Frankreich 2016 Sport Events kurbeln Tourismus an
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Frankreich 2016: Sport Events kurbeln Tourismus an

Paris: Dieses Jahr hat die Tour de France erneut die Aufmerksamkeit der ganzen Welt auf Frankreich gelenkt. Ganze 4.000 Stunden mit wunderbaren Bildern von dieser Destination wurden in 190 Ländern im Fernsehen übertragen. Die Belegungszahlen der Hotels stiegen überall dort an, wo die "Karawane" anhielt und der RevPAR erhöhte sich im zweistelligen Bereich. Sportereignisse werden Frankreich 2016 noch weiter vorantreiben.

Nächstes Jahr wird die Tourismus-Branche wahrscheinlich noch besser abschneiden als dieses Jahr, da in Frankreich ein Ereignis das nächste jagen wird, darunter drei der bekanntesten Sportereignisse: das ATP Tennisturnier, die EURO 2016 und eine neue Ausgabe der Tour. Das sind drei grosse PR-Möglichkeiten für Frankreich, den begehrten Titel der beliebtesten Destination der Welt zu behalten und für mehr Einnahmen zu sorgen.

Nur zehn Tage nach dem Sieg des britischen Radfahrers Christopher Froome auf den Champs Elysées in Paris haben erste Statistiken die positive Auswirkung der Tour de France auf den Tourismus und die Hotellerie bestätigt. Die 102. Ausgabe dieses weltweit berühmten Radwettbewerbs startete dieses Jahr in Utrecht in den Niederlanden. Diese malerische Stadt, die 30 Minuten von Amsterdam entfernt liegt, wurde zwei Tage lang in 190 Ländern im Fernsehen gezeigt. Jedes Jahr sehen sich rund 1,5 Milliarden Zuschauer die Tour de France an, weshalb ist dieses Ereignis zweifelsohne die beste Marketing-Gelegenheit für besorgte Tourismus-Experten darstellt.

Die Hotels heissen die Teams der Athleten willkommen sowie tausende begeisterte Radsport-Fans und neugierige Touristen. Sicherlich konnten viele von dieser Publicity profitieren. In Utrecht nahm die Zimmerbelegung Anfang Juli eine Woche lang auf 86 Prozent zu. Am 4. Juli, dem Tag des Grand Départ, lag sie sogar bei 90 Prozent. Wie bei jedem anderen internationalen Sportereignis nahm der durchschnittliche Zimmerpreis zu ... in diesem Fall um 13,5 Prozent auf 115 bis 130 Euro pro Nacht. Der RevPAR stieg während der fünf Tage um 21,2 Prozent und erreichte fast 100 Euro. Und sogar noch mehr in den Nächten vom 3. bis 4. Juli.

In der Nähe gelegene Städte und Dörfer meldeten ebenfalls höhere Belegungszahlen. Auch wenn Amsterdam nicht direkt an dem Ereignis beteiligt war, profitierte die Stadt von der ganzen Situation. Exklusivere Häuser an den berühmten Kanälen beherbergten die Funktionäre, die am Grand Départ teilnahmen. Zwischen dem 1. und 5. Juli stiegen die Belegungszahlen in der Hauptstadt um 7,5 Prozent und der durchschnittliche Zimmerpreis um 8,7 Prozent. Über 12 Millionen begeisterte Fans der "Karawane" begleiten die Tour de France von einer Stadt zur nächsten.

Beschwerden über Hotels auf Twitter

Bereits Monate vor dem Start sind die Hotels in den Etappen-Städten und in deren Nähe vollständig ausgebucht. Radsport-Teams übernachten in Hotels, die von der Tour-Organisation aufgelistet und getestet wurden. ASO, ein französischer Konzern, dem die Tour de France gehört und die er ausrichtet, ist für die Buchung und Bezahlung aller Hotels verantwortlich, in denen die Teams untergebracht sind. Um allen Teilnehmern faire Bedingungen zu gewährleisten, teilt ASO jedem Team ein Hotel zu, so dass diese je gleich viele Nächte zu unterschiedlichen Standards verbringen. Demnach fallen einige Nächte sehr komfortabel und andere wiederum nicht so bequem aus.

