RIU mit Herausforderungen in Tunesien und neuen Chancen
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RIU mit Herausforderungen in Tunesien und neuen Chancen

Palma de Mallorca. Vier Wochen nach dem Anschlag der IS Terroristen auf das tunesische RIU Hotel Imperial Marhaba registriert die spanische Hotelkette Buchungsrückgänge in all ihren tunesischen Hotels, nicht aber in anderen Ländern. An ihrem Expansionsplan hält sie fest.

"Die Tragödie in Tunesien ist noch viel zu frisch, um eine Einschätzung abgeben zu können", sagt José Moreno, Managing Director für Marketing und Distribution bei RIU Hotels & Resorts. Die Kette betreibt zehn Hotels in Tunesien, darunter auch das Imperial Marhaba, wo ein Terrorist bei einem Anschlag im Juni 39 Touristen tötete. "Wir können bestätigen, dass alle Hotels, die von RIU in Tunesien betrieben werden, geöffnet sind, das Imperial Marhaba ist ebenfalls vollständig in Betrieb", so Moreno. Gäste aber gibt es keine: Ein deutscher Fernsehsender berichtete diese Woche, dass im Hotel aktuell nur 90 statt 700 Gäste verweilen.

Er erklärt ausserdem, dass das Buchungsverhalten in den anderen Destinationen, abgesehen von Tunesien, nicht anders ist als vor dem Anschlag. Die Verkaufszahlen entwickeln sich gemäss der Prognose für dieses Jahr. Nur in Marokko musste RIU in den ersten Tagen nach dem Anschlag einige Stornierungen hinnehmen, die jedoch durch neue Reservierungen ausgeglichen werden konnten. Er weist auf die tunesische Regierung hin, die mit "Sicherheitsmassnahmen auf den Anschlag reagiert hat, wie in den Medien berichtet wurde, und unsere Mitarbeiter in Tunesien stehen mit den Behörden in engem Kontakt."

Bevorstehende Eröffnungen zwei weiterer RIU Plaza in Städten

Die Expansionspläne von RIU folgen der vorgesehenen Strategie, so wird beispielsweise die Stadtmarke RIU Plaza, die vor vier Jahren ins Leben gerufen wurde und auf Geschäftskunden, Gruppen, Konferenzen und Individualreisende zugeschnitten ist, weiter entwickelt. Im September 2015 wird das RIU Plaza Berlin eröffnen, gefolgt vom RIU Plaza New York Times Square im November 2015. Aktuell besteht RIU Plaza lediglich aus drei Häusern – in Panama, Guadalajara und in Miami Beach – verglichen mit dem restlichen Portfolio von RIU mit 105 Häusern.

José Moreno erwähnt die mögliche Eröffnung eines RIU Plaza in einer der wichtigsten Städte Spaniens zwar mit keinem Wort, doch betont er, dass "der spanische Markt aktuell ein Wachstum von 18 Prozent verglichen mit dem Vorjahr für RIU anzeigt. Wir sind mit der Erholung der Zahlen an vielen Destinationen sehr zufrieden. Diesen Sommer erwarten wir einen grösseren Anteil an spanischen Touristen in Andalusien, auf den Kanaren, den Balearen und wir rechnen mit mehr Gästen aus der Karibik." Die Karibik gehört ebenfalls zu den Expansionsplänen von RIU.

Raus aus Kuba

Ende 2014, kurz bevor die Insel die von den USA verhängten Tourismus- und Handelsbeschränkungen überwinden konnte, verliess die aus Mallorca stammende Hotelkette Kuba, wo sie zwei All-inclusive-Hotels betrieben hatte. "In Kuba konnten wir die Erwartungen unserer Gäste nicht erfüllen," erklärt Moreno. Für ihn ist die Tür allerdings nicht endgültig geschlossen, denn "wir verwerfen niemals attraktive neue Destinationen."

Laut Informationen aus dem Jahr 2013 zählt Spanien für Kuba zu den wichtigsten Geschäftspartnern – nach Venezuela und China, vor Kanada und Brasilien. Spanische Hotellerie-Unternehmen betreiben dort nahezu 21.000 Zimmer, was 90 Prozent der 5-Sterne und 60 Prozent der 4-Sterne-Hotelsentspricht. Sie hoffen dort auf gute Geschäfte in Zukunft.

Bei der Frage nach dem Vertrieb über den grossen Reiseanbieter TUI hebt Moreno TUIs "grosse Erfahrung" hervor. "Die Frage hierbei lautet nicht, den einen oder anderen Kanal zu wählen. In unserem Fall haben wir eine gute Balance zwischen Online- und Offline-Welt gefunden." / BdL

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