TUI 2018 Der Umbau läuft
HI+

TUI 2018: Der Umbau läuft

London/Hannover. Die TUI hat das Geschäftsjahr 2018 mit einem zweistelligen Ergebniswachstum beendet – das vierte Jahr in Folge. Wichtige Säulen sind der Hotel- und Kreuzfahrt-Bereich sowie der Verkauf von Erlebnissen. Ein künftiger Fokus liegt dabei aber auch auf permanenten Fortschritten im Bereich Technologie, Digitalisierung und KI.

Der Konzern-Umbau zum Entwickler, Investor und Betreiber im Hotel- und Kreuzfahrt-Segment zahlt sich für die TUI aus. Im Berichtszeitraum konnte die TUI Group den Umsatz auf Basis konstanter Wechselkurse um 6,3 Prozent auf 19,7 Milliarden Euro erhöhen. Bei nicht berücksichtigtem Wechselkurs-Effekt ergibt sich ebenfalls ein deutliches Plus von 5,3 Prozent auf 19,5 Milliarden Euro. Das bereinigte EBITA wurde unter Berücksichtigung konstanter Wechselkurse um 10,9 Prozent auf 1,222 Milliarden Euro gesteigert. Bei nicht berücksichtigtem Wechselkurseffekt ergibt sich ein Anstieg um 4,1 Prozent auf 1,147 Milliarden Euro.

Die Entwicklung der Dividende der TUI Group ist an die bereinigte Ergebnis-Entwicklung des Konzerns auf Basis konstanter Wechselkurse gekoppelt. Das starke Ergebniswachstum um 10,9 Prozent im abgelaufenen Geschäftsjahr auf die Vorjahresdividende ergibt eine Dividende von 0,72 Euro je Aktie. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen dies der Hauptversammlung am 12. Februar 2019 vor.

Starke Entwicklung bei Hotels

TUI Hotels & Resorts hat das operative Ergebnis im Gesamtjahr 2018 deutlich gesteigert, Auslastung und Durchschnittspreise pro Bett wurden verbessert: Das bereinigte EBITA auf Basis konstanter Wechselkurse stieg um 38,7 Prozent auf 494,5 Millionen Euro. Vor Wechselkurs-Bereinigung stieg das EBITA um 19,4 Prozent auf 425,7 Millionen Euro. Der Durchschnittspreis pro Bett lag bei 65 Euro, die durchschnittliche Auslastung bei 83 Prozent. 2018 wurden insgesamt 16 neue Häuser der TUI Hotels & Resorts Kernmarken eröffnet, darunter auf Sansibar, in Mexiko, auf den Malediven, in Thailand, der Dominikanischen Republik, Tunesien, Ägypten, Griechenland und Zypern.

Im Berichtszeitraum konnten die drei Kreuzfahrt-Gesellschaften der TUI Group, TUI Cruises, Marella Cruises und Hapag-Lloyd Cruises das operative Ergebnis deutlich steigern. Das bereinigte EBITA wuchs um 26,8 Prozent auf 324,0 Millionen Euro. Die durchschnittliche Rate pro Tag und Passagier betrug bei TUI Cruises 178 Euro, bei Marella Cruises 141 GBP und bei Hapag-Lloyd Cruises 615 Euro.

Im Mai 2018 wurde die neue Mein Schiff 1 in die Flotte der TUI Cruises aufgenommen. Im Februar 2019 wird die neue Mein Schiff 2 in Dienst gestellt. Auch Marella Cruises wurde modernisiert: Im Berichtszeitraum wurde die Marella Explorer in Dienst gestellt, im kommenden Jahr folgt die Marella Explorer 2. Die Flotte der TUI-Konzerntochter Hapag-Lloyd Cruises wird im kommenden Jahr ebenfalls erweitert: Im Kalenderjahr 2019 ergänzen die Neubauten Hanseatic nature und Hanseatic inspiration als Luxus-Expeditionsschiffe die Flotte. Expeditions-Kreuzfahrten sind international ein stark wachsendes Segment. Die TUI-Tochter Hapag Lloyd Cruises ist bestens positioniert und gehört weltweit zur Top-Liga bei Luxus- und Expeditionskreuzfahrten.

