen, allerdings mit einer Begrenzung der Kapazität auf 33%.

Spanien öffnet seine Provinzen für die Einheimischen und seine Grenzen für internationale Touristen.Foto:  Sunprime Atlantic Hotel

Gabriel Subías, CEO von World Two Meet, einem weltweiten Anbieter von Unterkünften und Dienstleistungen, ist der Meinung, dass "dieser Sommer eine leichte Erholung bringen wird, britische und spanische Unternehmen rechnen jedoch erst im Winter mit der normalen Wiederaufnahme des Betriebs, ab November". In einem Tourismus-Webinar, das am 27. Mai von Círculo Ecuestre organisiert wurde, warnte er davor, dass sich jede Region mit unterschiedlicher Geschwindigkeit entwickeln werde.

Inseln verhandeln regionale Korridore

Bei einem offiziellen Auftritt nach dem Radio-Interview kündigte Reyes Maroto an, dass die spanische Regierung versucht, sichere Tourismus-Korridore zwischen europäischen Regionen zu schaffen, die sich auf gleicher Stufe bei der Gesundheits-Sicherheit befinden. Die Kanaren und Balearen arbeiten bereits mit den Behörden sowie deutschen und britischen Reiseanbietern zusammen, um alle Möglichkeiten auszuloten.

Alejandro Hernández Puértolas, CEO von Hotel Investment Partners, kündigte in einem Webinar von Círculo Ecuestre an, dass sie, obwohl sie wahrscheinlich ihre Hotels im Juli eröffnen, "auf den Balearen etwas länger warten werden. Für die Kanaren steht es bereits es so gut wie fest, dass wir erst im Oktober oder November erneut eröffnen werden."

Antonio Catalán, CEO von AC Hotels, erklärte in diesem Webinar, dass die Hotels in den Städten hauptsächlich von internationalen Flügen abhängen. "Madrid und Barcelona sind vollkommen gelähmt. Wir haben keine Reservierungen." Beide sind sich jedoch einig, dass inländischer Tourismus diesen Sommer funktionieren dürfte.

Unterdessen haben die wichtigsten Hotelketten in Spanien für Juni Wiedereröffnungen angekündigt: NH Hotels wird 52% seiner Hotels in Europa und Lateinamerika eröffnen und sie unter dem Slogan "Feel safe at NH" bewerben, der in Zusammenarbeit mit der Schweizer Zertifizierungsgesellschaft SGS entwickelt wurde. Paradores wird ab dem 25. Juni alle Hotels wiedereröffnen, darunter auch das kürzlich renovierte Parador Costa da Morte in Galicien, das den Tourismus in dem Gebiet ankurbeln soll, das am meisten unter der Prestige Ölkatastrophe im Jahr 2002 gelitten hat.

Unterschiedliche Meinungen zum passenden Siegel

Im Hinblick auf die Tourismus-Saison diskutieren die Hotels, Bars und Restaurants, welches Qualitätssiegel sie bevorzugen. "Covid-frei" oder "Hotels ohne Covid" zählten zu den ersten Vorschlägen, viele Branchen-Experten halten sie jedoch für unpassend. "Niemand kann garantieren, dass ein Ort frei von Covid-19 ist", sagte Nuria Montes, Generalsekretärin von HOSBEC, auf einem Webinar, das von der Tourism Business School Forst organisiert wurde. Sie räumte dem Label "clean and safe" aus Portugal den Vorrang ein.

"Dies ist die offizielle Erklärung des portugiesischen Tourismus und gilt als am interessantesten für die Branche." Vor diesem Hintergrund warnte die Arbeitgeber-Vereinigung CEHAT, dass unterschiedliche Siegel der Branche schaden könnten. Ihr Vorschlag lautet "Alojamiento seguro", in Übereinstimmung mit dem Siegel der Vereinigung Hostelería de España.

Das Ziel besteht darin, ein umfassendes System für Unterkünfte, Bars und Restaurants zu schaffen, das beweist, dass umfassende Massnahmen der Sicherheitsprotokolle durchgeführt wurden, darunter Mitarbeiter-Schulungen, Poster, Namensschilder und vieles mehr. Als Ausgangspunkt dienen die empfohlenen Richtlinien, die in Zusammenarbeit mit dem Tourismus-Ministerium und mit der Unterstützung des Gesundheitsministeriums veröffentlicht wurden. Nähere Informationen und Unterlagen sind erhältlich unter www.hosteleriaunida.es.

Express-Schliessungen

Letzte Woche gaben einige spanische Hoteliers Einblicke, wie sich die Hotel-Branche an die durch das Coronavirus entstandenen Unsicherheiten anpassen könnte. Salvador Aparisi, Direktor des Barceló Torre de Madrid, sagte, dass die Hoteliers die Vergangenheit hinter sich lassen und ihren Service "von Grund auf" neu entwickeln sollten, um ihre Abläufe zu optimieren. Ausserdem schlug er vor, eine dynamische Struktur zu schaffen, die auf den täglichen Bedarf zugeschnitten ist, darunter auch "Express-Schliessungen". Er empfahl, die Betriebsstrukturen und die laufenden Kosten an Tagen mit geringer Auslastung möglichst weit zu senken, aber zugleich immer bereit zu sein, das Hotel sofort wieder eröffnen zu können. Andere Hoteliers verlassen sich auf die grossen Marken als Garantie für Sicherheit. / BdL

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