London. Das World Travel & Tourism Council zeigt in einem neuen Report auf, wie der globale Reise- und Tourismus-Sektor zum Ausmerzen des Menschenhandels beitragen kann.
Mit seinem Report "Preventing Human Trafficking: An Action Framework for the Travel & Tourism Sector" will das WTTC die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren stärken und bewährte Praktiken austauschen, um das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass die Branche etwas bewirken kann und dies auch proaktiv tut. Der Bericht wurde mit Unterstützung der Carlson Family Foundation veröffentlicht und baut auf der Human Trafficking Taskforce des WTTC auf, die 2019 auf dem Global Summit im spanischen Sevilla ins Leben gerufen wurde.
Der Report beschreibt einen Aktionsrahmen zur Bekämpfung des Menschenhandels, der sich auf vier Säulen stützt: Sensibilisierung, Bildung und Ausbildung, Beratung und Unterstützung. Die Internationale Arbeitsorganisation schätzt, dass im Jahr 2016 an jedem beliebigen Tag weltweit mehr als 40 Millionen Menschen Opfer von Menschenhandel waren.
Die Pandemie hat nicht nur ein Schlaglicht auf bereits bestehende Ungleichheiten geworfen, sondern diese noch verschärft. Dieser vertiefende Bericht unterstreicht die Notwendigkeit, an einem Ansatz zu arbeiten, der das Bewusstsein für das Verbrechen des Menschenhandels fördert, eine bessere Identifizierung, Prävention und Eindämmung potenzieller und tatsächlicher Auswirkungen des Sektors ermöglicht und die Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor fördert, um sicherzustellen, dass die Regierungen geeignete Schritte unternehmen, wenn Menschenhandel entdeckt wird.
Zum kompletten Bericht geht es hier. Der Bericht wurde im Vorfeld des "World Day Against Trafficking in Persons" veröffentlicht.
62 Millionen Jobs verloren im Jahr 2020
In seinen "Economic Impact Reports" gibt der WTTC an, dass vor der Pandemie einer von vier weltweit neu geschaffenen Arbeitsplätzen, 10,6% aller Arbeitsplätze und 10,4% des globalen BIP auf den Reise- und Tourismussektor entfielen.
Die jüngste jährliche Studie des WTTC zeigt: Im Jahr 2020 gingen 62 Millionen Arbeitsplätze verloren, was einem Rückgang von 18,5% entspricht, so dass weltweit nur noch 272 Millionen Menschen in diesem Sektor beschäftigt sind, verglichen mit 334 Millionen im Jahr 2019. Die Bedrohung durch den Verlust von Arbeitsplätzen bleibt bestehen, da viele Arbeitsplätze derzeit durch staatliche Unterstützung und Stunden-Reduzierugen gestützt werden. / red