Willkommen beim Indoor Camping

Willkommen beim Indoor Camping

Basecamp Hall16-9_1920_c BaseCamp Bonn UG , Andreas Klaus
Ein Hostel mit Erlebnis-Charakter: das BaseCamp Bonn. / © BaseCamp Bonn UG , Andreas Klaus

Statt Schlafsack unter dem Sternenhimmel erwartet die Urlauber ein Bett mit Lattenrost und Matratze, statt Stockbrot am Lagerfeuer ein Frühstückskörbchen mit Brötchen und Saft. Indoor Camping ist in. 

Campen ist für viele Urlauber mit Freiheit und Abenteuer verbunden. Doch sobald es regnet, ist es mit der Idylle vorbei. In diesem Moment kommen Hütten, Wohnwagen & Co. Ins Spiel. 


Heizung und Klimaanlage sorgen für Wohlfühl-Temperaturen. Nur das Gemeinschaftsbad erinnert noch an einen üblichen Zeltplatz: Indoor Camping heisst das Konzept des "Hafentraums" in Bremen: in einer ehemaligen Lagerhalle reihen sich elf Wohnwagen und Hütten aneinander. Auf 400 Quadratmetern können Urlauber dort eine Art Weltreise unternehmen. "Jeder Wohnwagen repräsentiert eine Seefahrer-Nation", erzählt Inhaberin Claudia Geerken. Der britische Camper ist mit Fanartikeln des FC Liverpool dekoriert, der Eingang zur kanadischen Holzhütte wird von einem ausgestopften Bison bewacht und im finnischen Wohnwagen ist ein Wikinger-Schwert neben dem Bett vorhanden. 


Geerken: "Die Gäste können so von Land zu Land reisen." Von Finnland nach Südamerika sind es in der Lagerhalle nur wenige Schritte. Ein Holzsteg führt an einer als Leuchtturm bemalten Säule vorbei, dann warten schon zwei Liegestühle auf Gäste des Oldtimer-Wohnwagens Peru. In dem mit bunten Plastikblumen geschmückten Wagen sollen sie sich wie im Dschungel fühlen. Städtereisende und Radfahrer nächtigen hier, immer wieder auch Familien und Handwerker, sagt die Inhaberin. Sie kämen aus ganz Deutschland und aus dem Ausland. Für Firmenevents, Junggesellen-Abschiede und ähnliches werde auch mal die ganze Halle vermietet. 


Schlafen in der Ski-Gondel

BaseCamp FlowerPower_1920_c Oliver Kepka

Ein Hauch von Woodstock herrscht im BaseCamp "Flower Power"-Wagen. Oliver Kepka, Bonn, Germany

BaseCamp FlowerPower_1920_c Oliver Kepka

Kristina Sommer, Professorin für Event- und Tourismus-Management an der Internationalen Hochschule (IU) in Erfurt, erklärt sich den Erfolg so: "Hier wird eine Erlebniswelt mit Bezug zum Camping erschaffen." Mit Campen im herkömmlichen Sinn – also draussen übernachten ohne feste Unterkunft – habe diese Form der Übernachtung kaum mehr was zu tun. 


Ähnlich ist das Konzept beim Indoorcamping DaHeim im Schwarzwald, wo Gäste beispielsweise in einem Weihnachts- oder Dschungel-Wagen schlafen. 15 umgestaltete Wohnwagen, sieben Themenhütten und fünf Safarizelte gehören dazu, überdacht in einer ehemaligen Fabrikhalle. 


Das Basecamp in Bonn bietet ebenfalls Indoor Camping mit Erlebnischarakter an, dort können Urlauber auch in einem Trabi mit Dachzelt oder in einer Schweizer Ski-Gondel übernachten. Eine Variante des Indoor Camping sei das Scheunen-Camping, sagt Sommer. Auf dem Hofgut Stammen im Kreis Kassel schlafen Urlauber beispielsweise in aufgebauten Zelten in einer Scheune. Pressspanplatten zwischen den Zelten sorgen für ein bisschen Privatsphäre. "Wir haben für die geborenen Soft-Camper eine echt urige Alternative geschaffen", werben die Betreiber. 


Huettenpalast_1920_c Jan Brockhaus

Der Name ist Programm im Hüttenpalast in Berlin. Jan Brockhaus

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Und es gebe noch eine dritte Form des Indoor Campings, erklärt die Professorin für Event- und Tourismus-Management. "Dabei steht der Zimmer-Ersatz im Fokus." Die Anbieter verzichten weitestgehend auf Dekoration und setzen stattdessen auf eine günstige Übernachtungsmöglichkeit in ehemals leerstehenden Hallen. Dazu zähle beispielsweise Die Traumschule im Kreis Plön; Urlauber können dort mit ihren Hunden in fünf Hütten in einer ehemaligen Turnhalle übernachten. 


Auch der Hüttenpalast in Berlin fällt nach Einschätzung der Expertin in diese Kategorie. Aus einer Neuköllner Hinterhoffabrik wurde ein Indoor Campingplatz für 46 Gäste. Um den Raum flexibler nutzen zu können, hätten sie sich für Hütten auf Rädern – also Wohnwagen – entschieden. "Unser Grundgedanke war, einen Ort zu schaffen, an dem Menschen sich wirklich begegnen und nicht nur an der Rezeption einen Schlüssel erhalten, um danach in ihre Zimmer zu verschwinden", schildern die Gründerinnen Silke Lorenzen und Sarah Vollmer die Idee. / dpa

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