Mehr Kunden bei Zielgebietserlebnissen

Das Geschäftsfeld Zielgebietserlebnisse hat im Geschäftsjahr 2018 eine starke operative Entwicklung erzielt. Im Berichtszeitraum konnte die Zahl der ankommenden Kunden als auch die Anzahl der verkauften Aktivitäten und Touren gesteigert werden. Das Geschäftsfeld mit Services, Ausflügen und Erlebnis-Angeboten am Urlaubsort hat TUI weiter ausgebaut.

Im Berichtszeitraum wurden auch zwei Zukäufe bekannt gegeben: Der Kauf des Unternehmens Destination Management wurde Anfang August bereits abgeschlossen. Im September kündigte die TUI die Übernahme des italienischen Technologie-Unternehmens Musement an. Mit beiden Transaktionen wird der Konzern zu einem der weltweit führenden Digital-Anbieter für Zielgebiet-Services und Freizeit-Aktivitäten. Das bereinigte EBITA bei konstanten Wechselkursen in diesem Segment stieg um 33,6 Prozent auf 46,9 Millionen Euro. Vor Wechselkursbereinigung stieg das EBITA um 27,4 Prozent auf 44,7 Millionen Euro.

Märkte und Airlines liegen zurück

Um das klassische Veranstaltergeschäft in den Märkten effizienter und wettbewerbsfähiger zu machen und um Synergien zu nutzen, werden die Märkte und Fluggesellschaften des Konzerns seit Sommer 2018 unter einem Dach im Vorstandsressort Märkte & Airlines geführt. Im Berichtszeitraum wurden die Gästezahlen über alle Märkte um 4,7 Prozent auf 21,1 Millionen gesteigert. 2018 war insbesondere für Reiseveranstalter anspruchsvoll. Das schwache britische Pfund infolge des Brexit-Votums, anhaltende Beeinträchtigungen im Flugverkehr durch Fluglotsen-Streiks in Frankreich und ein langer heisser Sommer in Nord- und Zentraleuropa waren branchenweit spürbar. Dies zeigte sich auch im operativen Ergebnis des Bereichs Märkte & Airlines, das unter dem Wert des Vorjahres blieb. Hier sank das bereinigte EBITA auf Basis konstanter Wechselkurse um 14,6 Prozent auf 449,8 Millionen Euro, vor Wechselkurs-Bereinigung um 14,1 Prozent auf 452,5 Millionen Euro.

Winter-Buchungen leicht rückläufig

Ein Ausblick auf die Buchungen für den Winter zeigt ein bisher knappes Erreichen des Vorjahresniveaus. Hotels und Kreuzfahrten bleiben starke Wachstumssäulen und entwickeln sich weiterhin gut. Die Buchungsraten für die Hotels des Konzerns in der Türkei und in Nordafrika ziehen wieder deutlich an. Die spanischen Hotels der TUI bleiben gut gebucht. Am 4. Dezember wurde auch der sehr beliebte Robinson Club Jandia Playa nach mehreren Monaten Um- und Neubau wiedereröffnet.

Die Buchungslage für den aktuellen Winter 2018/19 befindet sich knapp auf Vorjahresniveau, der Rückgang bei den Buchungen liegt bei einem Prozent, der Durchschnittspreis sank um zwei Prozent.

In den drei Geschäftsjahren bis 2020 will die TUI ein durchschnittlicher Zuwachs des bereinigten EBITA auf Basis konstanter Wechselkurse um mindestens 10 Prozent erzielen. Im Geschäftsjahr 2019 erwartet der Konzern für das bereinigte EBITA auf Basis konstanter Wechselkurse und im Vergleich zum angepassten Vorjahreswert ein Wachstum von mindestens 10 Prozent. Die Einflüsse im herausfordernden traditionellen Veranstaltergeschäft will TUI insbesondere durch weiteres Wachstum in den Hotel- und Kreuzfahrt-Gesellschaften, durch Digitalisierungs- und Effizienzinitiativen sowie den Ausbau des Geschäftsfeldes Destination Experiences erreichen.

