Berlin. Deutschland meldet für 2015 den sechsten Übernachtungsrekord in Folge. Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamts von gestern gab es 436,4 Millionen Übernachtungen. Das sind 3% mehr als im Vorjahr.
Die Beliebtheit des Reiseziels Deutschland hält unvermindert an. Besonders erfreulich dabei: Die Zahl der ausländischen Gäste-Übernachtungen stieg 2015 erneut überdurchschnittlich. Sie kletterte um 5% auf 79,7 Millionen. Die Inlandsgäste generierten 356,7 Millionen, was im Vorjahresvergleich einem Plus von 2% entspricht.
"Deutschland als Gastgeberland eilt weiter von Rekord zu Rekord", freut sich Ernst Fischer, Präsident des Dehoga Bundesverbandes, in Berlin. "Ob Kurzurlaube, Städte- und Kulturreisen oder Aktivferien mit Wandern und Radeln – die Vielfalt macht’s. Zudem hat Deutschland als Tagungs- und Kongressstandort die Nase vorn. Bei Service, Produktqualität und Preis-Leistungs-Verhältnis gehört Deutschland zur Weltspitze. Das untermauern die Zahlen."
DZT: Mehr aus Übersee, Europa stabil
Letzten Freitag hatte bereits die Deutsche Zentrale für Tourismus ähnliche Zahlen prognostiziert. Deren Vorsitzende Petra Hedorfer sieht diese im europäischen Vergleich: "Nach jüngsten Schätzungen von Eurostat wird die Zahl der internationalen Übernachtungen in den EU-Ländern 2015 durchschnittlich um 3,5% steigen. Da schneidet das deutsche Incoming überdurchschnittlich gut ab … und besser als alle grösseren touristischen Zielländer."
Laut DZT zeichnete sich – per Ende November – ein überdurchschnittliches Wachstum aus Übersee-Märkten ab, während die Quellmärkte in Europa stabil bleiben. Trotz der aktuellen Wirtschafts- und Währungsrisiken in einigen Potenzial-Märkten liegt beispielsweise das Übernachtungsaufkommen aus China 26,1% über den Vergleichswerten des Vorjahres, aus den Arabischen Golfstaaten 17,9% und Südkorea 16,7%. Die Vereinigten Staaten bestätigen ihre Position als wichtigstes aussereuropäisches Herkunftsland und Platz drei aller Quellmärkte für Deutschland mit einem Plus von 8,2%.
Alle wichtigen europäischen Quellmärkte für den Deutschland-Tourismus liegen bis Ende November 2015 über den Vergleichswerten des Vorjahres. Auf Platz 1 bleiben die Niederlande mit einem Plus von 1,9%; deutliche Zugewinne von 8,6% verbucht die Schweiz als Zweitplatzierter. Auch aus dem Vereinigten Königreich werden 7,6% mehr Übernachtungen generiert. Grösster Gewinner in den Top 10-Märkten ist Spanien mit plus 23,2%. Grösster Verlierer unter den europäischen Herkunftsländern ist Russland, das mit minus 29,7% auf das Niveau von 2011 zurückfällt.
Für das laufende Jahr zeigte sich der Dehoga grundsätzlich zuversichtlich, die DZT gab sich eher vorsichtig optimistisch. / red