Jin Jiang jetzt auch Aktionär bei AccorHotels
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Jin Jiang jetzt auch Aktionär bei AccorHotels

Paris/Shanghai. Über eine unbekannte Tochter-Gesellschaft hat sich der chinesische Grosskonzern Jin Jiang International einen Aktien-Anteil von 5,50 Prozent an der französischen Hotelgruppe AccorHotels gesichert.

Damit werden die Chinesen – nach dem qatarischen Staatsfonds – der viertgrösste Aktionär von AccorHotels. Rubyrock Capital Company Limited heisst die Tochtergesellschaft von Jin Jiang, die am 25. Januar 2016 vom freien Markt die entsprechenden Anteile kaufte. Das wurde von der AMF, den französischen Börsen-Wächtern, am 29. Januar bestätigt. AccorHotels wollte gegenüber hospitalityInside.com genau wie gegenüber anderen Medien keinerlei Auskunft dazu geben.

Auf AccorHotel-Seite entsteht damit unter den grössten Aktionären ein bunter multikultureller Mix aus Chinesen, Franzosen und Qatari. Das verspricht spannend zu zu werden. Seit der Übernahme von FRHI Hotels im Dezember 2015 verändert sich nun die Aktionärsreihenfolge erneut und sieht gelistet nach Anteilen dann so aus:

♦ Qatar Investment Authority: 10,5%
♦ Kingdom Holding: 5,8%
♦ Colony Capital: 5,91%
♦ Jin Jiang: 5,50%
♦ Eurazeo: 5,18%
♦ Franklin Mutual Advisers: 4,36%

Das ergibt zusammen 37,25% der Anteile. Die übrigen Anteile verteilen sich auf den freien Markt.

Diese Aktionärs-Komposition kann zu allen möglichen Spekulationen verführen – auch zu der Frage, wann AccorHotels vielleicht von einem seiner eigenen Aktionäre vollständig geschluckt werden wird? Oder welche Koalition es bei künftigen strategischen Entscheidungen geben kann? Die französische Zeitung "Les Echos" jedenfalls glaubt zu wissen, dass Eurazeo und Colony ihr Kapital aus AccorHotels abziehen wollen, so dass arabische Fonds übernehmen werden.

Jin Jiang jedenfalls hat Hunger auf westliches Knowhow und auf Einflussnahme auf westliche Unternehmen. Das wird mit diesem Schachzug über eine Strohfirma deutlich – erst recht nach der Übernahme der Louvre Group in 2015.

Jin Jiangs Einstieg bei AccorHotels erfolgt kurioserweise genau zu dem Zeitpunkt, an dem die französische Kette ihre strategische Allianz mit der China Lodging Group offiziell bestätigt wurde. Diese Kooperation war am 14. Dezember 2014 verkündet worden. Danach wird Huazhu exklusiver Master Franchise-Nehmer der Accor Budget- und Mittelklasse-Marken ibis und ibis Styles, von Novotel und Grand Mercure in China, Taiwan und der Mongolei. In den nächsten fünf Jahren will man 350 bis 400 Hotels eröffnen. Accor beteiligt sich im Gegenzug mit nun exakt 10,8 Prozent an Huazhu und erhält einen Sitz im Aufsichtsrat des Unternehmens. Die entsprechende Pressemitteilung dazu gab AccorHotels am 27. Januar 2016 heraus. / map

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