Zum Jahreswechsel Mit den Bäumen wachsen

Zum Jahreswechsel: Mit den Bäumen wachsen

Foto: Joel Jasmin Forestbird unsplash

Jahresringe von Bäumen erzählen die Geschichte eines Jahres – regenreich, trocken, mild, kalt, stürmisch. Kam der Frühling spät, der Winter bald? Die Bäume eines Wäldchens, ob Fichte, Tanne, Buche, Eiche, Esche oder Erle haben zwar anderes Holz, doch die Muster ihrer Jahresringe haben sie gemeinsam. So ist das, wenn man sich einen Standort, einen Boden, ein Klima teilt.

Wie werden unsere "Jahresringe 2021" einmal aussehen? Zeigen sie die Prägung von allumfassendem Klima-Wandel? Des politischen Klimas, des Konjunkturklimas, des Meinungsklimas, des Weltklimas per se …? Hinterlässt all das nicht Eindrücke tief in jedem Baum, in jedem Einzelnen von uns? Irgendwo klemmt eine Labortür oder eine Fledermaus wird verspeist – und ein paar Wochen später ist der Küchentisch dein Arbeitsplatz.

Da muss es erlaubt sein zu erschrecken. Das darf Spuren hinterlassen. Doch nicht nur dein Wäldchen wird zerzaust, ganze Wälder sterben, ganze Arten, Städte, Industrien noch dazu. Alles hat Konsequenzen. Wir haben es geahnt. "Die Welt hat eine Dichte erlangt, in der die Tat unmittelbar zum Täter zurückkommt". Jetzt verstehen wir, was [der deutsche Philosoph] Peter Sloterdijk im Jahr 2010 damit meinte. Doch welche Schlüsse ziehen wir daraus? Werden wir Taten-los, Herz-los, Kopf-los?

Lasst uns jetzt die Dicken Bretter bohren, lasst uns "Fortschritt wagen" tönt es aus Berlin! "Na, ob das mal gut geht" … klingt es aus dem Deutschen Wald. Und ruft man "Flexibilität, Digitalisierung und Anpassung" hinein, so hallt "Stabilität, Solidität, Verlässlichkeit" zurück.

Muss das ein Widerspruch sein? Oder ist es unser NEUER Weg, scheinbar Unvereinbares zusammenzubringen? Bäume stehen, wo sie stehen und müssen hoffen, auf Sonne, auf Regen, auf bessere Zeiten. Wir können Standpunkte ändern, neue Perspektiven finden, sogar Klimata verändern.

Sich bewegen, statt Wurzeln zu schlagen ist nicht gleich Entwurzelung. Ein Stück Holz in der Hand ist wie unser / das Leben: Es hat Substanz, Wärme, Struktur. Man kann Vieles machen: daraus, damit, darauf, daran… Und es wird umso interessanter, je länger man es "benutzt".

Wir wünschen Ihnen ein starkes 2022. In dem wir etwas wagen, uns bewegen und solide wachsen. Aber ohne hasten, eilen, rennen. Denn davon wachsen starke Bäume auch nicht schneller.

Worte zum Jahreswechsel 2021/2022 von Gerhard Fuchs,
Geschäftsführer von "die fuechse", einer Beratungsgesellschaft
für Marketing, Loyalty and Change aus Eschenlohe in Bayern.

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