Cornell Hotelschule verliert Eigenständigkeit
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Cornell: Hotelschule verliert Eigenständigkeit

Ithaca. Der Protest war vergebens. Am 30. Januar 2016 verkündete die Cornell Universität, das sie ein neues College of Business einrichten wird, in das auch die School of Hotel Administration integriert werden soll. Damit verschwindet die Cornell-Hotelschule als eigenständige Einrichtung.

Die School of Hotel Administration soll neben der Dyson School of Applied Economics and Management und der Johnson Graduate School of Management in das neue College integriert werden. Bei den Alumni gab es heftige Proteste gegen die Pläne. Es sei eine Schande für die Universität, dass so etwas passiert, ohne dass die Absolventen in die Entscheidung mit einbezogen wurden, schrieb eine Ehemalige. Doch auch eine Petition auf der Facebook-Seite "Keep Cornell Hotel School Independent" half nichts.

Die Absolventen befürchten, dass damit die Reputation von Cornell als weltweit bester Hotel-Hochschule verschwinde, die Qualifikation künftiger Studenten abnehme und Unternehmen aus dem Hospitality-Bereich auch weniger Absolventen rekrutieren. Zudem bestehe die Gefahr, dass die Fusion Alumni der Hotelschule künftig davon abhalte, die Schule mit grosszügigen Spenden zu unterstützen. Die Spenden von Ehemaligen – oftmals in Millionenhöhe – sind in den USA ein wesentlicher Faktor für die Finanzierung von Hochschulen. Nur warum soll ein Alumni der Hotelschule ein College unterstützen, dass er selbst nie besucht hat?

So hatte sogar Gross-Sponsor Charles Feeney, der der Universität Gelder in Höhe von fast einer Milliarde Dollar gespendet hat, die Treuhänder der Universität gebeten, mit der Umsetzung des Plans zu warten, bis durch weitere Studien geklärt sei, ob die Fusion auch wirklich den erwünschten Erfolg bringt. Doch die Universität liess sich nicht davon abhalten und verabschiedete den Plan, der bereits im nächsten akademischen Jahr umgesetzt werden soll.

Grösse zählt mehr als Identität

Sie argumentiert mit der Grösse des neuen College of Business. Heute müsse jede Universität eine grosse Business School haben, um ihren globalen Einfluss zu maximieren, heisst es in der Pressemeldung. Mit einer Forschungsfakultät von 145 Professoren und fast 2.900 Studenten werde das neue Cornell College of Business eine der grössten Business Schools des Landes sein. Jede Schule werde ihre einzigartige Identität und Zielsetzung beibehalten und von den gemeinsamen Kapazitäten und Angeboten profitieren.

Ob es sich dabei letztlich auszahlt, eine weltweit bekannte Marke wie die Hotelschule aufzugeben, ist allerdings fraglich. Dazu kommt, dass Cornell University erst vor kurzem einen neuen Campus Cornell Tech in New York eröffnet hat, der Kapazitäten bindet.

Die Alumni machten ihrer Enttäuschung auf Facebook Luft: "Sorry guys. Our team has literally tried everything we could think of. This is a very sad day for us all. Let's stay strong together. Even though Hotel School will be gone after this semester, we will remain as ‪#‎hotelies4life‬‬." / Baerbel Schwertfeger

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