Griechenland diese Woche Kaum Einfluss auf Tourismus
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Griechenland diese Woche: Kaum Einfluss auf Tourismus

Athen. Die griechische Finanzkrise hat kaum Einfluss auf den Tourismus ... bis jetzt. Ausländischen Besuchern wird lediglich empfohlen, mehr Bargeld als gewöhnlich mitzunehmen, und die Anzahl der Buchungen ist leicht rückläufig. Viel hängt von den nächsten politischen Schritten ab.

Es gab keine Last Minute-Überraschung, also ist Griechenland mit der Zahlung von 1,7 Milliarden US-Dollar an den Internationalen Währungsfonds im Rückstand. Seit vergangenem Mittwoch ist Griechenland das erste Industrieland, das eine Rate des IWF mit seinen 188 Mitgliedern nicht bezahlt hat. Das Land ist nun so lange vom Zugang zu IWF-Geldern abgeschnitten, bis die fälligen Kreditraten bezahlt werden, und Europa wartet bis das Ergebnis des für Sonntag angekündigten Referendums bekannt ist, bevor weitere Massnahmen ergriffen werden.

Der Einfluss der politischen Wirrungen auf den Tourismus ist bisher noch kaum spürbar. In einer ersten Reaktion hatte die britische Regierung schon eine Evakuierung ihrer Bürger in Griechenland ins Auge gefasst. Allerdings dürfte dies nun doch nicht notwendig werden, da Ausländer mit im Ausland ausgestellten Kreditkarten weiterhin Bargeld abheben können. Ein schwacher Trost, denn sie müssen sich dazu trotzdem mit den anderen in die Schlange stellen. Bisher haben viele europäische Länder und Reiseveranstalter Urlaubern nur geraten, "viel Bargeld" mitzunehmen, falls Geldautomaten kein Geld mehr ausspucken sollten – ein gefundenes Fressen für Diebe.

Doch trotz aller Panik aufgrund des möglichen Austritts Griechenlands aus der Eurozone gibt es für ausländische Urlauber auch gute Nachrichten. Die Preise beispielsweise sollen auf dem niedrigsten Stand seit langer Zeit stehen, wobei sich die Dinge täglich ändern. Der griechische Tourismusminister versucht ausländische Gäste zu beruhigen und beteuert, dass die Krise keinen Einfluss auf ihren Urlaub haben werde. In dieser Woche gab er das Versprechen ab, dass Benzin, Lebensmittel, Produkte und Dienstleistungen auf dem griechischen Festland und auf den Inseln auch weiterhin ohne Einschränkung zur Verfügung stehen.

Neubuchungen rückläufig

Viele Reisebüros dagegen melden erste Bedenken an. Die meisten von ihnen in Frankreich, Grossbritannien, Deutschland usw. verkaufen Reisen nach Griechenland nur zurückhaltend und empfehlen dringend den Abschluss einer Reiserücktrittsversicherung für den Fall, dass man sich umentscheidet und die Reise doch nicht antritt. Es besteht kein Zweifel daran, dass die Anzahl der Buchungen in den vergangenen Tagen rückläufig ist. Die Aussenministerien in ganz Europa einschliesslich Deutschland, Grossbritannien, Belgien und den Niederlanden gaben eine leichte Reisewarnung für diesen Sommer aus. Darin wird den Bürgern geraten, unbedingt alle Protest-Kundgebungen und Demonstrationen zu meiden, da diese in Gewalt münden könnten.

Die Sommersaison ist für den griechischen Tourismus von entscheidender Bedeutung, da sie laut World Travel and Tourism Council 2013 etwa 16 Prozent des landesweiten BIPs ausmachte und bis 2024 sogar auf 19 Prozent ansteigen sollte. So weit könnte es nun nicht kommen. Experten sind überzeugt, dass sich die miserable Finanzlage auch auf die Besucherzahlen auswirken wird. Euromonitor International prognostiziert "für 2015 einen moderaten Anstieg der Gäste aus dem Ausland sowie eine deutliche Senkung des Rekord-Zuwachses von 23 Prozent 2014." / SD

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