TUI Vorstandsvorsitzender Fritz Joussen bei der Vorstellung der Zahlen in London: "Wir investieren, wir wachsen mit margenstarken TUI-Produkten und Services und unsere Geschäfte skalieren immer stärker. Mehr als 70 Prozent unseres Ergebnisses kommen heute aus den selbst gestalteten Urlaubserlebnissen: Hotels, Kreuzfahrten, Ausflüge und Aktivitäten in den Urlaubsorten. Dadurch können wir uns deutlich vom Wettbewerb differenzieren. Mehr als 20 Millionen Kunden, der Einsatz moderner IT und intelligente Kundensysteme bieten erhebliches Potential für neue Geschäfte, Umsatz und Ergebnis. Wir werden den erfolgreichen Umbau fortsetzen: TUI wird im nächsten Schritt ein Digital- und Plattform-Unternehmen."

Umbau zum Digital- und Plattform-Konzern

Durch den 2014 gestarteten Umbau vom klassischen Reiseveranstalter und Händler zum Entwickler, Investor und Betreiber von Hotel- und Kreuzfahrt-Gesellschaften ist das Geschäft der TUI wesentlich margenstärker geworden. Auch die Abhängigkeit von den Sommermonaten ist gesunken. Die Ergebnisse verteilen sich gleichmässiger über das gesamte Jahr. Die Sparten Hotels und Kreuzfahrten sowie die Aktivitäten und Dienstleistungen in den Zielgebieten liefern inzwischen 70 Prozent des bereinigten Konzern-EBITAs. Der Umbau und Wandel wird fortgesetzt werden. Künftiges Wachstum soll sowohl aus weiteren Investitionen in Hotels und Kreuzfahrtschiffe generiert werden als auch durch die Digitalisierung. Der Ausbau der einheitlichen globalen Plattform für das Kundenbeziehungs-Management und der Einsatz neuester Technologien erlaubt der TUI den Kunden bessere und massgeschneiderte Angebote zu machen.

Um den Umbau zu beschleunigen, hat TUI auch in den Ausbau des Geschäftsfeldes TUI Destination Experiences investiert, dem Anbieter von Services und Aktivitäten in den Urlaubsgebieten. Mittlerweile ist die spanische TUI-Tochter in 49 Ländern weltweit vertreten. Darüber hinaus ist mit der Übernahme des italienischen Technologieunternehmens Musement eine Plattform unter das Konzern-Dach gerückt, die Aktivitäten, Ausflüge und Services im Urlaubsgebiet sowie Gäste und ihre Wünsche zusammenbringt.

Zusätzlich hat die TUI begonnen, eigene Hotelkapazitäten über die Blockchain zu steuern. Damit soll eine optimale Auslastung erreicht werden und das eigene Yield-System die Profitabilität verbessern. Moderne IT, künstliche Intelligenz und Algorithmen sollen künftig zur Steigerung des Konzernergebnisses beitragen. "Die internationale Stärke der Marke TUI, moderne IT und mehr als 20 Millionen Kunden sind die perfekte Basis für zusätzliche Geschäfte und neues Wachstum. Mit diesem Wissen bringen wir Kundenwünsche und Angebote zusammen und können Umsatz und Ergebnis in diesem Segment steigern, ohne dafür grössere Investitionen zu tätigen", sagte Joussen. / red

{"host":"www.hospitalityinside.com","user-agent":"Mozilla/5.0 AppleWebKit/537.36 (KHTML, like Gecko; compatible; ClaudeBot/1.0; +claudebot@anthropic.com)","accept":"*/*","x-forwarded-for":"3.145.74.54","x-forwarded-host":"www.hospitalityinside.com","x-forwarded-port":"443","x-forwarded-proto":"https","x-forwarded-server":"d9311dca5b36","x-real-ip":"3.145.74.54","accept-encoding":"gzip"}REACT_APP_OVERWRITE_FRONTEND_HOST:hospitalityinside.com &&& REACT_APP_GRAPHQL_ENDPOINT:http://app/api/v1