Dieses Jahr beschwerten sich erneut viele Athleten über die kleinen Zimmer, diebequemen Betten und den Standort der Häuser. Von gut über angemessen bis besorgniserregend teilen die Fahrer gerne Kommentare über ihr Hotel auf Twitter.

Man könnte meinen, die Hoteliers würden dies nutzen, um nach der Tour für einen guten Ruf ihrer Häuser zu sorgen, doch dies ist nicht immer der Fall. Vielen von ihnen schiessen sogar über das Ziel hinaus, was ihrem Ruf im Internet nicht zuträglich ist, und sogar so weit führt, dass Teams nach einer eigenen Unterkunft verlangen.

Christopher Froome vom Sky-Team musste dieses Jahr auf der Tour ohne sein Luxus-Wohnmobil auskommen, das vom Weltradsport-Verband verboten worden war. Da die Erholung der Athleten für gute Leistungen jedoch äusserst wichtig ist, wird dies sicherlich zu einer Debatte führen. Für AccorHotels, Partner der Tour mit den Marken ibis, ibis Budget und ibis Styles, ist dieses Ereignis die beste Werbekampagne aller Zeiten. Der Preis für den französischen Konzern ist sicherlich hoch, doch der Gewinn ist erfahrungsgemäss zehnmal höher.

Millionen Gäste, eine Million PR-Möglichkeiten

2016 wird die Tour de France vom 2. bis 26. Juli stattfinden. Dieses Mal muss das Radsport-Ereignis das Rampenlicht allerdings mit einem weiteren Grossereignis teilen, der UEFA Fussball-Europameisterschaft. Das Turnier beginnt nächstes Jahr am 10. Juni und dauert einen Monat lang. Eine Million Tickets wurden letzten Monat innerhalb weniger Minuten verkauft. 800.000 weitere Tickets werden im Dezember freigegeben.

Die Fussballspiele werden in zehn französischen Städten ausgetragen: Bordeaux, Lens, Lille, Lyon, Marseille, Nizza, Paris, Saint Etienne, Seine Saint Denis und Toulouse. Die Unterbringungs-Möglichkeiten für die Fans sind inzwischen geregelt. Das Destination-Management von Kuoni aus der Schweiz wurde als offizielle Reiseagentur ausgewählt. Das Unternehmen wird 250.000 Übernachtungen abwickeln.

Ohne Zweifel werden die Hotelpreise während der EURO steigen. Und Airbnb sichert sich bestimmt seinen Anteil daran. Insgesamt werden 1,5 Milliarden internationale Fussball-Fans erwartet. 30 Prozent machen deutsche und englische Besucher aus. Mit einer Million französischen Fans steigt diese Zahl auf 2,5 Millionen, welche erwartungsgemäss mindestens eine Milliarde Euro in die Kassen spülen werden.

Atout France unterzeichnete vor zwei Wochen einen Vertrag mit der EURO 2016 für die Werbung für Frankreich im Ausland. Die Werbekampagnen werden in Kürze starten. Mit über 150 Millionen Zusehern hat Frankreich eine weitere Möglichkeit, sich der Welt zu zeigen.

Direkt nach dem Roland Garros ATP-Tennisturnier und parallel zur 103. Ausgabe der Tour de France wird die EURO 2016 Frankreich sicherlich helfen, seine Position als weltweit führende Destination zu stärken. Das sind gute Nachrichten für die Regierung, die vor kurzem grosse Entwicklungspläne und Investitionen bekannt gab, um den Tourismus anzukurbeln und höhere Einnahmen zu erzielen. / SD

 

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