Atlanta. In Zeiten, in denen es der Branche gut geht, sind Hotelbudgetierungen ziemlich genau. Jetzt zeigt ein Forschungsunternehmen: Die in den Budgets enthaltenen Management-Prognosen hinsichtlich Umsätzen, Ausgaben und Gewinnen waren in den USA das dritte Jahr in Folge äusserst präzise.
Seit 2001 bewertet PKF Hospitality Research die Genauigkeit von Hotelbudgets. Der Vergleich der letzten 13 Jahre hat ergeben, dass sich die Hoteliers 2013 bei den Gesamtumsätzen der Hotels lediglich um 0,04 Prozent überschätzt hatten. Da jedoch weniger Zimmer als erwartet gebucht wurden, waren die Ausgaben zum Betreiben der Hotels um 0,07 Prozent niedriger als erwartet, sodass die Gewinne im Vergleich zum Budget um 0,07 Prozent gestiegen sind.
Für diese Analyse werden Gewinne als Nettobetriebseinkommen vor Abzügen von Kapitalrücklagen, Pacht, Zinsen, Einkommenssteuer, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände definiert.
In der PKF-HR Datenbank "Trends in the Hotel Industry" befanden sich 545 Gewinn- und Verlustrechnungen, die sowohl die aktuellen als auch die budgetierten Zahlen für 2013 enthielten. Mithilfe dieser Rechnungen verglich PKF die für 2013 geplanten mit den tatsächlichen Umsätzen und Ausgaben in dem Jahr.
Anders als in vorherigen Jahren hatten die Hoteldirektoren die Anzahl der Zimmer, die sie 2013 vermieten würden, überschätzt. In ihren Budgets gingen die Anbieter von einem Anstieg um 1,5 Prozent bei der Zimmerauslastung aus. Am Ende des Jahres erreichten genau diese Hotels einen Zuwachs von 1,4 Prozent bei der Zimmerauslastung.
Die geringere Zimmerauslastung führte zu einem geringeren Preisanstieg. Die Hotels in diesem Beispiel erwarteten für 2013 bei der durchschnittlichen Tagesrate einen Anstieg um 4,3 Prozent, erzielten aber lediglich 4,2 Prozent.
Das Nettoergebnis führte zu einem Rückgang beim Zimmererlös von 0,24 Prozent. Gleichzeitig wich aber der Gesamtumsatz des Hotels lediglich um 0,04 Prozent vom Budget ab. Dies weist darauf hin, dass das Gesamtwachstum beim Umsatz bei den Nahrungsmitteln und Getränken, in den anderen operativen Bereichen, bei den Mieteinnahmen und anderen Einnahmequellen das Budget überstiegen hat. Der Anstieg der Umsatzquellen neben den Zimmern war eine erfreuliche Nachricht.
Steigende Gewinne
Angesichts eines Umsatzrückgangs im Verhältnis zu den budgetierten Erwartungen waren die Hotels gezwungen, Abhilfe zu schaffen, um ihre angestrebten Gewinne erreichen zu können. 2013 stiegen die Hotelausgaben laut Studie um 3,9 Prozent. Damit wurde die budgetierte Wachstumsrate von 4 Prozent um 0,1 Prozent unterschritten.
Glücklicherweise reichte der Ausgabenanstieg von 3,9 Prozent aus Sicht der Hotelbetreiber und Eigentümer aus, dass diese Hotels ihre im Budget vorgesehenen Gewinne erreichen konnten. Im Schnitt übertrafen die Hotels dadurch ihre für 2013 budgetierten Nettobetriebseinkommen um 0,07 Prozent.
Für die Mitglieder der Übernachtungsbranche bedeuten exakte Budgets und Prognosen Berechenbarkeit. Für Investoren und Geldgeber bedeutet Berechenbarkeit weniger Risiko. Für Eigentümer bedeutet Berechenbarkeit besseres Cashflow-Management und Investitionen. Für Betreiber bedeutet Berechenbarkeit weniger Kopfschmerzen.
Die Aussichten für 2015: Laut "Hotel Horizons" vom September 2014 rechnet PKF-HR für 2015 mit einem Anstieg des RevPAR um 6,7 Prozent und einem sich daraus ergebenden Umsatzanstieg von 6,3 Prozent. Gleichzeitig wird eine Zunahme der Betriebsausgaben um 3,7 Prozent erwartet. Das Ergebnis sollte ein Gewinnanstieg um 12,4 Prozent sein. / red